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Thema: 2011 Altai Mongolia

  1. #21
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alpentrekker
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    Mongolei Altai 2011 7. Tag

    Wie üblich bin ich um 6 Uhr hellwach, denn ich kann nach 9 h kaum mehr liegen, weil alles weh tut. Die Mädchen wollen jeweils im Zelt auf die Sonne warten, aber das funktioniert nicht immer. Denn wenn die Sonne hinter einem hohen Berg aufgeht, wird es 9 Uhr, bis sie das Zelt erreicht. Also müssen sie raus, wohl oder übel. Ich stehe in der Regel auf und mache Teewasser heiss, es gibt Chai mit Birchemuesli, wenn wir nicht im Ger frühstücken gehen. Gleichzeitig räumt Berdibek seinen Schlafsack und seine Matten aus dem Zelt, während das Wasser heiss wird mach ich das gleiche. Dann werden die Zelte abgebrochen und dann gefrühstückt. Anschliessend hält Berdibek mein Packpferd, ich sattle und belade es, während Olivia und Pat ihre Pferde satteln. Eine der beiden übernimmt, dann das Packpferd, damit Berdibek seinen Schwarzen satteln kann und die andere macht mein Pferd fertig. Es klappt ganz gut und in der Regel sind wir so zwischen 8 und 8.30 on the road.
    .
    Der Weg ins nächste Tal wechselt von Gesteinsbrocken über Hubbelgraspisten mit Elefantengras zu Sumpfwiesen. Alles ist möglich. Der Abstieg ins Chara airk Tal ist einfach zu gehen. In der Ferne sehen wir Gers, die vor der Kulisse schneebedeckter Berggipfel stehen. In einem Ger bekommen wir von einem 10jährigen Mädchen völlig selbständig Tee serviert. Ihr kleiner Bruder hilft dabei. Ihre Mutter ist weiter weg bei den Schafen und Ziegen und der Vater am Pass mit den Kamelen. Wir kaufen ein Filzdeckchen und da die kleine in Mutters Geldkarton kein Kleingeld gefunden hatte, bekommen wir noch etwas Brot dazu. Die Bereitschaft dieser Kasachen Kinder Verantwortung zu übernehmen gibt immer wieder zu Bewunderung anlass.

    Plötzlich hören wir es miauen. Der kleine Bruder hatte ein Katzenbaby im Arm. Katzen hat Pat bis jetzt noch nie in diesen Ländern gesehen. Als wir uns gebührend verabschiedet haben, kommt der Vater des Mädchens auf seinem Pferd angeritten und erzählt, dass er mit den Söhnen und den Schafen, Ziegen, Yaks mit dem Ger auf den Kamelen auch über den Pass gehen wird. Wir lassen ihn ziehen, denn damit haben wir den Pfad vorgegeben.

    Dunkle Wolken ziehen auf und es fängt an zu regnen. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch so gering, dass die Tropfen auf dem Hemd zwar sichtbar werden, aber sofort wieder verdunsten. Kaum haben die Mädels ihren Regenschutz an, hört es auch schon wieder auf. Vor uns kletten die Ziegen und Schafe, dann die Yaks gefolgt von den Kamelen und Pferden über den Pass. Von hier unten sieht es nicht einfach aus. Doch als wir darauf zusteuern sieht man den Pfad und es ist nicht gefährlich nur anstrengend da hoch zu laufen, um die Pferde zu schonen. Während wir uns am Schweif hoch ziehen lassen, ich führe mein Pferd voran, reiten die Tuwa mit ihren Pferden da drüber, die Kamele im Schlepptau, hoch mit dem gesamten Hausrat bepackt.Auf dem Pass Teglt Tinowa erreichen wir die Höhe von 3148 muM.. Der Abstieg ist einfach aber sehr staubig. Da der Regen nicht bis hier her gelangte, wirbelt man bei jedem Schritt der Staub hoch und der Wind tut sein übriges dazu. Wir holen die Tuwa ein, bekommen den üblichen geschmacklosen Käse angeboten.Einer der Tuwa fragt mich, ob ich Tape habe. Sein behelfsmässiges Iglu Zelt hat Fiberglasstangen, von denen eine ausgefasert ist. Wir reparieren das Teil und entscheiden nur etwa 100 m unterhalb der Tuwa selber unser Camp auf zu schlagen.
    Es ist noch so warm, dass wir uns endlich mal wieder waschen können, im Winde getrocknet sehen die Frisuren aus, wie vom Winde verweht! Wir müssen im Eilverfahren die Zelte aufstellen weil dunkle Wolken und Donnergrollen in unsere Nähe rücken, nur es ist Wirbel um nichts! Es tropft ein paar Minuten, dann ist der Spuk vorbei.
    Berdibek hat endlich verstanden, dass wir nicht Anspruch darauf erheben wollen, von den Kasachen mit Tee etc. versorgt zu werden, wie es hier Sitte ist, sondern gerne Rücksicht nehmen wollen, ob es den guten Leuten auch Gelegen ist, wenn sie uns bewirten. Jetzt will er die Tuwa nicht belästigen, und Pat versteht nicht warum. Ich erlöse ihn von seinem Dillema und mit Flachmann und Nusstängeli bewaffnet gehen wir hinüber und setzen uns zu ihnen. Den Wodka sind sie offensichtlich nicht gewohnt und lehnen eine zweite Runde dankend ab. Der Ata gibt uns von von einer anderen Sorte Käse und diese schmeckt süsslich. Interessant. Wir bekommen Tee gereicht, diesmal recht milchhaltig und der Tee riecht nach Bergkräutern. Die Leute sind fasziniert von unseren Fotos und Peter macht
    Kinoabend für sie mit seinen auf dem Handy gespeicherten Bildern und Videos. Die Alpenjodlerin hängt uns noch den ganzen Urlaub immer wieder in den Ohren.

