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Thema: Barhuf

  1. #51
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alpentrekker
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    Hallo Barhuf Fans
    aus aktuellem Anlass nochmals die Zusammenfassung meiner Erfahrung mit dem Projekt NHC Issyk-Kul.
    Er läuft seit 5,5 Jahren Barhuf und das auf unseren Kalkmergelpisten. Die 2-3 Stunden Ausritte unter der Woche problemlos auf jedem Geläuf und Abrieb ist nicht feststellbar.
    Bis 30 km pro Tag sind kein Problem.
    Auf unserer 480 km Tour im Gebirge hat er sich vorne eine Huflederhaut Entzündung eingefangen, weil er beim Bergabklettern runter springt und mit dem ganzen Gewicht auf seinen barhufenen Vorderfüssen landet.
    Dies hatten wir nicht genügend berücksichtigt und hatten nur Hufschuhe drauf, wenn ich geritten bin, was so an die 120 km waren. Den Rest ging er barhuf (bis auf die letzten Tage, wo wir führten und er mit Hufschuhen ging).

    Letztes Wochenende waren wir wieder 3 Tage a 40 km auf der rauen Alb unterwegs und haben ihn barhuf geritten. Die ersten 60 km waren überhaupt kein Problem, dann hat er wieder aufs Weiche gezogen und
    ich habe vorne Schuhe drauf gemacht. Die weiteren 60 km ging er vorne mit Schuhen, (am letzten Tag mit 3 Stunden Trab) und hinten die ganze Strecke barhuf ohne Probleme. Abrieb kaum merkbar, jetzt zu Hause muss ich die
    Roll nachschleifen, da er Horn schiebt, wie wenn er es bezahlt bekäme.

    Ich werde unseren Auslauf noch weiter mit Kies und Schotter auslegen und weiter barhuf trainieren, so dass wir die regulären Wochenendritte ohne Hufschuhe machen können und für die lange Sommer Tour im
    Gebirge mir alternative Lösungen in Form von Duplos überlegen.

    Gruss Alpentrekker

  2. #52
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    Servus!

    Das deckt sich mit meinen bisherigen Erfahrungen. Der eigentliche Abrieb ist nicht das Problem, es sind die inneren Strukturen, die auf so harte Bedingungen trainiert werden müssen. Da gibts eben nichts Besseres, als den Auslauf mit dem Material zu belegen, das auch auf den Ritten hauptsächlich vorhanden ist.

    LG

  3. #53
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    Grüß Euch,

    leider muß ich mich diesen Erfahrungen auch anschließen.

    Auch mein Dicker hatte heuer, aufgrund des harten Geläufes auf einem Tagesritt, entgegen der gestellten Diagnose des TA, doch eine Huflederhautentzündung.
    Der dadurch entstandene Schaden an der Blättchenschicht wuchs nun kürzlich heraus.
    Bin froh, daß ich ihn damals sofort a. D. gestellt habe.
    Der Huf ist nun wieder völlig gesund heruntergewachsen und nächsten Monat ist er - meiner Meinung nach - wieder ready to go

    Ich habe ihn vor dem Ritt nach bestem Gewissen auf harten Böden stehen gehabt und auch wochenlang auf steinigen harten Böden geritten und er ist auch auf grauslichem Boden wirklich unempfindlich gelaufen, also kein Nachgeben oder auf weicheren Boden ausweichen....

    Meine Lehre daraus: möchte kein Pferd riskieren und werde in Zukunft bei längeren Ritten auf hartem schottrigen Geläuf, vorne auf jeden Fall Hufschuhe überziehen.

    @Gerald, es ist wie Du schreibst: der Abrieb ist nicht das Problem. Es geht um das Innenleben!
    Aber nach den heuer gemachten Erfahrungen bezweifle ich, ob man jedes Pferd dorthin bringen kann, auf extrem harten und steinigen Boden tagelang unbeschadet zu laufen.
    @Alpentrekker, danke für Deinen ehrlichen Bericht! Ich verfolge Deine weiteren Berichte bezüglich dieser Thematik mit Spannung, aber paß auf Dein Pferd auf!

