Ein bisschen Schnee
hatten wir letzten Samstag auch. Deshalb habe ich den geplanten Ritt in der Heide vertagt und lieber eine große Runde in der bekannten aber doch ein wenig anders erscheinenden Gegend geritten. Chip kam als Handpferd mit und zur Übung hatte ich einen leichten Packsack mit einer Gepäckspinne (alles noch aus Motoradzeiten vorhanden) am Longiergurt festgemacht. Er braucht ja auch eine Aufgabe, denn einfach nur mitlaufen ist ihm zu langweilig.
Über der modernen Windmühle drohten schon die Wolken, aber zunächst waren meine beiden Jungs noch ganz ruhig, ja eher faul. Sie hatten noch den Stall im Kopf und eigentlich keine Lust zum Laufen, weshalb zu dem Zeitpunkt das Fotografieren kein Problem war.
Einige Zeit später sah es schon anders aus. Es hatte begonnen dicke Flocken zu schneien. Zudem war ich doch nicht auf die kurze Runde gegangen sondern hatte die ganz große eingeschlagen, so dass beide ahnten: „Es dauert noch ein Weilchen, bis wir wieder an der Futterkrippe stehen.“ Da kann man ja dann schon mal ein bisschen Gas geben. Den Trab habe ich zugelassen, Galopp wollte ich nicht. Der Weg war zu rutschig. Das fand Chip dann wieder ganz doof und er fing an, Zoom zu ärgern. In den Hals beissen – sofern man dran kommt.
Und dann die böse Überraschung – ein neuer Weg. „Da sind wir aber noch nie langgeritten! Das ist gefährlich!“ Aber es musste sein. Und dann schlug der Schnee noch in Hagel um. Meine beiden drängten vorwärts. Ich wollte jetzt aber nur noch Schritt – so ein Pech aber auch.
Schließlich erreichten wir eine Gegend, die Zoom schon kannte, Chip aber nicht. Also wurde mein kleiner Großer wieder ganz ruhig, während der Jüngere jetzt mit gespitzten Ohren mitging und keine Mätzchen mehr machte. Gut, dass ich das weiss. Der braucht neue Eindrücke. OK. Kann er haben. Also noch eine weitere Schleife drangehängt, die ihm auch noch nicht bekannt war. Am Bauernhof brauchte man nur die Ohren zu spitzen, da alle Rinder im Stall waren. Sie waren also nur zu hören – nicht zu sehen. Keine Gefahr. Das rote Haus war sehr interessant – zumindest für Chip.
Später dann ein Spaziergänger – MIT DREI HUNDEN! FREILAUFEND! Die wurden aber misstrauisch von beiden beäugt. Gott sein Dank, er biegt ab. Und wir mussten dann doch hinterher. Aber man gewöhnt sich halt auch an diese „Gefahr“, wenn sie ständig vor einem herläuft.
Dann kamen wir auf einen Weg, den Chip aus einer anderen Richtung schon kannte und prompt blieb er stehen und sah sich um. Man konnte förmlich sehen, wie er überlegte. Und - wie erwartet - : „Jo, kenn‘ ich schon. Is‘ langweilig.“ => Zoom ärgern. Ich habe lauthals losgelacht.
Nach ca. 2,5 Stunden waren wir wieder am Stall. Noch schnell ein Foto – und dann Absatteln und die Jungs nach einem kurzen Sandbad in der Reithalle auf den Paddock packen. Ich hatte mir das Ausmisten der Boxen für’s Aufwärmen nach dem Ritt aufgehoben. Ein weiser Entschluß. Als ich damit fertig war, standen meine beiden auch schon wieder am Zaun. In der Box gibt’s eben ein bisschen was Leckeres zur Belohnung für einen schönen Samstagnachmittag.
Lesezeichen