Das ist ein leidiges Thema, über das ich gerne NICHT nachdenke.

Ich habe mir vor 2009 eine junge Stute (2,5 Jahre) vom Händler gekauft. Sie war abgemagert und scheu und hatte keine Impfungen und noch keinen Hufschmied gesehen. Entsprechend schätze ich, dass sie auch nicht entwurmt wurde. Ich war mehrmals beim Händler, einmal bei meinem Besuch hatte sie Kolikanzeichen und der TA musste kommen und sie spritzen. Ich hab sie dann trotzdem gekauft, dachte, das kriegen wir hin. Mein TA riet mir 2 Wurmkuren im Abstand von nur 4 Wochen zu geben, um alles abzutöten. Nach der 2. Wurmkur bekam sie Kolik. Sie wurde gespritzt, der Magen gespült und gespritzt.Nach jedem TA-Besuch schien es ihr besser zu gehen, nur um ein paar Stunden später noch armseeliger dazuhängen. Beim dritten oder vierten Besuch des TA (inzwischen waren wir schon bei 36std vom Beginn der Kolik an) musste man sie mit Gewalt auf die Füße stellen und dafür sorgen, dass sie sich nicht gleich wieder ablegte. Sie lag und wälzte sich die ganze Zeit. Der TA schickte uns in die Klinik. Ich weigerte mich. Wir wären über eine Stunde gefahren. Ich war selber krank und hatte Fieber und wusste keinen, der für mich hätte fahren können. Die Stute wäre im Hänger sicher nicht stehen geblieben. Zudem habe ich viele Pferde in die Klinik fahren sehen und keins davon kam fit wieder, die meisten sogar gar nicht. Ich kannte 2 Kolik-Op-Pferde, die alle dann innerhalb ein paar Wochen nachdem sie wieder zu Hause waren wieder kolikten und dann erlöst werden mussten. Und wenn ich mir meine Stute so ansah hatte ich den Eindruck: Die will/ kann nicht mehr. Wir haben sie am Stall eingeschläfert. Ich hatte sie nur 6 Wochen.

Ich gestehe einer meiner Gedanken war auch die Angst vor einem Pferd, das ständig kränkelt und nie belastbar wird, das man nicht verkauft bekommt. Immerhin war es die 2. Kolik innerhalb von den 2 Monaten in denen ich sie kannte und ihr Allgemeinzustand war wirklich nicht gut. Ich wollte mir auch das Geld sparen, damit ich mir evtl ein anderes Pferd kaufen kann. Denn eines steht bei mir fest: ich kann mir nur ein Pferd leisten. Und dann möchte ich auch gerne was mit dem Pferd tun können - was anderes als Pflegen und ständig verarzten. Zerfetzt mich in der Luft, aber das waren meine egoistischen Gedanken. Ich hatte eben auch noch keine echte Bindung zu der Stute aufgebaut. Dennoch brauchte ich über 1 Jahr bevor ich mich ans Thema Pferd wieder herantraute. Zeitweise konnte ich keinen Stall betreten.

Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt entscheiden würde. Bei der 18 Jahre alten Stute meiner Mutter, die ich eingeritten und knapp 10 Jahre geritten bin, würde ich mich auch gegen eine OP entscheiden. Sie ist nicht mehr so fit zu Fuß und das Alter und die Allergien...
Bei meinem 3 jährigen???? Ich weiß es nicht.
Ich habe keine Versicherung.

Aber warum die Wolken von Morgen schon über die Sonne von heute ziehen. Hoff ma mal, dass keines meiner Pferde mehr so ne schwere Kolik kriegt, dass ich mich entscheiden muss.