Mein Pferd hat, wie die meisten Noriker, eine sehr gute Selbsthaltung. Gut so, denn Dressur/Gymnastizierung könnte ich gar nicht reiten.Kopfhaltung und Untertreten sind sehr gut und beständig.
Auf einem Reitplatz/Halle war ich noch nie, obwohl wir einen Reitplatz hätten.
Was ich allerdings mache sind Dehnungsübungen VOR dem Reiten. Also vom Boden aus die Beine heben und dehnen, mit entsprechenden Stäbchen die div. Druckpunkte für das Rückenheben, Becken abrollen, usw. drücken und gleich die Sattellage mit diesen Stäbchen untersuchen.
So dehnt sich das Tier selbst und ich kann gleichzeitig empfindliche Stellen ausmachen.
Weiters üben wir bei unseren Trainingsausritten öfter Biegungen, indem wir 8er zwischen engstehenden Bäumen reiten, Beinchen heben über umgefallene Baumstämme, usw.
Da wir hier ein ziemlich steiles und abwechslungsreiches Gelände haben und wir ja auch Kutschenfahren, denke ich, daß unsere Tiere genügend "abwechslungsreiche" Bewegungsabläufe machen, damit sie schön weich bleiben.
Auf Wanderritten habe ich nur meine Stäbchen mit, Übungen machen wir nicht.
Alle paar Jahre lassen wir unseren Sitz von einer Osteophatin überprüfen, damit sich keine Schlampigkeit einschleicht. Gab aber noch nie eine Beanstandung.
Hi zusammen,
Bei uns war es früher immer so, daß ich die Pferde am 4-Eck geritten bin. Dressurmäßig eben. Mein Mann ist dann am Wochenende ins Gelände gegangen und im Herbst auf Jagden, wie auch meine Tochter. Die Pferde waren ja auch immer gut in Förmchen. Im Sommer sind wir dann auch auf Wanderritte gegangen. Mein Sohn hatte immer ein besonderes Auge auf, wie auch Beziehung, zu seinem Hengst. Da durfte niemand anderer drauf. Er ist aber eigentlich nur draußen geritten. Als die Kinder dann älter wurden und weniger Zeit hatten, habe ich wieder alles selber gemacht, sprich Arbeit am 4-Eck und Ausritte. Wenn dann Zeit war, sind wir zu 2. oder zu 3. ausgeritten. War sehr schön.
Nun bin ich alleine übriggeblieben. Unweit von uns gab es bis vor kurzem ein 4-Eck. Da ich oft wenig Zeit habe, habe ich relativ viel longiert. Mit Kappzaum und ausgebunden, oder eben manchmal nur schnell mit Halfter. Wenn ich mit Kappzaum longiere, verlange ich schon eine sehr aktive Hinterhand, gehe dann mit dem Pferd auch über die ganze Bahn und mache Handarbeit. Der Wallach geht auch sehr gut und gern an der Doppellonge. Und manchmal, wenn ich genug Zeit hatte und, was eher selten vorkam, doch lieber am 4-Eck geritten bin, statt hinaus zu gehen, bin ich ihn auch dressurmäßig geritten - mit Westernsattel - . Er liebt das übrigens sehr, vielleicht, weil er´s nicht oft machen muß. Dabei . präsentiert er sich dann, wie ein richtiges Dressurpferd, obwohl der gar nicht dieser Pferdetyp ist. Da ich aber in letzter Zeit kein 4-Eck zur Verfügung habe, baue ich draußen schon ab und zu einige Übungen ein. Das können z.B. Haltparaden aus allen Gangarten, aus dem Halt antraben, angaloppieren, Hinterhandwendungen, Rückwärtsrichten bei einer guten Versammlung und aktiver Hinterhand sein, (natürlich auch Vorwärtsreiten in Versammlung). Mein Dicker macht das richtig gern, denn er weiß, dann setzts Goodies . Aber meistt genießen wir einfach nur die Zeit, die wir miteinander haben und lassen´s ganz gemütlich und einfach so gut sein.
Liebe Grüße
Greta
ich mache gerade einen Sitzschulungskurs und spüre gerade jeden einzelnen Knochen...
