Seite 3 von 6 ErsteErste 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 30 von 60

Thema: Barhuf

  1. #21
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus!

    Ich möchte bei Gott keine Lanze FÜR Eisenbeschlag brechen, ich finde nur die Argumente vieler extremer Barhufbefürworter falsch.
    Nur weil viele Hufschmiede mies beschlagen, das ist kein Argument. Ich kenne mindestens so viele Barhufpferde, welche furchtbar aussehen.

    Natürlich wäre es optimal, wenn wir keinen Beschlag bräuchten und natürlich gibt es viele Barfußpferde, die wunderbar damit gehen. Aber ebensoviele GUT beschlagene Pferde, die "pumperlgsund" steinalt werden.

    Wobei ich dir allerdings überhaupt nicht recht gebe ist deine Meinung zur Fühligkeit.
    Fühligkeit ist IMMER Schmerz!
    Und genau DAS ist es, was ich leider oft bei Barfüßern sehe. Die zappeln durch die Gegend und die Reiter sitzen stolz oben und freuen sich, wie "natürlich" ihr Roß durch die Gegend schreitet.
    Allerdings ist auch das wiederum kein Argument gegen barfuß.

    Ebenso mit den Futterringen, die sind von der Fütterung. Was du vielleicht meinst, sind Überlastungsringe. Die unterscheiden sich aber von den Futterringen, denn sie sind schmerzhaft und man kann sie mit der Tastzange gut unterscheiden.
    Beide "Ringarten" haben aber NICHTS mit Eisen oder Barfuß zu tun.

    LG gerald

  2. #22
    Erfahrener Benutzer Avatar von diala
    Registriert seit
    25.01.2011
    Ort
    Schweiz
    Beiträge
    157
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 66 Danke für 20 Beiträge
    Zitat Zitat von gerald Beitrag anzeigen
    Wobei ich dir allerdings überhaupt nicht recht gebe ist deine Meinung zur Fühligkeit.
    Fühligkeit ist IMMER Schmerz!
    Und genau DAS ist es, was ich leider oft bei Barfüßern sehe. Die zappeln durch die Gegend und die Reiter sitzen stolz oben und freuen sich, wie "natürlich" ihr Roß durch die Gegend schreitet.
    Allerdings ist auch das wiederum kein Argument gegen barfuß.
    hm - wie erklär' ich das...

    vielleicht so: wenn ich mit Ledermokassins in den Wald gehe (was ich in meiner Teenie-Zeit oft getan habe - wir haben ganze Kontinente erobert und die feindlichen Indianerstämme belagert ) , so spüre ich jeden Stein, aber es tut nicht wirklich weh. Hingegen laufe ich so, dass ich auch mal auf einen spitzen Stein treten kann und das Gewicht sofort wieder wegnehmen kann, ohne mich zu verletzen. Von aussen sieht das jedoch genau so aus, wie wenn es weh täte, und mein Gang ist insgesamt völlig anders, als mit dickeren Sohlen. Einen Orientierungslauf mit Zeitmessung möchte ich mit diesen Mokassins allerdings nicht machen.

    Somit, auf's Pferd übertragen: wenn es bei jedem zweiten oder dritten Schritt einknickt, so ist das kein Zustand. Wenn es aber alle hundert Meter auf dem Schotter leicht einknickt und beim nächsten Schritt schon wieder fest auffusst, so ist das fühlig, aber nicht schmerzhaft, und somit zumutbar, auch wenn es vielleicht etwas verhaltener läuft, als auf einer feuchten Wiese. Jedoch möchte ich dieses "verhalten laufen" nicht stunden- oder tagelang abrufen; da wären auf Dauer Verspannungen wohl unvermeidlich, und daher montiere ich Schuhe. Aber um in der Umstellungszeit die Sohle und den Strahl gezielt zu stärken, nehme ich es 2-3x/Woche in ruhigem Tempo für ein Stündchen in Kauf, da ich es als zumutbar (nicht scmerzhaft) erachte.

    Das Problem ist nur, dass viele Pferde aufgrund der Bearbeitung, des Körpergewichts, der Haltung, der Fütterung oder wegen Bewegungsmangel dIe Übergangsphase nie völlig überwinden, und lebenslang mehr oder weniger fühlig bleiben. Die brauchen Schuhe...