    Eine Kashmirziege mag unsere Nusstängeli auch liebend gerne und knabbert aus der Hand des jüngeren Tuwa. Einer der Jungs macht sich einen Spaß und setzt sich auf sie drauf, unter großem Gelächter rennt sie davon.Unsere Pferde stehen endlich mal richtig fett im Gras und futtern was das Zeug hält.

  2. #22
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alpentrekker
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    Mongolei Altai 2011

    hier die ersten Bilder der Reise.... Portraits der Menschen, die wir unterwegs getroffen haben. Da die Bilder in die Mongolei geschickt werden, damit sie dort von den Leuten bei unserem Guide abgeholt werden können, wurden diese schon mal vorab sortiert.

    hohbrugg's Photostream

    Viel Spass.
    Gruss
    Alpentrekker

  3. #23
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    Mongolei Altai 2011

    Freitag 19.8. Tahilt Tal – Hotton Khol
    Am Morgen sind unsere Zelte nass vom nächtlichen Regen und die Sonne lässt auf sich warten. Neben uns haben die ganze Nacht die Schafe geblöckt und wir hörten unsere Pferde das Gras kauen. Nachdem wir mit unserem Frühstück fertig sind, werden wir bei den Tuwa nochmals zum Chai eingeladen. Wir lassen als Geschenk 3 Kutten da, für jeden der Männer eine und die 2 Jungs bekommen 2 Sticker von den Mainzel-männchen und sind happy damit!
    Die Tuwa haben ein süßes Gebäck, bis ich darauf komme, dass es Mürbteig ist. Schmeckt lecker. Bis wir gesattelt haben ziehen sie schon an uns vorbei ins Tal. So können wir sehen welchen Trampelpfad sie nehmen. Wir müssen bald reiten, da es immer wieder sumpfig ist und wir den Bach mehrmals durchqueren müssen.
    Uns kommt eine Gruppe Israelis entgegen, die sich nach dem Passweg erkundigen. Bald sehen wir wieder den Sarangol, der immer noch mineralhaltiges graues Wasser vom Gletscher mit sich führt. Auf der anderen Flussseite sehen wir eine Gruppe Touris reiten.
    Das Tal Aiu daran ist von farbigen Bergen umgeben und im Hintergrund sind Schneegipfel in Sicht. Das ganze Tal könnte auch in BC in Kanada liegen. Der Trampelpfad führt dem See entlang und immer wieder sehen wir Pferde, Kamele und Ziegeben bzw. Yaks die hier friedlich weiden.

    Wir machen Rast an einem kleinen See. In der Senke liegt Schnee und das Gras ist satt grün. Pat beklagt sich über Stechmücken.

    Wir haben noch 18 km vor uns, um den großen See Hotton Khol zu erreichen. Eigentlich für uns keine Distanz , so fordern Olivia und Pat ihre Pferde zu mehr Tempo auf. Die 2 zusammen spornen sich gegenseitig an. Allerdings werden wir immer wieder durch Sumpf ausgebremst. Der Pfad schlängelt sich dann über die angrenzenden Hügel, die mühsam zu erklettern sind. Da es Tierpfade sind, führt manch einer in die Irre und hört einfach auf, so dass wir genau schauen müssen, und öfters den richtigen Pfad nur nach mühsamen Suchen finden. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, dass mein Pferd vor am Boden liegenden Felsbrocken scheut, und wann immer möglich, mit den Vorderbeinen im Fluss stehend, aus dem Trab zum Stillstand kommt. Mein Gleichgewichtssinn ist entsprechend geschult. Trotzdem mache ich kontrollieren Abflug, als er beim Abstieg in eine Senke, plötzlich einen Satz nach rechts macht, und mein Körper aber gerade aus will. Der Braune wird eingefangen und mir ist nichts weiter passiert ausser einem weiteren blauen Fleck.

    Die Landschaft weitet sich, es zieht eine Wolkenfront auf und es wird düster wie am Tag zuvor . Dazu bläst ein Sturm in mein Gesichter. Hier hat es keinen Halm Gras, alles abgenagt und wir haben keine Alternative, wir müssen weiter. Glücklicherweise bleibt der Regen aus! Nach 2 h kommen wir an eine abenteuerlich Brücke, die keinem TÜV standhalten würde und kurz darauf kommen wir an den Eingang zum Nationalpark „Aral Tolgoi“.