    LG

    Greta

  4. #54
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    Ich denke, daß es bei jedem halbwegs gesunden Huf gehen würde. Man muß nur die Tatsachen so sehen, wie sie sind. Selbst wenn ich täglich 2-3 Stunden auf Schotter trainiere, steht das Tier doch noch 21-22 Stunden auf der Koppel. Ist diese dann nicht mit Schotter belegt, dann kann sich der Huf gar nicht "umbauen".

    LG

  5. #55
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    Servus Gerald!

    Mein Auslauf war im Frühjahr bis Herbst mit Kalkbruchsand belegt, durch die Pferde festgepresst, also doch recht harter Boden.
    Aber ich denke, das Reitergewicht ist nicht zu unterschätzen und trägt zur zusätzlichen Belastung bei und vereinzelte scharfkantige Steine setzen dann Mikrotraumen und wenn´s genug ist = Huflederhautentzündung.
    Prinzipiell gehe ich mit Dir konform, jedoch muß ich persönlich in Zukunft passen, mangels entsprechendem "Huftraining".

    LG

    Greta

  6. #56
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    Hartgepressster Sand und Schotter sind aber zweierlei. Im Schotter sinkt der Tragrand etwas ein und somit kommt mehr Druck auf die Sohle.
    Ich habe ja genau das gleiche Problem, unser Auslauf hat auch "nur" eine Stelle wo drenagiert ist und die ist mit Sand bedeckt. Macht zwar ein immer trockenes Plätzchen, aber für die Entwicklung des Leistungshufes ist es zu wenig, bzw der falsche Belag.

    Das mit dem Reitergewicht sehe ich genau so. Unsere Beiden können nun schon recht gut auf Schotter, wenn wir führen, reitend eiern sie noch etwas.

    Bei der Lederhautentzündung muß man unterscheiden. Bei der Sohlen-LH kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, daß sie sich verletzen kann, wenn an der Sohle selbst nie geschnitten wurde. Da müsste das Hufbein schon ordentlich abgesunken sein, damit die tote Sohle so dünn ist, daß sie etwas durchläßt. Von Extremvorfällen mal abgesehen.
    Und Wand-LH hat ja relativ wenig mit dem Untergrund zu tun , sondern eher mit der Bearbeitungsintensität des Tragrandes, Stichwort Mustangrolle.
    Bleibt dann noch die Eckstreben-LH, die laut Bowkers ja anders sein soll und sowohl Sohlen- als auch Wandmaterial bilden soll. Die kann durch zu wenig oder zu viel kürzen der Eckstreben selbst relativ schnell Schaden nehmen. Da den richtigen Mittelweg zu finden, ist für mich die hohe Kunst.

    Ansonnsten mach ichs wie du, kleine Runden barhuf und bei Touren lege ich morgens Schuhe an und brauche mich bis zum Abend nicht mehr um die Haxn kümmern.

    LG

  7. #57
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    Hi,

    bezüglich des Kalkbruchsandes ist noch zu sagen, daß da schon auch größere Kiesstückchen dabei waren. Der harte Boden formt auch einen anderen Huf, wie z. B. loser Schotter oder weicher Sand es tun würden.
    Die Hufunterseite wird im Falle eines relativ planen harten Bodens eher flacher. Finde ich dann für einen derartigen Ritt auf hartem Untergrund mit loser scharfkantiger Steinbestreuung noch schlechter.
    Ob er nun eine Sohlen, oder Eckstreben LH-Entzündung hatte, kann ich nicht sagen, aber ich denke, auf die (relativ plane) Sohle, welche NIE ausgedünnt wurde, kommt schon eine extreme Belastung zu, wenn man auf steinhartem Boden mit spitzen vereinzelten Steinchenvorkommen reitet.
    Das punktuelle Gewicht, ist bei der Auffußung auf dem einzelnen Huf ja sowieso unglaublich und wenn dann noch z. B. ein scharfkantiger Stein darunter liegt, kommt ein enormer Druck ebendort zustande. Das steckt ein gesunder Huf sicher öfter weg, aber verteilt über Stunden, wie ich leider erleben mußte, bei "meiner Vorbereitung" eben doch nicht.
    Das teuflische an der ganzen Geschichte ist: er hat nie nachgegeben und ist auch während des ganzen Rittes, von sich aus, gut vorwärts gegangen und absolut taktrein, sowie auch bei Möglichkeit nicht auf weicheren Boden ausgewichen. Dorthin habe ich ihn, wenn möglich geführt.
    Ich denke, es war die Summe der Traumata des ganzen Tages, einfach - too much - .

