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Thema: Barfuß über den Winter

  1. #41
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
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    Begrüßung,

    also wir hatten eine zeitlang eine Barhufpflegerin nach Strasser. Die war sehr gut, allerdings schnitt sie die Hufe auch nicht so kurz aus wie eigentlich Strasser vorgibt.
    Viel früher hatten wir kurzzeitig auch eine Barhufpflegerin nach Strasser, die Schnitt immer so kurz aus, daß das Pferd min. 2 Wochen klamm lief.
    Danach hatten wir wegen Stallwechsels einen Hufpfleger nach Biernat. Da unser Quarter eine Fehlstellung hat, kann man hier schön die Sproi vom Weizen trennen. Biernat (zumindest dieser Hufpfleger) fiel durch.
    Jetzt haben wir einen "hundsgewöhnlichen" Hufschmied, der eine sehr gute Arbeit abliefert.
    Geplant ist für die Zukunft:
    Quarterhorse wird vorne Beschlagen, wegen der Fehlstellung. Der Huf nutzt sich sonst innerhalb kürzester Zeit einseitig ab und die Kapsel verformt sich stark. Hinten wird sich noch weisen ob und was beschlagen wird. Evtl. nur Hufschuhe.
    Painthorse: wenn ich passende finde, dann gibts Hufschuhe. Hornqualität ist sehr gut, Wachstum könnte besser sein. Mal sehen.
    Ich habe das Biernat-Buch sowie 2 Wälzer über NHC (leider nur Englisch). Ein wirklicher Unterschied zwischen beiden Methoden hat sich mir nicht wirklich aufgetan.

    Gruß Ben

  2. #42
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
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    Das Gesezt, dass man in D als "Laie" nichts mehr selbst an den Hufen bearbeiten darf, ist mWn hinfällig und wurde (noch zu Schröders Zeiten?) wieder gecancelt.
    Aber abgesehen davon: Wo kein Kläger, da kein Richter
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden interessiert, wenn ich meinen Pferden halt.... hmmmm..... "ausbrechende Stellen berunde"
    So würde ich das dann immer Begründen.

    Zur Bearbeitung selbst:
    MR mache ich immer, allerdings auch nur im Zehenbereich und bis etwa der breitesten Hufstelle. Dahinter macht sie mMn keinen Sinn.
    Allerdings habe ich beobachtet, daß bei unserer Stute, die teilweise eine verbreiterte WL an den Vorderhufen und NUR seitlich (nicht im Zehenbereich) hat, dieses besser wird, wenn ich:
    - Vorne bis zur Seite hin eine MR anbringe
    - Die Trachten auf etwa 1mm über Sohlenhöhe regelmäßig kürze
    - Die Seitenabschnitte dazwischen bis etwa Sohlenhöhe kürze. So, daß beim unbelasteten Huf eigentlich dort ein "Bogen" drin wäre (also zwischen Trachten und vorderer Zehenwand) und beim Belasteten Huf aber alles Plan am Boden ist.

    Das hat bei ihr SEHR geholfen! Und noch eine weiterer positver Effekt: sie hat eine stärkere Sohlenwölbung bekommen!
    Die Stute hat ein sehr starkes Hufwachstum; ich muß etwa alle 2-3 Wochen die Hufe bearbeiten.
    Einen HS oder sonst. Bearbeiter habe ich für sie bzw. auch für unseren Nachwuchs nicht.

    Was ich zusätzlich mache (ich weiß, eigentlich stark verpönt!) ist: ich kürze die überwachsenden Eckstrebe, wenn sie beginnen, sich zu legen. Seit ich dies tue, habe ich bei ihr keine Probleme mehr mit Steingallen oder gar Hufabszessen, was früher durchaus immer mal wieder vorkam.
    Daher behalte ich dies bei.

    Die Stute hat ein sehr starkes Hufwachstum; ich muß etwa alle 2-3 Wochen die Hufe bearbeiten.
    Einen HS oder sonst. Bearbeiter habe ich für sie bzw. auch für unseren Nachwuchs nicht.
    Grüßles, Heike
    Carpe Diem!

  3. #43
    Erfahrener Benutzer Avatar von diala
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    nur dass Biernat das Rietdach weiter oben ansetzt; er schwächt ganz bewusst gewisse Bereiche der Hufwand, damit die sich schneller ablaufen als andere, und der Huf so bis zur nächsten Bearbeitung in Balance bleibt. Generell bearbeitet Biernat kaum was in der Länge des Hufs, er versucht nur, den Abrieb zu steuern. Somit sieht man bei Biernat-Hufen oft mehr Tragrand-Überstand als bei den andern Methoden. Wenn die destruktiven Kräfte gut herausgenommen worden sind, können viele Pferde damit sehr gut funktionieren.