    Ebenso mit den Futterringen, die sind von der Fütterung. Was du vielleicht meinst, sind Überlastungsringe. Die unterscheiden sich aber von den Futterringen, denn sie sind schmerzhaft und man kann sie mit der Tastzange gut unterscheiden.
    Beide "Ringarten" haben aberNICHTS mit Eisen oder Barfuß zu tun.
    ich denke schon, weil die Hufwände ohne Eisen weniger gestaucht werden und weniger harte Schläge bekommen. Oder warum auch immer - meine beiden Braunen haben jedenfalls kaum mehr Ringe, und bei der Blonden werden die Wände von Monat zu Monat schöner.

  3. #23
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus!

    Von diesen Thesen habe ich bei meiner Hufschmiedeausbildung auf unserer Uni-Klinik allerdings nie etwas gehört.
    Vor allem der Vergleich zwischen Füßen und Hufen. Erstens verhält sich Horn völlig anders als Haut mit Muskeln darunter und zweitens WEIS ein Pferd nicht, daß Schmerzen vom nächsten Schritt drohen können. Es geht erst fühlig, wenn es Schmerz definitiv empfindt.

    LG gerald

  4. #24
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    29.12.2009
    Beiträge
    509
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    5
    Erhielt 81 Danke für 28 Beiträge
    "... und zweitens weiß ein Pferd nicht, daß Schmerzen vom nächsten Schritt drohen können."

    Stimmt nicht, lieber Gerald. Pferde schauen auch genau wohin sie treten und wählen - sofern man sie läßt - den Boden ganz bewußt aus. Das gilt bei steinigem Geläuf genauso wie bei Gatsch.

    Gestern war ich wieder einmal barfuß mit meinem Dicken unterwegs, da ich dachte die Böden sind schon weich.
    Auf einem sehr harten mit ca. 1 -2cm scharfkantigen Steinen, spärlich bestreuten schottrigen Forstweg wählte mein Pferd den linken knapp 15cm schmalen grasbewachsenen Rand, obwohl gleich daneben ein Graben war. Ich wäre aus diesem Grund lieber links vom Weg gegangen aber mein Pferd befand dies schon i. O. und trabte auf diesem Streifen frohgemut voran. (Er hätte am Weg selbst keinen einzigen Trabschritt gemacht). Galoppieren wollte er auch auf "schon scheinbar etwas weicheren" Forststraßen nicht wirklich. Ich dachte er wäre heute eben nicht lauflustig. (Stimmte aber nicht). Als wir später auf einen km-langen Wiesenweg kamen, zog er mit mir ab wie eine Rakete .

    Es ist barfuß, aber auch mit den Hufschuhen eine ganz andere Reiterei wie mit Eisen. Das habe ich in den letzten 2 Jahren gelernt. Ich denke, sofern man auf sein Pferd hört, ist man doch pferdeschonender unterwegs. Und Pferde sind nicht ungehorsam, weil sie nicht auf steinharten Böden laufen wollen. Sie sind einfach klug !
    Ja, einfacher geht´s mit Eisen auf harten und Kieselböden, aber die Schläge, die die Gelenke dabei in höheren Gangarten auffangen müssen...
    Mir tun die Pferde leid, die auf diesen harten Böden kurz tretend und im Galopp kurz springend (warum wohl???) an mir und meinem Pferd vorbeisausen. Aber ich weiß, mein Dicker und ich werden dort noch lange unterwegs sein, wenn diese armen Pferde schon lange in die Wurst mußten.
    Gerald ich weiß, daß Du Dein Pferd mit Verstand und Bedacht reitest, aber viele tun´s leider nicht. Aus Unwissenheit und oder Dummheit. Und da leisten Eisen "gute Dienste", denn das Pferd ist eben - vorerst - nicht fühlig.
    Ich finde nach wie vor, daß Eisen sowieso ihre Berechtigung haben, denn sie geben Halt, wo alles andere versagt und sind auch bei fachgerechtem Beschlag im Sport unersetzlich . Aber im Freizeitberech leisten Hufschuhe schon gute Dienste, und manche Pferde haben eben so gutes Horn, daß sie auch auf schottrigen harten Böden "ohne" gehen können. So ist es eben eine Geschmackssache, wie man unterwegs sein will. Wichtig ist meiner Meinung mit Hirn zu reiten!
    Liebe Grüße
    an die beschlagenen und die unbeschlagenen!
    Greta

  5. #25
    Erfahrener Benutzer Avatar von diala
    Registriert seit
    25.01.2011
    Ort
    Schweiz
    Beiträge
    157
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 66 Danke für 20 Beiträge
    ich kenne den Unterschied zwischen Fuss und Huf, danke Gerald. Aber wenn du meine Bilder nicht verstehst, kann ich dir wohl nicht erklären, was ich meine... tja.