    Eine Schranke versperrt den Weg und gewichtig kommt der Soldat daher, der unsere Pässe und den Grenzschein kontrollieren will. Er nimmt die Pässe in Empfang, marschiert gemächlich zurück ins Hauptgebäude, dann tut sich erst mal nichts, bis er dann eine Viertelstunde später wieder heraus kommt und unsere Pässe wieder aushändigt. Er hat , so vermuten wir, unsere Namen Buchstaben für Buchstaben in ein Buch übertragen, damit für alle Zeiten festgehalten ist, dass er auf Posten war, wie wir hier durchgeritten sind.

    Wortreich erklärt er mir, dass direkt neben dem Weg die Chinesische Grenze anfängt und dort alles gefährlich ist. Wir sollen ja nicht vom Weg abweichen. Ich zeige ihm mein GPS und dass die Chinesische Grenze gut 50 km westlich vom Weg liegt. Er ist zufrieden, dass wir wissen wo wir sind, und ermahnt uns nochmals den Weg ja nicht zu verlassen.
    Alle passieren die Schranke, nur Pats Zausel sieht da Gespenster, Wir alle stehen schon jenseits der Schranke und der Soldat hält das Tor offen. Großes Gelächter und dann siegt der Herdentrieb. Wir kommen endlich an einen Flusslauf und finden wieder klares Wasser, um damit unsere Wasserflaschen aufzufüllen. In der Nähe des Sees gibt es zwar Gras, aber es ist alles sumpfig. Die Pferde können sich nicht wirklich hinlegen und ausruhen und wir haben ein Platzproblem mit dem Zelt. Ich schlage mich alleine bis zum Seeufer durch, da dort gutes Gras steht. Aber es ist reine Sumpflandschaft, so dass es dort nicht wirklich gut zu nächtigen ist.
    Links von uns liegt ein abgefressener Berghang. Pat steigt dort hoch, um einen Überblick zu bekommen und dort erwartet uns ca. 100 qm Gras, das die Viehherden nicht mochten oder übersehen und stehen gelassen haben. Glück gehabt und der Flusslauf ist auch gleich 50m weiter unten und gut zu erreichen. Ich klettere auf der anderen Hügelseite hinunter, hole Wasser am Fluss und kann mal wieder eine Gesamtwäsche vornehmen.

    Während Pat den Brenner anschmeisst, bauen wir die Zelte auf. Wir haben Hunger, es war ein langer Tag. Es fängt zu stürmen an und Pat wird es mit dem Benzinbrenner zu gefährlich. Sie wechselt zum Esbrit Kocher. Es dauert dementsprechend lange, bis das Wasser kocht.

    Das Ausharren im Regen lohnt sich und wird mit Abendrot und 2 Regenbögen belohnt. Die Abendstimmung ist gigantisch mit Alteiglühen. Nach der Trekkingmahlzeit und Tee legen wir uns hundemüde ins Bett.

  4. #24
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    Mongolei Altai 2011 Samstag, 20.8. Hotton Khol – Sari Tompak

    Gestern am Nachmittag hatten wir einen der Söhne der Tuwa getroffen. Er war sicher 40 km von seinem Ger entfernt, als wir ihn trafen. Er ritt auf seinem Pferd, und konnte seine kurzen Beine noch nicht in die Steigbügel stecken. Er hütete oder trieb seine Ziegen und Schafe Richtung See und war mutterseelen alleine. Und das mit ca. 8 Jahren. Er lädt uns zum Tee in sein Camp ein. Leider ist er nicht dort, als wir sein Camp erreichen. Andere Reiter zotteln am anderen Ufer an uns vorbei, aber auch sie gehen nicht wirklich flott dahin. Wir müssen uns damit abfinden, dass dies wohl das hiesige Tempo ist. Die Nacht ist windig und nass.
    Entsprechend feucht und klamm ist es als wir aufstehen. Der versprochene Sonnenaufgang findet doch hinter dem Berg über dem See statt. So dauert es, bis die Sonne da ist und wir müssen die Zelte feucht einpacken. Kurz nach 8°° sind wir startklar. Wir ziehen am Hotton Khol, der 50 km lang ist entlang. An einer Stelle am Ufer finden wir gutes Gras und während die Pferde fressen, nehme ich ein erfrischendes Bad im See. Das Wasser ist so 15 Grad warm und ist kristallklar. Nur die Temperatur lädt nicht wirklich zum Langstrecken schwimmen ein.
    Ein 3er Gruppe Niederländer kommen uns zu Fuss entgegen und wir tauschen uns kurz aus. Nein sie wüssten auch nicht wo ein kühles Bier auf zu treiben sei. Sie sind mit dem Auto unterwegs und kehren wieder nach UB zurück.
    Die Luft ist diesig und wir sind in einem weitläufigen Tal, was den Akku schont, weil wir nicht all zu viele Bilder machen. Mittags bekommen wir in einem Ger Chai und die Familie freut sich über unsere Fotos, die wir dabei haben. Mein Heimkino macht furore, nur der Kuhjodler geht meinen Begleitern langsam auf den Keks. Eine junge Frau, sie ist Lehrerin und hat ihre Geschwister im Griff. Sie freuen sich über die Toblerone und ein paar geschenkte Postkarten. Ein Junge ist im Frühjahr von einem Pferd am Kopf getreten worden und seitdem zum Teil gelähmt. Er will nun im September zum Arzt gehen. Ich schenke ihm ein Schweizer Taschenmesser. Und erfahren mehr über die medizinische Versorgung in der Mongolei. Jedes Betreten mit einem ärztlichen Problem, kostet 25000 Turig. Das sind 25. USD. Egal ob dann eine 9-monatige Krankenhaus behandlung folgt oder nur ein Verband angelegt werden muss.