    Biernat verwahrt sich ausdrücklich dagegen, dass Pferdebesitzer selber raspeln - entsprechend ist halt das Buch für den Zweck nicht sehr informativ.

    Strasser und die diversen NHC-ler streben im Endeffekt einen ähnlichen Huf an: kurz, eher spitzgewinkelt, starke aber niedrige Trachten, wenig Tragrandüberstand und eine starke, gut gewölbte Sohle mit kräftigem Strahl. Nur dass Strasser sehr winkelbehaftet ist, und jeden Huf in diese Form zwingen will - bei Korrekturhufen nach (nicht nur) meinem Geschmack zu radikal. Dass Blut fliesst und dass das Pferd massive Schmerzen von Huflederhautentzündung bis zur Hufrehe leiden muss, darf einfach nicht sein. Immerhin muss ihr zugute gehalten werden, dass sie Rehhufe wieder in Form gebracht und stabilisiert hat in einer Zeit, als dies noch als unmöglich galt. Sobald die Umstellung vollzogen ist und der Huf den Richtlinien von Strasser entspricht, wird anscheinend wesentlich behutsamer vorgegangen, so dass auch Strasserpferde gut laufen können. Das ganze drum und dran (Bewegungsstall mit unterschiedlichen Böden) wäre soweit absolut nützlich; ich denke, dass dies auch Jacksons Idee des Paddock Paradise mit beeinflusst hat.

    Der Weg der NHC-ler zu diesen kurzen, eher flach gewinkelten Huf ist aber völlig anders. Was Strasser zurechtschnitzt, lässt NHC wachsen: es wird akzeptiert, dass der Zehenwinkel mehr als 45° betragen darf, man wartet, bis die Sohlenwölbung mit der Kräftigung der inneren Strukturen selber entsteht, man lässt die Sohle in Ruhe, und man kürzt die Wände nicht mehr, als das Pferd anbietet. Und man hilft dem Pferd mit Schuhen und wenn nötig mit Einlagen über die erste, möglicherweise schmerzhafte Zeit der Umstellung hinweg, etwas, was Frau Strasser vehement ablehnt.

    Zusammen mit der Offenheit von Jackson und Ramey, die absolut gewillt sind, ihre Erfahrung weiterzugeben und gutes Unterrichtsmaterial bereitstellen, macht diese vorsichtige und pferdefreundliche Bearbeitung NHC zur geeignetsten Metode, mit der man nach eingehendem Literatur- bzw. DVD-Studium verantworten kann, sein eigenes Pferd selber zu beraspeln. Und wenn man dann sieht, dass NHC-Pferde sogar barhuf den Tevis-Cup beenden, dann ist das für mich persönlich die beste Referenz. Auch wenn wir keine trockenen Wüsten und keine Mustangs haben... Ramey lebt in einer niederschlagsreichen Gegend und es funktioniert, und Pollit hat bwiesen, dass sich Pferdehufe je nach Lebensraum sehr schnell und massiv verändern können.

  4. #44
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
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    Eigentlich wird die Winkelung der Hufe vom Pferd vorgegeben. Das Maß ist die Schulter bzw. Beckenstand.

  5. #45
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    Servus Orie!

    Dieses leichte hochziehen der Seitenwände mache ich auch bei meinen Beiden. Es soll auch die Hufmechanik fördern und somit die Durchblutung.

    LG gerald

  6. #46
    Erfahrener Benutzer Avatar von diala
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    Strasser postuliert ein bodenparalleles Hufbein, das ergibt einen Hufwinkel von 45° und den Winkel des Kronrandes zum Bodenvon 30°... die andern richten sich nach der Schulter oder dem Fesselstand, und gestehen dem Hufbein einen Winkel von irgendwo zwischen 3 und 8° zum Boden zu (gemäss Messungen an Wildpferdehufen).

    Connections Between Hoof Form & the Whole Organism

  7. #47
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    Grüß Euch!

    Heute stand ich nur einige Zeit an der Koppel und beobachtete.
    Beide Pferde bewegen sich absolut schmerzfrei über den ruppeligen, eher weicheren, aber nicht schlammigen Boden. Auch auf dem draenagiertem Bereich mit fester Sandoberfläche zeigen sie nichts und sie meiden diese härtere Oberfläche auch nicht.
    Übermorgen Freitag werden wir wieder eine Hufschuhrunde drehen.