In diesem Jahr werde ich wohl mal mit Bauchtanz beginnen, damit mein Becken und meine Hüfte endlich mal lockerer werden...
aber es ging ja um Pferdegymnastik ich besuche lieber Kurse, da kann geballt jemand an mir herummeckern und ich kann dann darüber schlafen und üben. Für mich hat es sich als unpraktikabel erwiesen mir einen Trainingsplan zu basteln, es ist grundsätzlich so, dass ich Lust zum Geländebummeln hab wenn üben auf dem Platz dran wäre und ich dann unvorbereitet zur nächsten Reitstunde komme... das bringt nix.
Ich habe eine tolle klassisch barocke Dressurlehrerin gefunden, die unwahrscheinliches aus mir und meinem Zossen herausholen kann... Mein Pferdeschönheitsideal (das hinnerm Haus steht) passt leider so gar nicht ins Bild eines anatomisch gut gebauten Pferdes, mit viel Seitengängen versuchen wir jetzt mehr Tragfähigkeit herzustellen.
Das Trainingsprogramm sieht Schulterherein und Traver im Schritt und Trab vor. Gangartenübergänge für die Rückenmuskulatur und der Rest geht für meine Sitzprobleme drauf. Ich muss mich sehr bemühen meine Hüfte richtig in Position zu halten und die Schultern nicht hochzuziehen und den Kopf nicht hängen zu lassen... *seufz*
Wenn das dann mal klappt hab ich aber statt einen Hafimix einen kleinen Spanier unter mir, der schier über den Platz schweben kann... Ich freu mich dann immer über das eine tolle Bild (zwischen den 1000 furchtbaren )
Für dieses Jahr habe ich trotzdem auch geplant zwischen den Kursen bei ihr Unterricht zu nehmen, mal schauen was daraus wird... im August gehts auf alle Fälle wieder zum Kurs
Für die Longenarbeit hatte ich mir letztes Jahr das Buch von N. Penquitt gekauft. Super Tipps, jetzt macht das Kringelziehen sogar mal ein bisschen Spaß...
Wie oben beschrieben mache ich mir keinen Plan, hab ich Abends wenig Zeit und das Wetter ist ok, dann gehe ich ne halbe Stunde auf den Platz oder wenn ich Streß auf der Arbeit hatte nur bummeln. Ist das Wetter schlecht kann ich nicht auf den Platz, dann geh ich bummeln oder mach auch mal nix... Lange Ausritte mach ich nur am Wochenende - oder im Urlaub
(P.S. ich durfte heute zum ersten Mal in meinem Leben auf einem piaffierenden Pferd sitzen - tolles Gefühl sag ich euch!)
Na Plan läuft bei mir eigendlich nie was. Ich gehe hin, schaue aufs Wetter,meinem Befinden oder Stütcj´hens Laune....
Wir haben eine kleine Halle,einen schönen großen Platz und einen Trailplatz....das wird alles von mir genutzt.
Ich mache gerne Bodenarbeit,Stangenarbeit,freilongieren oder auch frei Hüpfen...( Springen mag ich nicht sagen...sind nur Cavaletties)
Auf dem Platz und Halle mache ich gerne Vorwärts-abwärts,Seitengänge und alles was kurvig ist,weil sie sich schlecht rund macht in den Kurven.
Am liebsten arbeite ich im Trail..... und am allerliebsten bin ich aber in der Natur
Ich frage mich, ob so eine Gymnastizierung wirklich so wichtig ist!
Bitte versteht mich nicht falsch, sicher ist sie gesund, aber ist sie auch so notwendig, wie es oft beschrieben wird?
Ich vergleiche gerne und oft mit der früheren Pferdehaltung.
Damals war das Pferd für zahlreiche Menschen überlebenswichtig. Bauern, Fuhrleute, Post (früher privat), Händler, usw verhungerten ohne Pferd.
Die durchschnittliche "Nutzungsdauer" der Tiere wird in alten Schrifften mit etwa 25-30 Jahre angegeben. Heute liegt sie bei rund 10 Jahren (Uni-Studie), trotzdem die Fütterung und die medizinische Betreuung sicher wesentlich besser ist und die Tiere bei weitem nicht so belastet werden.
KEINER der oben genannten "Pferdenutzer" hat jemals auf Haltung, Gymnastizierung, udg geachtet. Das taten nur die "feinen Leute", siehe z.B. klassische Reiterei. Daraus stammt ja eigentlich die heutige Dressur der div. Reitweisen ab. Das waren aber vergleichsweise die wenigsten Pferde.
Die weit aus überwiegende Anzahl früherer Pferde kam nie in den Genuß von Gymnastizierung und trotzdem waren sie unglaublich leistungsfähig und langlebig.
