Hallo Cavallo
Nun, ich habe die Schlucht ja auch erst mal zu Fuss gemacht, im Juni 2009 um zu sehen, ob sie machbar wäre, trotz der HInweise der Einheimischen. Ich habe dann auch eine Italiener getroffen, der mit seinen Pferden auch schon mal die Uina runter gekommen ist. Also war die Machbarkeit soweit schon mal gesichert, es ginge nur noch darum einen geeigneten Termin zu finden. Bei meiner ersten Durchwanderung war eigentlich nur ein wirkliches Problem zu sehen, der Schnee bzw. das Eis, dass in den einzelnen Tunels zu Gefahrenstellen werden konnte. Also mussten wir schauen im Herbst dorthin zu kommen. Deshalb war dann die diesjährige Engadina Tour der passende Zeitpunkt, um die Uina zu machen. Ein zweites Problem waren natürlich die Fussgänger und Biker, die an schönen Wochenenden die Schlucht zu Hunderten durchwandern. Die mussten wir auf jeden Fall meiden, denn wenn es auch nur 3 km sind, es wäre frustrierend, immer wieder Ausweichstellen finden zu müssen, oder warten zu müssen, bis sich die Biker oder Wanderer vorbeigequetscht hätten. Also haben wir die Tour so gelegt, dass wir an einem Montag in aller Früh hochgehen konnten. Da nach meiner Einschätzung, dann mit dem geringsten Gegenverkehr zu rechnen war. Leute die in die gleiche Richtung wollten, hätten sehr früh unterwegs sein müssen, oder aber wir hätten sie auf dem Weg hinauf zur Schlucht eh überholt. Von der anderen Richtung sind am Montag nicht viele schon am frühen Morgen zu erwarten, weil der Aufstieg zur Sesvenna Hütte, ja schon mal ein paar Stunden dauert. Der Plan ging auf, wir haben keinen einzigen Wanderer getroffen, und sind auch trockenen Fusses oben angekommen. Erst oben hat es dann zu schütten begonnen und wir waren froh, auf der Sesvenna Unterschlupf zu finden.
Die Schlucht selber war für unsere Pferde keine grosse Herausforderung, die steil abfallenden Felswände und die beklemmende Enge des Weges hatten jedoch meinen Puls etwas ansteigen lassen. Diese meine eigene Anspannung hat sich auf mein Pferd übertragen. Was dazu führte, dass er immer wieder meinte, zu seinem Kumpel nach vorne drängeln zu müssen. Was auf dem doch eher schmalen Pfad, konsequent unterbunden werden musste. Insoweit war es für meinen 6jährigen eine lehrreiche Erfahrung und für mich ebenfalls eine Lehrstunde in Sachen Gelassenheit. Zuletzt noch ein Wort der Warnung. Die Unia-Schlucht ist grundsätzlich kein Säumerweg und birgt hohe Risiken. Es gibt wunderschöne risikoarme Alternativen.
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