  6. #26
    Benutzer Avatar von orava
    Registriert seit
    07.01.2010
    Beiträge
    38
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    0
    Erhielt 1 Danke für 1 Beitrag
    Danke Diala und Greta, ihr habt mir meine Argumente vorweg genommen uns besser formuliert, als es mir auf die schnelle eingefallen waere.

    Zunaechst zu der Fehlstellung:
    Ich habe meine STute mit 3 bekommen und da war sie schon beschlagen. Erst im Laufe der Zeit und aufgrund der bereits beschribenen Eisen-ABtret Problematik habe ich mich kritischer mit dem Thema Hufe auseinandergesetzt. Da sie ja bereits eine Haelfte des Jahres barhuf war und trotzdem "Futterringe" hatte, kann es also noicht rein am barhuf gehen liege3n, das stimmt.
    Die Fehglstellung, von der ich rede war selbstgemacht! Denn der Hufschmied hat ueber die Zeit und wahrscheinlich ohne sich dessen bewusst zu sein die ausseren Trachten der Vorderhufe laenger galassen als die inneren. Was soll man da bitte schoen mit Eisen "korrigieren"?! Anstaendig ausschneiden wuerde ich eher raten. Insgesamt stand sie auch ein wenig zu hoch in den Trachten, wodurch ein steilerer Winkel der Hufwand zur Folge war, damit kann das Hufbein, das idR eine Winkelung (vorne) von 45 grad hat nicht mehr parallel zur Hufwand sein und die Auflageflaeche des Hufbeins nicht mehr bodenparallel. Ich wuerde sagen, dass dies eine permanente Reizung im inneren des Hufes provoziert hat, weil eben nicht alles im Gleichgewicht war. Seitdem an der Korrektur des Hufes zu einer korrekten Stellung (des Hufbeines) hin gearbeitet wird (und zwar langsam, denn sonst waere es fuer das Pferd wirklich schmerzhaft) verschwanden die "Futterrillen".

    Ich stimme auch zu, dass es unter Barhufpflegern, wie unter Hufschmieden eine Menge gute wie schlechte Leute gibt, und viel zu oft hat man halt das Pech und auch oft nicht das noetige Hintergrundwissen um es kritischer beurteilen zu koennen, an einen schlechten zu geraten- egal von welchem Lager.

    Das meine Stute "fuehlig" laeuft bezuieht sich auf sehr unregelmaessigen steinigen Untergrund. Auf einem ordentlichen Schotterbett beispielsweise hat sie auch absolut keine Probleme. Ich gebe mir alle Muehe ihr genug Trainingsflaechen zu bieten. Ich bin nicht taeglich mehrere Stunden mit ihr im Gelaende unterwegs und daher halte ich Eisen fuer unangebracht. Die wenigen Stunden, die sie mit mir im Gelaende verbringt in Relation zu der Zeit, die sieinsgesamt auf den Beinen ist, kann sie ggf. falls ich Probleme merken mit Hufschuhen ausgleichen. Dafuer muss ich nicht dauerhaft den Hufmechanismus des Pferdes beeintraechtigen oder die Mechanik des Beines aendern. Denn mit einem Eisen aendert sich auch dauerhaft das Gewicht des Hufes und abgesehen von den Schwingungen, die durch das Eisen uebertragen werden, das Traegheitsmoment des Hufes.( Meine Stute besispielsweise hat sich mit Eisen staendig selbst in die Ballen getreten.)

    Und ja, seitdem sie dauerhaft barhuf ist, sind die Hufe viel mehr in meinem Fokus. Ich habe gelernt, wie ich beispielsweise die Eckstreben als auch den Strahl nachzuarbeiten habe.

    So.. jetzt habe ich erstmal genug, denn es kommt bestimmt eine kritische Reaktion. Ich selber bin mit dem Thema noch nicht bis zur Gaenze durch, daher sind mir neue Argumente fuer oder wider willkommen.