Ich denke,dass die Pferde früher nicht so überzüchtet waren wie heute und vielleicht steckt die Erklärung auch darin,dass unsere Pferde meist nur einseitig genutzt werden. Früher ...so könnte ich mir vorstellen....wurde so ein Pferd vielfältig eingesetzt und somit auch verschiedene Muskeln beansprucht.
Und früher hat man sich nicht soviel Gedanken gemacht. Auch wenn das Pferd alt wurde,heißt es ja nicht,dass es stets gesund war. Heute achtet man eben aus Liebe und "Wissen" mehr dadrauf.
Grüß Dich Gerald!
Die "feinen" Leute betrieben im Feudalismus "Dressur" als dekadente Form der "Kriegskunst" zu Pferde. Ursprünglich ging es meines Wissens "nur" darum, ein Ross zu reiten, daß im Krieg Angriff, Verteidigung und Schutz mitmachte sowie auch dem Reiter bot. Alle Figuren der "klassischen Reitkunst" z. B. in der Spanischen Hofreitschule zu Wien, entstammen dieser ursprünglich Ausbildung der Kriegsrösser - und sind auch zugleich zutiefst "pferdisch" . Ein Hengst, der imponiert oder sich präsentiert, hat alle diese "Figuren" intus.
Später wurde daraus dann Spaß (königliche Reitkarusselle). Der Spaß wurde zum Sport und dafür brauchte man Pferde mit Gang.
Um dieses "Zuchtprodukt" in größerer Menge herzustellen, wurde eine Zeit lang alles, und zwar wirklich alles zur Zucht verwendet, was nach Gang aussah, unter anfänglich leider totaler Vernachlässigung der jeweiligen größeren oder kleiner Wehwechen. Somit wurde leider auch die Härte und Gesundheit rausgezüchtet. Damit sind wir beim Punkt der heutigen "Kurzlebigkeit". Dieses Phänomen ist bei allen plötzlich stark nachgefragten Tieren festzustellen.
Als ich meinen Beitrag zum Theme Gymnastizierung schrieb, wollte ich eigentlich erwähnen, daß es mir sehr um die Entwicklung der "gemeinsame Sprache" geht. Und diese kann man z. B. am 4-Eck auch recht gut entwickeln. Aber sicher auch draußen. Es ist meines Erachtens eine Frage der Einstellung, wie auch der Wertschätzung meines Partners Pferd. Je besser diese Sprache funktioniert, umso besser das Team.
In meinem besonderen Falle schrieb ich, daß ich sehr auf die aktive Hinterhand achte, da dies der Motor des Vorfwärts ist und ich einen ausgemachten Spitzbuben mit großer Willensstärke reite, der, wenn ich ihm so ließe, wie er wollte, nur zum nächsten saftigen Grasbüschel marschieren würde, und das wärs dann . Bei uns ist es also auch eine Frage des gegenseitigen (er kommt dann schon noch zu seinen Grasbüscheln) Respektes und der Rangordnung.
Liebe Grüße
Greta
Was den heutigen Lebensalterdurchschnitt betrifft (ich meine sogar mal was von nur 8 Jahren gehört zu haben): Viele große Gestüte fahren reihenweise ihre Fohlen zum Metzger wenn sie dem Zuchtstandard nicht entsprechen oder krank sind. Das wurde mir vom hießigen Pferdemetzger mal so gesagt. Wenn diese Tiere in diesem Durchschnitt mitberechnet werden dann braucht man sich nicht wundern.
Da habe ich doch gestern was Interessantes eingelegt!
Ich führe unsere Pferde auch immer mal wieder spazieren (Jaaaaaa, wir haben eine Führanlage, zwar eine "manuelle", aber die führt sehr gut und flott ): als Ausgleich, wenn mal wenig Zeit ist, im Winter, wenns eh glatt ist und man nur Schritt reiten könnte (wobei man aber bei -10°C aufs Pferd frieren würde ) ect.
Hat den Vorteil, daß unsere Pferde so Abwechslung bekommen, Führübungen vom Boden aus nicht nötig sind, weils diese Gratis dazugibt, die Pferde bei wenig Zeit dennoch eine anhaltende Aktivierung des Kreislaufes bekommen, und nicht zuletzt ich eben auch meine Bewegung bekomme (denn wenn ich sowieso laufen gehe, kann ja grad auch noch ein oder zwei Pferde mitlaufen! )
Gestern habe ich das dann mal variiert:
Da ich zwar in einer hügeligen, aber nicht bergigen Gegend wohne, fehlt unseren Pferden meist das klettern ein wenig. Gut, wenn wir auf die Alb fahren, bekommen sies etwas mit, aber zZ klappt das aus Zeitgründen nicht.