    Während wir Tee trinken geht ein kurzer Schauer über uns wegund als wir aufbrechen strahlt schon wieder die Sonne. Wenn man, wie ich immer genau gegenüber der Türe sitzt, und beim Tee schlürfen in die Schale schaut, macht die Konstruktion des Ger-Dachverstrebung ein Spiegelbild im Tee, welches einem riesigen Augenaufschlag gleichkommt. Eine faszinierende Beobachtung, der man minutenlang nach hängen kann.
    Ich schaue auf die Uhr, und Berdibek nimmt das als Signal dass wir jetzt aufbrechen müssen. Das war zwar so nicht gemeint, trotzdem wir müssen weiter. Als wir das Ger verlassen, liegen 3 unserer Pferde schlafend mit vollem Gepäck im Gras. Pat findet das Praktisch, denn so kann sie gemütlich alles wieder einladen.

    Wir kommen durch Lärchenwälder, die sich abwechseln mit Steppe und Steinwüsten. Um halb 5 finden wir einen Bachlauf mit viel Gras, etwa 500 m von einem Ger entfernt. Olivia und Pat satteln die Pferde ab, während Berdibek und ich zum Ger laufen und versuchen uns ein Abendessen zu organisieren, denn die Trekking-mahlzeiten werden nun knapp. Wir kehren zurück mit der guten Nachricht, dass wir essen und Tee bekämen. Allerdings hatten wir da wohl ein Kommunikationsproblem. Denn ausser Tee und Brot, machten die guten Leute keine Anstalten was Weiteres zu kochen. Gut, dass wir unsere Erbsenwurstsuppe und unseren Kartoffelstock dabei hatten, Wir baten um etwas Wasser und süsser Butter und fertigten unser eigenes Mahl dort am kleinen Tischchen des Gers. Die Leute bestaunten unser Essen und wollten davon probieren. Jedoch war der Alubeutel, in dem der Stocki geliefert wurde, der Hit. Er wurde sorgfältig verräumt.
    Wir machen viele Fotos von der Familie, dem 52jährigen Opa und seinen Enkeln, zeigen unsere Bilder und der Sohn lehnt es erst ab Peters Pferd zu beschlagen. Nach einer länger dauerenden Unterhaltung, willigt er doch noch ein, am nächsten morgen das Pferd zu mit einem gefundenen Ersatzeisen zu beschlagen. Die Passform der Eisen spielt hier nicht gerade die größte Rolle. Olivia hatte zum Glück noch ein paar Hufnägel dabei, die bestaunt werden.
    Ich werde gefragt ob wir in der Schweiz auch mit Sense mähen, und da ich meine Zäune immer von Hand ausmähe, muss ich nun beweisen, dass ich das auch mit der hiesigen Sense kann. Diese wird genau umgekehrt gehalten, so dass ich mich etwas mühe, bevor die ersten Schnitte gelingen. Dass wir das Heu mit grossen Maschinen schneiden, haben wir erst hinter her erzählt. Etwas skeptisch wurden meine Bemühungen beäugt, die Kasachen waren auf jeden Fall sehr viel besser darin als ich.
    Die Sonne zeigt sich im Abendrot und wir werden durch den Sumpf bzw. Umgehung zu unseren Zelten begleitet.

  5. #25
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    Ein Genuss den Bericht zu lesen und die Bilder zu betrachten !!

  6. #26
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    Sonntag, 21.8. Sari Tompak – Dajan Khol

    Die Mädels schliefen heute länger, da der Beschlagstermin erst um 8 Uhr stattfinden sollte. So haben wir nicht gefrühstückt sondern stattdessen mein Pferd oberhalb vom Sprunggelenk gefesselt und umgeworfen, die Fesselgelenke zusammengebunden und die Fesselung am Sprunggelenk wieder gelöst. So unbeweglich gemacht, knieten der Jüngere der beiden, vor den Hufen des Pferdes und während Berdibek diese hoch hob, wurden die Eisen auf einem Stein etwas zurecht geklopft und mit breiten weichen Nägeln aufgenagelt.