    Jetza

  7. #27
    Administrator Avatar von dusty
    Registriert seit
    19.05.2007
    Beiträge
    896
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 144 Danke für 19 Beiträge
    Ich jetzt auch nochmal,
    ihr Mädels schreibt mir durchaus aus der Seele.
    Noch ein paar unwiderlegbare Fakten zum Thema:
    -Das Pferd hat im Vergleich zum Raubtier ein 50%ig kleineres Herz in Relation zum
    Körpergewicht. Die Hufe unterstützen durch den Hufmechanismus die Pumparbeit des
    Herzens. Beschlagene Hufe – wenig bis kein Hufmechanismus – bis 50% eingeschränkte
    Blutzirkulation.
    -Der Huf ist ein Ausscheidungsorgan. Überschüssiges Eiweiss im Körper wird letztendlich zu
    Hornwachstum im Huf.
    Beschlag reduziert Hornwachstum – Abfalleiweiss verbleibt im Blut und belastet Organe.
    -Thermograpfieaufnahmen belegen übrigens den eingeschränkten Blutumtrieb. Beschlagene
    Pferde zeigen ab dem Karpal-/Sprunggelenk deutlich niedrigere Temperaturen.
    -Stossdämpfung- ein beschlagener Huf bekommt im Schritt auf Asphalt dreimal so starke
    Stösse ab, wie ein unbeschlagener auf Asphalt im Trab. Die Auswirkungen auf die Gelenke
    Sind vorsetllbar.
    - Fliehkräfte: Slowmotion Aufnahmen zeigen deutlich, wie der Huf in der Vorführphase durch das Gewicht des Eisens in Schwingungen gerät. Unbeschlagene Hufe vollführen einen geraden, sauberen Bewegungsablauf.
    - Ich habe meine STute mit 3 bekommen und da war sie schon beschlagen.
    Es ist ein Verbrechen, ein Pferd so jung zu beschlagen. Wenn denn überhaupt, frühestens mit
    5, besser erst mit 7 Jahren. Wie man heute weiss, bilden sich die Stahlpolster erst mit sieben Jahren zu ihrer vollen Stärke aus.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein junges, nie beschlagenes Pferd Fühligkeit nicht kennt.
    Könnte jetzt noch weiter machen aber das reicht erstmal.

    LG
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  8. #28
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Dusty!

    DAS sind Argumente!!!

    Wobei ich mir erlaube auch da etwas zu korrigieren.

    Die Hauptarbeit des Blutpumpens übernimmt nicht die Hornwand, sondern der Strahl. Wird der beim beschlagen nicht zu niedrig ausgeschnitten, dann ist die Pumpwirkung nur noch unwesentlich geschwächt.

    Eiweißüberschuß sollte man durch angepasste Fütterung vermeiden und nicht hoffen, daß die Hufe das übernehmen.

    Die Sache mit dem Stoßdämpfen ist wirklich ein ernstes Problem, kann aber duch eingelegte Luvexplatten fast völlig verhindert werden.

    Wie schon geschrieben, ich würde auch sehr gerne auf barfuß umstellen, allerdings ist es bei meinen Pferden und der vielen "Nutzung" einfach nicht möglich.
    Daher muß ich weiterhin beschlagen, denn es eignen sich eben NICHT alle Pferde für eine so natürliche Herangehensweise.
    Wobei man das auch nicht wirklich so sagen kann, denn wenn wir Tiere unnatürlich nützen, dann ist ein Vergleich mit der Natur irgendwie nicht ganz zutreffend.

    Eigentlich möchte ich nur diese Hysterie genen Eisen etwas dämpfen, denn soooo ungesund kann es gar nicht sein. Man sehe sich nur die früheren Pferde an. Die wurden beschlagen und um ein Vielfaches mehr belastet als unsere heutigen Freizeitpferde und trotzdem war die durchschnittliche Lebenserwartung gut doppelt so hoch wie heute.

    LG gerald

  9. #29
    Administrator Avatar von dusty
    Registriert seit
    19.05.2007
    Beiträge
    896
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 144 Danke für 19 Beiträge
    Servus Gerald,

    nicht der Strahl, sondern der gesamte Huf bewirken die Pumpaktivität.
    Bei Belastung spreizt sich die Hufkapsel bis zu 5 mm an jeder Wandseite nach aussen.
    Die Sohlenwölbung wird während der Belastung flach gezogen und der Strahl nähert
    sich dem Boden. Bei der Entlastung federt alles in die Ausgangslage zurück.
    Da der beschlagene Huf nun keinen wesentlichen Hufmechanismus mehr zulässt,
    erscheint es doch logisch, dass die Kreislaufstützende Tätigkeit des Hufes marginal ist.

    Die Eiweisszufuhr ist nur schwer zu berechnen. Allein die Heuqualität kann schon ausmachen, ob und wie viel ich von was zufüttern muss. Das würde eine ständige Laboruntersuchung bedingen.
    Im Organismus findet ein ständiger Auf-, Ab- und Umbau von Eiweißstrukturen statt.
    So eben auch „Abfall“ aus den inneren Stoffwechselorganen weg zur Huflederhaut..
    Der Pferdeorganismus ist darauf ausgerichtet, ca 1cm Hornwand plus Sohlen- und Strahlhorn zu produzieren. D.h. er benötigt eben diesen „Eiweissabfall“ um zu funktionieren.

