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Thema: Kälte oder Hitze?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Administrator Avatar von dusty
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    Neuere wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Pferde, die gut grosse Kälte ertragen können, auch sehr gut Hitze aushalten.
    Das deckt sich auch absolut mit meinen Beobachtungen, die mit Gerald´s übereinstimmen.
    Selbst unsere Kleinen hielten sich im Winter, bei starkem Wind und zweistelligen Minusgraden, lieber auf der Koppel auf als in ihrem Unterstand.
    Und auch die Vermutung, dass die Tiere eher vor der Insektenplage im Sommer fliehen als vor der prallen Sonne, kann ich so bestätigen.
    Vorausgesetzt immer, die Pferde sind gesund, haben ausreichend Raufutter und die Wahl, wo sie sich aufhalten.
    LG
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  2. #2
    Benutzer Avatar von cooksonia
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    Hallo,

    meine Ponys stehen bei mir zu Hause im Offenstall.
    Mein alter Herr kommt im Winter auch nie auf die Idee sich rein zu stellen. Selbst wenn er draußen steht und anfängt zu zittern geht er freiwillig nicht rein. Da muss ich ihn dann immer entweder einsperren oder eindecken. Im Sommer hingegen steht er gerne drinnen - wahrscheinlich wegen der ganzen Insekten.
    Mein kleiner Schimmel hingegen geht in den Stall sobald die ersten Regentropfen fallen. Das scheint er ekelig zu finden. Dafür liebt er es gegen den Wind zu stehen - auch nicht ganz normal.

    Eure Erfahrungen bzw. Wissen deckt sich sehr mit dem was ich so erlebt habe.

    Gibt es sowas denn auch richtig wissenschaftlich belegt?
    Also, so wie du schreibst, dusty, wissenschaftliche Untesuchungen, die man irgendwo nachlesen kann?
    Ich würde das gerne mal schwarz-auf-weiß haben...

    Gruß
    cookie

  3. #3
    Administrator Avatar von dusty
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    Hallo cookie,
    hab´s vor Kurzem erst irgendwo gelesen und muss es erst wieder suchen. Mach ich aber.
    LG
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  4. #4
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    Servus Cookie!

    Ein sehr gutes Buch über Psyche und natürliche Bedürfnisse von Pferden ist "Die Sprache der Pferde" von dem berühmten Pferdeforscher Michael Schäfer.
    Der hat u.A. mehrere Pferdeherden auf riesigen Koppeln möglichst natürlich und ohne menschlichen Störungen gehalten und beobachtet. Er hat die verschiedensten Anordnungen aufgebaut, also Unterstände, Bäume, Hügel, Sandkuhlen usw und hat beobachtet WO die Pferde Ruhen, schlafen udg. Dabei ist herausgekommen, daß sie bevorzugt auf erhöhten, trockenen und windigen Stellen ruhen und sich weder unterstellen noch windgeschützte oder schattige Stellen aufsuchen. Unter die Bäume stellten sie sich nur bei großer Insektenbelästigung.

    Es deckt sich also mit deinen, Dustys und meinen Beobachtungen.