    Mir war es eine Lehre (!!!) und es schüttelt mich heute noch ab und tut mir unendlich leid, wenn ich an das darauffolgende Dilemma meines armen Pferdes denke.
    Ich stelle das hier herein, um andere Reiter zu informieren und zur Vorsicht aufzurufen!

    Abschließend möchte ich trotzdem sagen: wenn geht, IMMER BARFUSS! aber bei langen Touren auf extremen Untergrund, vorne mit Schutz.

    LG
    Greta

  8. #58
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    Hallo Greta
    ja, ich kann dir da in allen Belangen zustimmen. Meiner steht auf dem gleichen Material, wie wir auf den Trainingsrunden vorfinden. Und die ersten 120 km geht er auf dem Geläuf auch ohne Probleme. Aber die punktuelle Belastung bei diesen Strecken gehen auf der Sohle und ist ab dem 3. Tag oder 120 km grösser als erträglich und führt zu den genannten Problemen. Wir haben auf der langen Tour Hufschuhe dabei gehabt und auch endzündungshemmende Schmerzmittel, die wir ihm auch verabreicht haben. Für die Vorbereitung nächstes Jahr werde ich entsprechend wieder Hufschuhe dabei haben, und die nach Bedarf auch aufziehen, aber für die 1000 km Tour werden wir Duplos drauf machen, ausser es zeichnet sich wider Erwarten eine gravierende Verbesserung ab.
    Meine TA/HO ist begeistert von den Hufen und meint auch wir sollen dran bleiben.
    Gruss Alpentrekker

  9. #59
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    Mit den flacheren Sohlen von unnachgiebigen, harten Böden hast zu ganz sicher recht. Die Barhufpferde von den entsprechenden berittenen Polizisten in Amerika haben diese Form und werden Beton/Asphalthufe genannt..
    Daher veruche ich durch entsprechende Bearbeitung und Haltung eine möglichst tiefe Sohlenwölbung zu erziehlen. Ähnlich den Prior Mountain Mustangs. Durch das tiefe Gewölbe sollen die inneren Strukturen dann optimaler geschützt sein. Ist zumindest Rameys Theorie und sie scheint mir logisch.
    Augegangen wird dabei von der Überlegung, daß der Druck nicht von unten durch Steine entsteht, sondern weil das Hufbein ein hochdrücken/wegfedern der Sohle verhindert und dadurch der Druck von oben, also vom Hufbein selbst auf die Sohlenlederhaut erfolgt. Zusätzlich werden so auch die blutführenden Gefäße abgedrückt, die ja am Hufbeinrand entlang laufen.
    Das würde auch erklären, warum die ganze Sohle empfindlich ist und nicht nur ein oder mehrere bestimmte Punkte, wie es durch Steine eigentlich sinnig wäre. Weiters würde es erklären, warum es bei vorderen Hufen deutlich öfter vorkommt, sie sind ja meist flacher als die Hinteren.

    LG

  10. #60
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    Servus Gerald!

    Danke Dir für das anschauliche Beispiel des Druckverhaltens des Hufbeines auf die flache Sohle auf steinigem Boden!

    Bin ja nur eine Privatanwenderin und muß mir neben Literatur und hiesigem Austausch die fehlenden Dinge durch überlegen und nachdenken leider selbst erklären, erarbeiten...

    Für Rameys These spricht auch das Fehlen von Ergüssen in der Sohle, auch Steingallen genannt.
    Bei meinem Dicken ist bis heute nach dem Ritt keine einzige herausgewachsen.

    Vor ca. 2 1/2 Monaten habe ich einen neuen Sandbelag aufgebracht = weicher und tiefer und eine Sohlenwölbung stellte sich für meine Begriffe sehr rasch ein, sowie ein perfekter Abrieb der Kanten, brauche momentan kaum eine Rolle raspeln.
    Allerdings habe ich jetzt bei den Stuten wieder eine deutliche Sensibilisierung auf schottrigem harten Belag feststellen müssen.
    Mehr reiten ist aus Zeitmangtel auch nicht und so kam ich (unter meinen Gegebenheiten) zu folgendem Resümee: wiast as mochst, is foisch!

    Liebe Grüße

    Greta

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