    Aus eigener Erfahrung kann ich zu den Luwex Unterlagen nichts sagen oder einschätzen
    ob sie wirklich nutzen. Solange sie nur als Hufeisenförmige Unterlagen eingesetzt werden und
    nicht als Platten. Unter diesen entwickelt sich doch sehr schnell ein ungesundes Milieu.

    Eigentlich möchte ich nur diese Hysterie gegen Eisen etwas dämpfen…

    Es geht ja nicht um Hysterie. Es geht doch darum, Erkenntnisse die dem Wohl der Pferde dienen, umzusetzten und zu verbreiten. Die meisten von uns hier haben doch auch erkannt, dass die bessere Haltung der Pferde im Offenstall ist. Also werden wie sie so halten und nicht
    in die Box zurückkehren.
    Und so ist es eben auch mit Eisen. Das ist ja keine Erscheinung der Neuzeit, das es Stimmen
    gegen den Beschlag gibt. Das sind uralte Erkenntnisse von Veterinären, Rittmeistern und anderen Fachleuten.
    Zitat aus dem „Lehr- und Handbuch der Hufbeschlagskunst“ der
    königlichen Tierarzneischule zu Stuttgart von 1861:
    Ob der Hufbeschlag des Mittel ist, die Hufe gesund zu erhalten, das ist eine Frage, die man füglich verneinen kann; denn die Erfahrung hat gelehrt, dass, je länger das Beschlagen bei einem Pferd angewendet wird, namentlich auch je früher die Tiere beschlagen werden, ein umso nachteiligerer Einfluss auf die Hufe ausgeübt wird.

    LG
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  10. #30
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Dusty1

    Wie schon mehrmals geschrieben, barhuf ist zweifelsohne gesund, daran möchte ich auch gar nicht rütteln.

    Mir geht es nur um 2 Dinge.

    Erstens, ein GUTER Eisenbeschlag ist nicht so schlimm, wie es von vielen Barhuf-Entusiasten hingestellt wird. Oft wird man schon schief angesehen, wenn man Eisen an seinem Pferd hat. Hier ist es ja glücklicher Weise nicht so, aber ich kenne es leider auch anders.

    Zweitens, NICHT jedes Pferd bzw Nutzungsart ist als Barfüsser geeignet. Wie hier ja auch schon erwähnt, da muß man gut abwägen. Beides kann bei unsachgemäßer Anwendung zu Schäden führen.
    Ebenso wie die Tatsache, daß Beschlag nicht das Beste ist, ist es aber ebenso Tatsache, daß Hufgeschwüre seit dem Barfuß-Hype zugenommen haben (Statistik der Uniklinik).

    Falsch ist aber deine Beschreibung des Blutpumpens.
    Du beschreibst zwar den Hufmechanismus richtig, aber die Pumpleistung wird hauptsächlich von der Hufsohle übernommen, also nicht direkt vom Hufmechanismus.
    Fußt der Huf auf, dann wird die Sohle durch den Strahl eingedrückt und DAS ist die Pumpe. Wird der Strahl nun bei Beschlag nur so viel zurückgeschnitten, daß er immer noch den Boden berührt, meist auch nur, weil das Eisen und der Hufrand etwas einsinken, dann ist dieser Pumpmechanismus kaum eingeschränkt.
    Abgesehen davon haben Unteruchungen auf der Uniklinik ergeben, daß ein ordentlicher Beschlag auch den Hufmechanismus nicht so stark einschränk, wie oft behauptet. Man sehe sich nur die blankgescheuerten Schenkel von abgenommenen (gut gelegten) Eisen an.

    Bezüglich der Luvexplatten.
    Ich verwende sie seit über 10 Jahren. Wie du schon beschrieben hast, natürlich die offenen, also die in Hufeisenform. Die dämpfen das Prellen auf hartem Boden so gut, daß man den Unterschied sogar hören kann. Außerdem konnte ich eine angehende/fortschreitende Arthrose beim Pferd meiner Frau nun schon gut 2 Jahre lang (so lange haben wir das Pferd) komplett stoppen. Wir haben das gut mit Röntgenaufnahmen dokumentieren können.
    Das nur für all Jene, die wie ich nicht um Eisen herum kommen.

    LG gerald
    (der für den interessanten Gedankenaustausch dankbar ist)

Seite 3 von 6 ErsteErste 12345 ... LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Hund dabei?
    Von Paige im Forum SmallTalk
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 17.11.2009, 21:47

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
Pferdeverzeichnis