Hi zusammen!
Blauer Himmel, Sonne, Vogelgezwitscher überall und ein frischer Frühlingswind. Der Schnee schmilzt im Angesicht der Sonne und fließt in Strömen dahin. Die braunen Grasflecken haben in den letzten Tagen erheblich an Größe gewonnen. Meine Pferde stehen gemütlich auf ihrer Gatschkoppel in der Sonne und genießen die lang entbehrte Wärme auf ihrem Körper mit halbgeschlossenen Augen, zupfen manchmal am Heu und lassen den Herrgott einen guten Mann sein.
Da für nächste Woche mit einer Freundin wieder ein Ritt geplant ist, muß ich den Dicken satteln. Gerne tu ich´s nicht, denn heute ist "Schußwetter". Ich kenne meinen Schlawiener genau und weiß was mir blüht.Aber es hilft nichts, geritten muß werden . So schließe ich das Tor hinter uns und wir gehen los. Dort wo die kleine Straße den Wald trifft gurgelt das Schmelzwasser im Bach munter dahin. Es ist Frühling!!!! Mein Pferd geht´s wie gewohnt recht gemütlich an und wird dann im Lauf des Rittes immer lustiger. Schließlich überrascht er mich doch und unterzieht mich einem ersten ordentlichen Sitztest im heurigen Jahr. Dann schießt er im Galopp voll überschäumender Lebensfreude dahin, auf dem weichen matschigen Schnee, daß es nur so spritzt. Ich muß einfach lachen - auch aus Lebensfreude - . Aber ich halte ihn schon noch so viel, daß ich hoffen kann, einen nächsten Buckelanfall auch noch überstehen zu können. Und schon ist er da. Ups, war aber nicht so schlimm. Wir galoppieren noch eine kleine Strecke, dann hat mein Dicker vorerst genug. Als ihn dann viel später wieder die "Lebenslust" packt, frägt er so ein bißchen ob´s eh schon wieder losgehen kann. Aber ich bin ein Spielverderber und sage nun nein. So buckelt er nun halt nicht, was ihn sichtlich nicht recht ist. Ich spür förmlich, wie geladen er ist, aber er tut´s nicht und wir kommen nach 15 Minuten wieder zur Straße zurück, welche etwas steil ist, und die ich meistens neben meinem Pferd nach Hause gehe. Wenige Schritte, nachdem ich abgestiegen bin, explodiert er noch einmal ordentlich neben mir, hüpft wie ein Ziegenbock herum und quietscht vor Freude. Ich bin froh, daß ich nun nicht oben war . Daheim angekommen wird er schon von seiner Stute begrüßt. Ich decke ihn zu, denn er hat mit seinem dicken Winterfell doch ziemlich geschwitzt. Dann gibts Karotten und Heu.
Das war unser erster Frühlingsritt!
Greta