Da wir mehrere Waldstücke um uns rum haben, die auch immer mal wieder schon ziemlich steile Stücke drin haben (wobei die nun zwar keine 500m lang sind, aber auf 100m kommen wir da auch).
Ein großes Stück dafür ist gerade als Reisteil freigegeben, was heißt, daß auch entsprechende "Rückegassen" (ich nenne sie mal so, sind eher Schneisen der Gehölzzusammentrager, da an den Stellen durch den Steilheitsgrad keine Maschienen fahren können) vorhanden sind. Diese nutze ich nun, um mit dem Pferd Bergauf zu klettern. Gleichzeitig schult er Koordination und Trittsicherheit, da überall Äste und Stangen liegen. Bergab gehts dann jedesmal wieder Rückwärts ein paar Schritte hinauf, damit auch die Hintermuskeln nochmal kräftig arbeiten müssen (Bergauf Rückwärts machen wir auch so immer wieder, allerdings an dem steilen Hang am Anfang nur 2-3 Tritte, sonst geht er auch mal 10 oder 15 Meter den Berg rauf Rückwärts).
Das haben wir gestern nun mit 2 Durchgängen angefangen und werden es noch steigern.
Der Wallach hatte sichtlich Spass an der Sache, gerade auch im Hinblick auf die Lekkerli bei gut ausgeführten Kommandos!
Übrigens: "Rückwärtsrichten" muß fürs Pferd, entsprechend angewandt und beigebracht, kein Tadel sein (wie z.B. bei Springreitern oft üblich), sondern eine normal auszuführende Lektion, bei der hinterher freilich Belohnung gibt . (Es darf dann allerdings auch sonst nie als Tadel verwendet werden)
Danach haben wir dann gemeinsam noch "Grabenspringen" gemacht und der Wallach war glücklich
Grüßles!
Evtl. auch eine nette Art, sein Pferd zu gymnsatizieren!?
Hallo Heike,
was Du da schreibst zeigt, daß Du wirklich ein Herz für Pferde samt entsprechendem -Verstand besitzt! !!!!
Gerade bin ich mit meiner Stute (ebenfalls an der Hand) nach einem wunderschönen Spaziergang zurückgekommen. Seit wir eigene Pferde haben, bin ich auch immer wieder an der Hand unterwegs. Eigentlich hat es sich anfänglich aus dem Grasen gehen entwickelt. Damals wäre unser erstes Pferd ansonsten nicht ans Gras gekommen. Dabei habe ich bemerkt, wie schön das ist, wie sehr Pferde das genießen, mit ihrem Menschen einmal ohne Ballast unterwegs zu sein; einfach nur gehen, oder laufen oder stehen, rückwärtsrichten, aufpassen, was denn der Mensch so will, einfach nur Spaß haben, einfach nur schön!!!
Auch wenn man immer wieder Fragen von Spaziergängern, oder früher, Menschen aus dem Dorf beantworten muß, warum man denn um alles in der Welt nicht am Pferd sitzt, ob man sich denn nicht rauf traut etc..... Auch wenn sie sich hinter mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn tippen.... Egal. Den Spaß haben meine Pferde und ich, wie auch die gute Beziehung Sie vergessen´s einem nämlich nicht! Bei meinem Dicken muß ich im Frühling etwas aufpassen. Da fliegen mir schon öfter einmal seine Beine um die Ohren. (Er hat mich aber noch nie getroffen. Wie sich bis jetzt gezeigt hat, paßt er trotz übersprudelnder Lebensfreude dabei schon entsprechend auf). Dabei quietscht er vor Vergnügen und aus purer Lebenslust. Als er noch sehr jung war, haben wir auf diese Art und Weise auch ausprobiert, wie steil er noch bergauf, oder bergab klettern kann, durch Dickicht, Bäche, über Böschungen. Alles was sich halt so bietet. An seiner Seite war immer ich, und er ist voll Vertrauen mit mir durch dick und dünn marschiert. Das Resultat: auch unterm Sattel marschiert er voll Zuversicht durch dick und dünn .
So viel Spaß kann lernen, Beziehungsarbeit, einfach das Leben miteinander, für Pferd und Mensch machen!
Liebe Grüße
Greta
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