    Das Nageln dauert weniger lang als das Fesseln und umwerfen des Pferdes, welches dann doch einige Stresssignale zeigt, bevor es sich seinem Schicksal ergibt. In kurzer Zeit ist das Eisen drauf, er steht auf und frisst als ob nicht gewesen wäre. Ich kaufe dem Mann das lederne Rope ab und damit ist auch gleich der Beschlag bezahlt. Wir bekommen Tee und die junge Frau, welche den Tee serviert, setzt sich schüchtern an den Tisch und schaut immer Olivia an. Irgendwann kommt raus, dass sie an Olivias Ohrringen interessiert ist. Sie fragt Ihren Vater, ob sie fragen darf, was die Ohrringe gekostet hätten. Olvia meint, dass es es vor 15 Jahren etwa 2 $ gewesen wären. Olivia trennt sich von ihren Ohrringen und bekommt dafür von der strahlenden Tochter eine Tüte Brot geschenkt! Auch die Thermoskanne bekommen wir noch mit Joghurt Ayran gefüllt und um 10°° können wir los. Die Landschaft ist nun ziemlich hügelig und so kommen wir nur langsam voran.
    Ab und zu sieht die Erde, aus als ob riesen Maulwürfe hier gewütet hätten, dazwischen liegen wieder Edelweißfelder und über uns kreisen Adler und Bussarde. Wir kommen in ein grünes Tal, doch ich treibe weiter, denn wir müssen einen Weg büer den Fluss finden und das Wetter verfinstert sich.

    Ohne Sonne und die leuchtenden Berge erscheint die Landschaft recht trostlos. Die Pferde laufen auch nur mühsam voran und es ist wie Kampfsport die Pferde zu höherer Laufleistung anzutreiben. Derjenige, der vorne reitet hat die meiste Mühe und so wechseln wir uns immer mal wieder ab. Ich hatte Aynabek in der Vorbereitung gefragt, ob er meint, dass es uns möglich sei, 40 km am Tag zu machen. Seine Antwort, lakonisch: nein, denn ihr seit keine Kasachen. Im Nachhinein muss ich ihm recht geben, wenn auch aus anderen Gründen. Wir können die Pferde einfach nicht so hart anpacken, wie es die Kasachen hier üblicherweise tun. Wir kommen zur Schlussfolgerung, dass die Pferde uns zum großen Teil auch nicht wirklich ernst nehmen, denn die üblichen Peitschen haben wir nicht mitbekommen.
    Wir mühen uns ab und nach der Mittagsrast, die den Pferden nur karge Distelbüsche bietet, entscheiden wir Berdibeks Vorschlag zu folgen und zwischen den beiden Seen durchzureiten und die Strecke nach Altai etwas zu kürzen.
    Wir reiten zum Dajan See hinunter, sehen einige Gers im Tal stehen. Hunderte von Pferde stehen im weiten Feld und weit hinten sehen wir auch Ziegen und Yakherden. Das erste.wirkt etwas ungemütlich und schmuddelig und die Leute sind recht lautstark zu Gange. Berdibek hat nun endlich begriffen, dass wir willkommen sein wollen, deshalb reiten wir komentarlos weiter zu einem einsam gelegenen Ger. Dort werden wir von einer älteren Frau herzlich begrüsst und zum Tee eingeladen.

    Der Abend wird ein absolutes Highlight bei der überaus zuvorkommenden Gastgeberin, die sich für uns ein Bein ausreißt. Sie frittiert extra frische Brötchen für uns und serviert verschiedene frische Käse, die auch wirklich geniessbar sind. Olivia und Pat schauen bei der Brotproduktion zu und dürfen welches ganz frisch aus der Pfanne kosten, himmlisch, lecker, fast wie Blätterteig. Das Abendessen wird mit eigens hergestellten Nudeln gemacht, ähnlich wie Flädli nur ohne Ei aber dafür kurz auf dem Ofen angebraten, kleingeschnitten und dann in den Eintopf mit Schaff- oder Ziegenfleisch, der schon eine Weile vor sich hingeköchelt hat, geworfen, etwas Wasser und Salz dazu und fertig ist der „Kusche“. Ab und an bekommt man noch Karotten oder Kartoffeln als Gemüse-einlage dazu und frische wilde Zwiebeln aus den Bergen. Die Frau berichtet, dass ihr Mann gestorben sei und sie gerne Gäste habe. Wir lassen ein Taschenmesser und eine Kutte da und für die Kinder gibt’s neben den Schöggeli Früchtepulver. Berdibek muss ihr erklären wie es zum anrühren ist und die kleinen Kinder freuen
    sich über das ungewohnte Getränk. Wir genießen den Nudeleintopf, ich bekomme die Fleischstücke mit zuviel Fett aber TeeSchale von dem Essen macht richtig satt.

