Was den heutigen Lebensalterdurchschnitt betrifft (ich meine sogar mal was von nur 8 Jahren gehört zu haben): Viele große Gestüte fahren reihenweise ihre Fohlen zum Metzger wenn sie dem Zuchtstandard nicht entsprechen oder krank sind. Das wurde mir vom hießigen Pferdemetzger mal so gesagt. Wenn diese Tiere in diesem Durchschnitt mitberechnet werden dann braucht man sich nicht wundern.
Hallo Angie!
Diese vielfältige Nutzung spielt sicher eine Rolle. Sicher hast du auch Recht, daß der Tierschutzgedanke noch nicht verankert war, aber der Eigennutzen bzw die Überlebenswichtigkeit hing schon von einem gesunden und damit leistungsstarken Pferd ab.
Eine wahrscheinliche Überzüchtung, oder Zuchtauswahl nach falschen Kriterien (Schönheit vor Leistungsvermöge) scheint mir wie dir möglich.
Hallo Greta!
Wenn du Dressur auch als "Beziehungsarbeit" siehst, und das ist sie ja irgendwie auch, dann hast du sicher Recht. Aber dazu gibt es m.E. wesentlich bessere Übungen. Die Bodenarbeit z.B.
Hallo Ben!
Diese Studie wurde in Deutschland gemacht und bezog sich ausschließlich auf das Freizeitpferd. Zu reinen Schlachtpferden hatten die teilnehmenden Unis gar keine Verbindung.
Was mich ebenfalls noch stutzig macht ist, daß es keinerlei Aufzeichnungen, Überlieferungen, o.Ä. über Gymnastizierung im weitesten Sinne von richtigen Reitervölkern gibt. Weder von Mongolen (DEM Reitervolk schlechthin), noch von Husaren, Kosaken, Indianern, Cowboys, Vaqueros, usw. Ebenso bei den div. Militärs.
Gymnastizierung war immer nur eine Handlung von kultureller Natur, also von Menschen, welche das Pferd als Statussymbol verstanden. "Arbeiter" taten es nie, obwohl wie gesagt deren Überleben davon abhing.
Wie gesagt, Dressur bzw. Gymnastizierung, ist sicher eine gute Sache und in vielen Fällen (einseitige Belastung, oder ungesunde Nutzung wie die ganze Woche stehen und dann am Sonntag schnell eine Runde Gallopieren) wichtig, aber der Stellenwert ist m.E. übertrieben.
Das kommt mir vor wie wenn ein starker Raucher sagt: Ich ziehe aufs Land um der schlechten Luft der Stadt zu entrinnen.
ich glaube, ein Pferd "geht eher kaputt" wenn es rumsteht (23 Stunden Box und 1 Stunde Reithalle) ... ein Arbeitspferd, das unter der Woche täglich 10 Stunden gepflügt hat und am Wochenende die Familie in der Kutsche zur Kirche gezogen hat, hatte zwar schwere Arbeit zu leisten, ist aber sicher "elastischer und lockerer" gewesen als so manches Dressurpferd heutztage
... jedenfalls bezeichnete ein altes Bäuerchen, bei dem ich früher meine Pferde hatte viele der Probs, die so auftraten als "Wohlstandsprobleme" und seine Ackerpferde, die er früher hatte, sind durchweg Mitte 20 geworden und haben noch schwer auf dem Feld gearbeitet.
Bei uns heute (also speziell auch unsere kleine Gemeinde hier) wollen wir zwar vielleicht viel reiten und die Pferde auf riesigen Weiden halten, geht das aber immer? Ich muss Kompromisse schließen und meine Pferde auch. Ich würde gern täglich reiten - geht aber nicht, denn mein Brötchengeber hat ja auch ein Wörtchen mitzureden...
Deswegen denke ich ist Gymnastik schon wichtig... ganz abgesehen davon, dass es mit dem richtigen RL tatsächlich Spaß macht - und das kannte ich auch jahrelang nicht (das war früher eher langweilige Quälerei für Reiter und Pferd ... )
Den Menschen gehts doch heut eigentlich auch net anders... heut hat man Kreuzweh weil man tageintagaus krum im Bürostuhl hockt und sich ausser zum Kisatraining (schreibt man das so?) ein mal pro Woche nie bewegt...
@ Angi - wir haben heute mehr "Wissen" ? Das bezweifle ich... ich hab nie mehr so viel gelernt wie bei meinem alten Bäuerchen... auch und vor allem über Pferdegesundheit... ist ja auch klar, wie Gerald schon schrieb, ist der Ackergaul lahm gewesen konnte die Frucht nicht rausgebracht werden (oder rein) ergo - nix zu essen...
über Pferdebeahndlungen hat ein alter Oberst 18hundertlochimstrumpf gibt es ein hervoragendes Buch: "die Bein- und Hufleiden der Pferde" von Peter Spor Oberst a.D.
Der hat übrigens auch Bücher über die Ausbildung von Militärpferden geschrieben.
Gerald, von den Berbervölkern gibt es Überlieferungen, lies mal Sadko Solinski - den Schreibstiel muss man aber mögen
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