    Da ich nun endlich den letzten Hufschuh zugeschickt bekam (Krämer hatte nur 3 Stück lagernd !!!), können wir vielleicht auch schon vollbeschuht eine Kutschenrunde am Wochenende drehen. Mal sehen wies am Fr läuft und dann werden wir entscheiden.

    LG gerald

  8. #48
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    Servus,

    Dass Blut fliesst und dass das Pferd massive Schmerzen von Huflederhautentzündung bis zur Hufrehe leiden muss, darf einfach nicht sein.
    Das ist das, was Strasser immer nachgesagt wurde und weswegen sie allgemein einen angeknacksten Ruf
    hatte. Ihre Nachfolger, Chris Germann u.a., arbeiten längst nicht mehr so massiv und somit darf der neuen
    Strassergeneration schon eine Chance gegeben werden.
    Wie geschrieben, in unserem Fall hat die reine Strasserlehre besten Erfolg gezeigt.
    LG
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  9. #49
    Erfahrener Benutzer Avatar von diala
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    ich freue mich, das zu lesen! Aber es wird schwierig sein, den Ruf wieder loszuwerden... ich würde die Methode umbenennen, wenn ich dieser Nachfolger wäre

  10. #50
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    Heute war der Tag der großen Untersuchung und der ersten Resümes!

    Nachdem wir 10km auf durchwegs harten Wgen und an allen 8 Hufen beschuht unterwegs waren, haben wir gesehen, daß Lora absolut problemlos geht. Trine wollte trotz Schuhen immer auf den Grasstreifen, wo sie dann auch ganz normal ging, auf dem harten weg ging sie sehr vorsichtig. Bin mir mittlerweile sicher, daß sie nicht wirklich etwas spürt, sie RECHNET nur damit, daß etwas kommen kann, daher geht sie so seltsam. Beim traben auf so hartem Boden zeigt sie gar nichts und rennt wie der Teufel.

    Zurück im Stall haben wir dann alle Hufe mit der Untersuchungszange abgedrückt. Lora zeigte überhaupt nichts und Trine nur vorne ein ganz klein wenig, aber kein Vergleich zum letzten Test.
    Resümee: Sohlenfühligkeit bei Lora ist weg und geht bei Trine langsam zurück.

    Dann haben wir die Hufform vermessen.

    Lora hatte schon beim Kauf einen deutlichen Trachtenzwang, der durch furchtbaren Beschlag entstanden zu sein schien. Schon mit unseren Eisen haben wir gut 1-2cm breitere Trachten erreicht. Jetzt aber, nach 4 Wochen barfuß sind sie noch eimal um 2cm aufgegangen und der vormals schmale Strahl entwickelt sich gut. Irre, wie schnell man barfuß weiter kommt.
    Resümee: Die Richtung stimmt.
    Weiters hat Lora eine Zehenfußung, weil die Hufform längsoval ist. Daher habe ich ihr gestern schon eine sogenannte toe Rocker verpaßt. Das ist eine bestimmte Art der Zehenberaspelung, die über die Mustangrollen hinaus geht und die Fußung und die Hufform verändern soll.
    Resümee: Schon heute ging sie mit Trachtenlandung.
    Durch ihre (zu) steilen Hufwände hat sie aber eine gute Sohlenwölbung und daher wenige Probleme mit Sohlenfühligkeit. Die weiße Linie ist bei ihr schon in vielen Abschnitten perfekt. Die Hufwandneigung braucht natürlich noch vielmehr Zeit, um etwas aufzugehen.

    Bei Trine sieht es ganz anders aus.
    Sie hat eine sehr gute Hufform, aber sie ist vorne sehr flach im Sohlenbereich. Die Eckstreben haben sich auf die flache Sohle gelegt, das hatte ich aber schon ausgeschnitten und es sieht jetzt schon viel besser aus.
    Trines Hauptproblem ist aber eine stark gezerrte weiße Linie über den ganzen Huf, was vermutlich die Hauptursache für ihr empfindliches Auffußen auf harten Böden ist. Durch die Mustangrollen wird es aber eindeutig besser und ich sehe bei ihr auch schon die ersten Stellen, wo die wL schon ganz gut aussieht.
    Resümee: Die Richtung scheint zu stimmen.
    Da Trine immer schon eine Trachtenfußung hatte, gibt es da nichts für mich zu arbeiten.

    Bei Beiden ist noch immer nicht an den Wänden ausgebrochen, der Hornrand wächst gut und das Sohlenmaterial scheint auch schon kräftiger zu sein.
    Resümee: Wir scheinen auf dem richtigen Weg.

    LG gerald

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