    Nach dem Essen müssen die Ziegen und Yaks gemolken werden. Ich wollte auch mal melken, aber mir wurde zu verstehen gegeben, dass dies Frauenarbeit sei und so hatte Pat die Ehre das probieren zu dürfen. Berdibek warnte Pat noch, ich solle beim Yak keine Angst zeigen. Das war nicht das Problem, aber die Zitzen war so klein und hart, dass ich keinen Tropfen Milch raus bekam und das Yak fand Pats Uebungen auch nicht lustig und hopste davon. Immerhin ein Versuch war es wert und wir alle hatten was zu Lachen. Berdibek und der Sohn der Frau gehen die Ziegen vom Berg holen und ich begleite sie ein Stück, bis ich ein Stelle finde, wo ich etwas geschützt Toilette verrichten kann.
    Es ist dunkel und wir gehen ins Zelt, damit wir die Familie nicht zu arg bei ihrer Arbeit stören.
    In der Nacht dann ein heftiger Tumult. Berdibek kleidet sich an und zusammen mit dem Sohn höre ich, wie sie versuchen die Tiere, die wie wild durch die Gegend brettern, zu beruhigen. Die Hunde kläffen und von überall her hört man wildes Hufgetrappel und die Rufe der Kasachen. Später erzählt er mir, dass Wölfe ins Tal eingedrungen seien und die Pferde angegriffen hätte. Deren wilde Flucht hat eine regelrechte Massenpanik ausgelöst und auch die Schafe und Ziegen unserer Gastgeberin sind hin und her gefetzt. Zum Glück sind unsere Zottel gut angebunden und nicht in der allgemeinen Panik ausgebüxt.

  7. #27
    Administrator Avatar von dusty
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    ......und wann kommt der 22.08. endlich? Alle sind begierig, mehr zu lesen.

    lg
    dusty
    Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.
    (Voltaire)

  8. #28
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    Montag, 22.8. Dajan Khol – Hava Khol ( Black Lake )

    Wir bekommen im Ger Frühstück und die Frau fragt uns wo wir am Abend waren? Wir versuchte über Berdibek klären zu lassen, dass wir nicht wussten was nun höflich ist und was nicht und Berdibek war zum Übersetzen am Abend ja nicht da. Alles wieder in Butter, sie wollte uns frische Milch anbieten, die wir dann aber nach dem Frühstück und Pferde satteln bekommen haben, wie zu Omas Zeiten, schmeckt hier die Milch. Sie wollte uns einfach nicht ziehen lassen. Nach vielen Abschlussfotos lädt sie uns ein unbedingt wieder zu kommen. Hier fällt es uns schwer Abschied zu nehmen von dieser warmherzigen Frau.
    Die Nacht war sternenklar aber nun ziehen wieder Wolken auf und alles ist grau in grau. Die schnat-ternden Wildgänse fliegen immer wieder vor uns auf und hier am See ist ein wahres Vogelparadies. Allerdings kenne wir uns zu wenig mit den Vögeln aus. Wir kommen an Hirten vorbei, fragen nach den Preisen für Schafe, Pferde und Kamele, welche mit 1000$ die teuersten Tiere sind. Ein Pony, so wie
    wir sie haben, kostet etwa 700-800$. Ein gutes Pferd bis an die 1000. Wir ziehen am See vorbei dem Kolagasch Pass mit 2800 m entgegen. Auf einer Hochebene machen wir eine kurze Mittagsrast, Regenwolken kommen immer näher und wir wollen Tempo machen damit wir die Hochebene hinter uns
    lassen können. Doch der Blick ins nächste Tal sieht nicht gerade berauschend aus. Wir klettern quer zum Hang auf nicht mehr erkennbaren steilen Pfaden zum See hinab. Berdibek bekommt ein Problem mit seinen 2 Pferden. Ich übernehme eines und Olivia lässt unsere 2 frei hinterher laufen, was meist recht gut geht. Es schneit fast und wir können nun erahnen, dass die Passüberquerung nicht leicht wird. Ich dachte
    Berdibek kennt den Weg, dem war aber nicht so was etwas später rauskam. Wir klettern über Geröll-halden müssen, mühsam immer wieder den Weg erkämpfend. Peter hat den Weg auf seinem GPS, so wissen wir wenigstens in welche Richtung wir müssen. Endlich finden wir ein Ziegenpfädli. Es wird heiß in den ganzen Klamotten. Die Sonne kommt raus und wir können die Sachen wieder verstauen. So klettert es sich erheblich leichter. Nach ca. 2 h haben wir es geschafft. Die Pferde haben sich hier wie Gemsen ohne eine Schramme durchgekämpft. Meiner ist im Flusslauf mit einem Fuß hängen geblieben, hat sich losgrzerrt, ist aber zum Glück nichts passiert, nicht mal ein Kratzer. Unglaublich ! Olivia will Peters Tempo nicht mehr weitergehen, doch der will das Ger von Bedibeks Schwester unbedingt erreichen. Weiter oben hätte es Gras gegeben und wir hätten am nächsten Tag zu der Schwester können. Aber Peter hat Berdibek versprochen, dass wir bei der Schwester übernachten werden.
    Wir kommen durch eine weitläufige Steppenlandschaft nach unten. Die Sonne wechselt mit dunklen Regenwolken ab und der aufkommende Wind ist eisig. Ab und an graupelt es, so werden wir wenigstens nicht nass! Peter legt ein Tempo vor, das bei diesem unwegsame Gelände nicht einfach ist, Geröllhalden wechseln wieder mit Sumpfwiesen und wir können selten traben.
    Es ist schon 15°° durch, doch nach 3h sind wir tatsächlich bei Berdibeks Schwester. Die ist jedoch gerade
    in Olgii shoppen! So ist das Leben. Wir werden herzlich empfangen, bekommen Chai und Peter lädt an der Solarstation seine Batterien auf, was dann kurzfristig für Stromausfall sorgt. Doch das scheint des öfteren vorzukommen und im nu sind ein paar Taschenlampen da. Wir hoffen in Altai alles neu laden zu können. Die vielen Kinder sind hier arg neugierig und von einem Jungen fühlen wir uns dauernd ausgelacht als wir bei den Frauen vor dem Ofen sitzen, um uns aufzuwärmen.
    Beim Abendessen taucht noch ein Schwung Leute aus dem anderen Ger auf und macht mit beim Kinoabend, den Peter veranstaltet.