    LG gerald

  5. #5
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    Dem von Euch gesagten möchte ich folgendes hinzufügen: Pferde halten sich gerne an erhöhten, trockenen und windigen Stellen auf. Trocken: ist offensichtlich, wer steht oder liegt gerne in der Pampe. Erhöht: entspricht und genügt den Ansprüchen eines Fluchttieres. Windig: hält im Sommer die Insekten fern!!! Aber all das muß man in die richtige Relation setzten. Somit erhält man eine logische Konsequenz.
    Möchte z. B. sehr stark bezweifeln, daß Pferde sich bei zweistelligen Minusgraden und entsprechenden winterlichen Windstärken an windexponierten Stellen freiwillig länger aufhalten. Das gleiche gilt für Niederschlag bei Kälte.
    Ich war jahrelang immer wieder in Kärnten, auch in der Steiermark im Gebirge und auf Almen und konnte dort das Weidevieh, worunter sich auch sehr oft Pferde befanden beobachten. Die Lagerplätze befinden sich sowohl erhöht und an windigen Stellen, als auch - und das sehr oft - , unter und im Schatten von Bäumen (!). In England und Schottland beobachtete ich ebenfalls Pferde, welche sich bei dortigem Regen ( und Wind) im Schutze der Bäume - also wind- und wettergeschützt - aufhielten. Jedoch ist zu den Bäumen zu bemerken, daß es sich meist um große Exemplare handelt, die dadurch eine gewisse Sichtfreiheit gewähren. Diese Tiere befanden sich jeweils auf riesigen Weidearealen.
    Auch muß man in Beziehung setzten z.B. Windstille bei Insektenvorkommnis : dann wird bei Insektenplage das Buschwerk aufgesucht!
    Natürlich halten sich Pferde auch gerne einmal in der prallen Sonne auf, oder stehen auch gerne einmal sturmumtobt da und genießen die entsprechende Wetterlage. Aber doch nicht Stunden oder den ganzen Tag über! Weder bei großer Hitze, noch bei großer Kälte.
    Die Tiere gehen z. B. vom Schatten gerne einmal wieder in die Sonne und lassen den Körper so richtig aufheitzen, wie auch in die Kälte raus, um diese ein Zeit lang zu genießen. Aber nach einer Weile ziehen sie sich dann gerne in "gemütlichere" Umgebung zurück, soferne sie für die Pferde auch gemütlich und überhaupt vorhanden ist.
    Wer genau beobachtet wird das obgenannte bestätigen.
    Letztlich kann man unsere Reitpferde nur sehr bedingt mit in Wildnis lebenden Tieren, Pferden vergleichen. Alleine bei Regen dringt die Nässe bis auf die Haut vor, verursacht durch das Bürsten des Fells, welches die natürliche Fettschicht weitgehend entfernt. Bei Wildtieren bildet diese Fettschicht einen genialen Feuchtigkeitsschutz.
    Desweiteren kann man bei Hauspferden immer wieder beobachten, daß ranghohe Tiere den Unterstand, Windschutz, Schatten od. Stall für sich occupieren, und rangniedere Tiere daher draußen stehen m ü s s e n !
    In Island ist z.B. bekannt, daß die einzelnen Tiere einer Pferdeherde die Position an den exponierten Stellen bei Regen und Wind nach einer gewissen Zeit w e c h s e l n !! Das tun sie nicht aus Spaß und Tollerei. So kommt jedes Tier auch in die wärmeren Zonen. Auf vielen Koppeln gibt es gar nicht genug Tiere, noch Platz, um eine richtige Herde zu bilden.
    Natürlich k ö n n e n Pferde unsere Wetterlage ob kalt oder heiß aushalten. Auch im Sommer ohne Schatten und im Winter ohne Unterstand. Ob sie aber das auch so täten, wenn sie die Wahl hätten?
    Greta

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
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    Greta, gut geschrieben!

    Zum Aufenthalt bei wirklichem Sch***wetter (also nicht aus subjektiver Menschlicher Sicht, sondern aus dem, was man so über Pferdesichtweisen "lernt"):
    Sch***-Wetter ist in dem Fall: Kälte, um dei -5°C, starker West, resp. Ostwind, Schneefall, Nässe, evtl. Eisregen:
    3 unserer Pferde stehen überwiegend an geschützen Stellen, gehen selten mal an die Raufe zum Heufressen (an solchen extremen Tagen wird bei uns komischerweise recht wenig gefressen), sonst auch gerne aufenthalt im Wind- und Nässegeschützen Stall.
    Eines, unsere Stute, geht bei solchem Wetter NIE nicht in den Stall.
    Sie steht draußen, den Wettereinflüssen gnadenlos ausgesetzt, ist teils nass und kalt/ gefroren bis auf die Haut, aber freiwillig in einen der Ställe: NIE!
    Bei ihr haben wir uns nun nach einigem Hin und Her für eine ungefütterte Regendecke entschieden.....
    Ergebnis: Natürlich steht sie immer noch draußen, aber nicht mehr bibbernd und nasskaltgefroren bis auf die Haut...

    Sturm/ Starker Wind ist das einzigste Wetter, wo sie NIE in den Stall geht... Und wenn es Krötem hageln würde! Evtl. ein Urinstinkt, weil ja bei Sturm ect. ja auch Äste/ Bedachung /wasauchimmer runterfliegen und sie erschlagen könnte?

    Ich weiß es nicht......

    Übrigens: sie ist NICHT rangniedrig, sondern nach dem Wallach die Zweite.....
    Carpe Diem!

  7. #7
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    Grüß Euch!

    Also ich habe in meinen gut 30 Jahren der Pferdehaltung noch nie von gesundheitlichen Problemen gehört, welche durch zu viel draußensein entstanden sind, egal bei welchem Wetter.

    Ganz anders sieht es mit Folgeschäden von verhätschelungsbedingter "Boxenpflege", Eindeckaktionen und Vermenschlichungen aus!

    Es gibt hinlängliche Untersuchungen, daß ein Pferd diese temperatur- und wetterbedingten Reize auf der Haut sogar braucht, um seinen Kreislauf und seine Wiederstandskraft zu stärken. Und dabei sollte man die Intensität der Reize NICHT vom menschlichen Standpunkt beurteilen.

    LG gerald

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