  9. #29
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    Dienstag, 23.8. Hava Khol – Altai City

    Als wir aufstehen ist alles mit Eis überzogen, deshalb tropfte es nicht vom Zelt. Schnell alles zusammengepackt solange es noch trocken ist auch wenn es eisig ist. Um 7°° dürfen wir im Ger an den Ofen sitzen und Tee trinken.
    Olivia und ich schauen noch nach einem lahmenden Yak, lassen ein paar Kügele zurück und hoffen dass es dem Tier bald besser geht. Es sieht nach einer Zerrung aus.
    Wir verabschieden uns mit ein paar Fotos und ziehen dem See entlang nach Altai. Mein Pferd gibt mal wieder richtig Gas. Angeblich kommt es aus Altai. So könnte es immer laufen!!! So macht das Reiten auch wieder richtig Spaß. Wir kommen wieder durch farbenprächtige Täler, machen Mittags bei Sonnenschein gemütlich Rast und genießen das Bergpanorama .Der Regen hat alles wie reingewaschen und die Sonne strahlt intensiv vom dunkelblauen klaren Himmel. Wir legen uns in die Sonne und die Pferde ebenso. Nun hat Peter einmal die Ruhe weg und da drängelt Berdibek er will weiter, es geht zu seinem Opa und somit zur Familie. Er hat die ganze Zeit, den Hartkäse, den wir geschenkt bekommen haben extra für seinen Opa gesammelt und sein Rucksack ist richtig schwer. Also geht es weiter im flotten Tempo, doch mein Pferd ist mit der eingeschlagenen Route nicht einverstanden und würde am liebsten in die andere Richtung gehen. Wir reiten am Fluss Sorag oisn entlang nach Altai rein. Ein Kleinflugzeug fliegt mit ein paar Touris über uns weg, ein Geräusch das wir gar nicht mehr gewöhnt sind.
    Ab und zu kommen auf der staubigen Strasse ein paar Motorräder an uns vorbei, was die Pferde gar nicht mögen und auch den Autos sind sie nicht zugeneigt.. Kurz vor Altai kommen wir an 2 Friedhöfen vorbei und dann entlang dem Fluss kommen wir zum Haus von Berdibeks Opa. Ein großes Hallo und Überraschung als wir auftauchen. Geschwind werden die Pferde abgesattelt und alles ins Haus geschleppt, damit wir auch gleich zum Tee kommen können. Wir gehen danach einkaufen und alle Geschäfte etwas durchstöbern. Hier gibt es ziemlich alles, nur nichts was wir brauchen können. Die bunten T-shirts und Jacken, Hosen und sonstiges ist nicht unser Geschmack. Allerdings kaufen wir eine Cola und 2 Flaschen Bier und Saft, da wir erst das Paket abwarten müssen, das Aynabek uns noch zukommen lassen sollte.
    So haben wir Zeit uns und unsere Wäsche am Fluss zu waschen. Peter gibt mir ein altes Shampoo, das mittlerweile mehr ölig als seifig ist. Ich bekomme von Olivia welches zum Haar auswaschen aber mit dem kalten Bachwasser ist da keine Chance. Peter hat angeblich nicht gemerkt? So haben wir Pomade in den Haaren. Immerhin frisch gewaschen und die 2 Wochen alte Wäsche auch. Wir werden zum Abendessen eingeladen. Diesmal gibt es Nudeleintopf“ Kusche“ mit Ziegenfleisch, das mitten im Ger hängt. Ein Glück, dass hier alles so trocken ist und so recht gut konserviert ist. Ein Schaf oder Ziege hält ungefähr 1 Woche für das Abendessen. Hier bekommen wir auch wieder etwas Gemüseeinlage und sogar Lorbeerblätter im Eintopf.
    Die Leute gehen recht spät ins Bett. Wir sitzen mit dem Opa im Ger und der Rest der Familie sitzt im Haus vor dem TV bei einer Tochter des Hauses, die sehr schwere Verbrennungen erlitten hat und das Bett hüten muss. Es sieht echt schlimm aus, aber in dem Familienverband ist immer jemand da, der sich zu ihr setzt uns sich um sie kümmert. Sie ist sehr geduldig in ihrem Bettchen und quängelt nur rum, wenn sie die Salbe aufgestrichen bekommt.
    Die Nacht ist Sternenklar und so kann man nach dem Biergenuss wenigstens die örtlich Begebenheit aufsuchen und da wir im Haus schlafen, muss ich mich auch nicht aus mehreren Schichten unter dem Schlafsack herauswühlen.
    Wir sind nun knapp 2 Wochen unterwegs und nach Peters Planung sollten wir hier schon in der 1. Woche sein. Es ist nun klar, dass wir die geplante Route nach Bulgan nicht schaffen werden. Wir müssen nach Alternativen suchen. Wir werden einen Pausetag einlegen und dann einen Abstecher zu den Adlerjägern machen, die uns Aynabek empfohlen hat und dann über eine kürzere Route wieder zurück nach Zost Erek reiten

  10. #30
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    Mittwoch, 24.8. Altai – Pausetag

    Wir liegen bis 7:30 in den Betten und sind trotzdem die Frühaufsteher. Kurz nach 8°° bekommen wir Frühstück. Wir wollen ja nicht die ganze Familie stören, aber hier ist das nicht so wild. Die Leute schlafen in den Gers einfach unter der Decke weiter. Das Mädchen im Haus verschläft fast den ganzen Vormittag. Ich frage nach etwas warmem Wasser, um meine öligen Haare sauber zu bekommen, was dann sehr angenehm war. Peter hängt sich an. Wir schaffen es zu 2. mit einer Wasserkanne warmen Wassers unsere Haare zu waschen.
    Peter repariert im Zimmer Satteltaschen und die Zelte und dann gehen wir wieder auf die Shopping Meile und die unterschiedlichen Geschäfte nochmals anschauen. Man kann immer mal wieder etwas anderes finden. Mir gefallen ein paar Kamelhaarsocken, doch sie sind einfach zu klein. Die Moschee dürfen wir leider nicht besichtigen. Wir sehen eine betrunkenen Mann, der von Berdibek abgewimmelt wird. Der steigt dann auf ein prächtiges Pferd mit Sattel und reich verziertem Zaumzeug.. Die Pferde sind ja schon geduldig! Unsere Pferde genießen das fette Gras und die Ruhe. Wir bekommen zu Mittag frisch gemachtes Brot, da schmeckt es
    einfach am Besten und wir langen ordentlich zu..Berdibek hat Ayran mitgebracht, den wir probieren dürfen. Wir warten auf das Taxi, das unsere weiteren Vorräte bringen sollte mitsamt Hufbeschlag. Wir schauen nach den Eisen der Pferde. Sie haben inzwischen gelernt die Hufe zu geben und wir können alle begutachten.

    Es scheint, als ob nur Peters Pferd wirklich neu beschlagen werden müsste, bei den anderen muss man nur den einen oder anderen Nagel ersetzen. Wir schaffen dies, ohne die Pferde umzuschmeissen.

    Im Zimmer weint das kleine Mädchen aus unerfindlichen Gründen. Ich gebe ihr etwas von unserem Saft und das scheint Balsam für die verwundete Seele zu sein. Sie beruhigt sich wieder. Danach gehen wir noch mal zu den Pferden, müssen die abenteuerliche Fußbrücke überqueren, die morgens schon zur Hälfte unter Berdibek nachgegeben hat. Auf der anderen Seite ist gerade eine Familie aus den Bergen angekommen und ist dabei das Ger aufzustellen. Wir sind natürlich mit von der Party beim Aufstellen zu helfen und Fotos zu machen. Die einzelnen Stangen müssen ja schon einigermaßen im Lot stehen und das Mittelteil, wo das Ofenrohr hinkommt auch.
    Zu guter letzt werden wir zum Chai eingeladen und sie bedanken sich für unsere Hilfe. Die Inneneinrichtung steht noch nicht. Der kleine Junge hat das Ger schon mal vor dem Aufbau als WC Benutzt, aber das wird nicht so eng gesehen. So kommen wir schon gut gefüttert direkt zu unserem Abendessen bei Berdibeks Oma.Er nennt die 2 nur seine Oma und Opa. Sein richtiger Opa ist schon lange tot. Es sind eigentlich der Bruder seines Vaters und dessen Frau.
    Während des Tages haben wir unsere ganzen Akkus und Batterien wieder aufgeladen. Peter versucht daheim anzurufen um ein Lebenszeichen zu geben. Telefonieren ist nicht ganz so einfach, es dauert bis wir rausbekommen haben wie es geht. Zu Abend gibt es diesmal Reiseintopf, Balau , mit wenig Wasser angemacht. Wir freuen uns noch ein anderes Gericht kennen zu lernen, wobei die Grundeinheiten mit dem Fleisch nicht arg variieren. Wir vermissen nicht mal den Salat und Peter noch viel weniger. Der fühlt sich hier heimisch, wenn nur der viele Tee nicht wäre! So ging auch unser Pausentag recht ereignisreich vorüber.

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