Begrüßung,

viele kennen es aus der Distanzreiterei, aber es bahnt sich seinen Weg auch in die anderen Reitsportarten: Biothane. Ein Kunststoff der in der Reiterei hauptsächlich für Trensen verwendet wird, aber auch schon bei den Kutschfahrern seinen Platz gefunden hat. Das Material gibt es in verschiedenen Ausführungen, glatt, als Lederimitat, usw. und vor allem in fast allen möglichen und unmöglichen Farben. Die unschlagbaren Vorteile sind seine Robustheit und seine Pflegeleichtigkeit (blödes Wort). Der Kostenpunkt für eine fertige Trense fängt normalerweise bei ca. 60.- Euro und hört bei 120.- Euros wieder auf.
Was die wenigsten wissen: das Zeug gibt es relativ günstig als Meterware und mit ein paar Karabinern, Ringen und Fleißarbeit kann man für günstiges Geld seine eigene Trense (fast) ganz leicht herstellen.
Da ich jetzt über den Winter an den langen Kaminabenden Zeit hatte, hab ich mir so ein Teil selbst gebaut. Als Material brauchte ich 2 Meter Biothaneriemen mit 19mm breite, ca. 2 Meter mit 13mm breite, 3 Schnappkarabiner mit Auge 13mm breite, 2 D-Ringe 19mm, 2 Ringe mit 30mm Innendurchmesser, 2 "Verteilerstücke" (große Ringe und die Verteilerstücke wurden aus einem 5.- Euro Stallhalfter "geliehen"), sowie drei Schiffchen mit 13mm breite, 2 Schnallen je 1x 19mm und 1x 13mm breite. Zu guter letzt noch 2 miteinander verbundene Ringe die den Kehlriemen mit dem Nasenriemen verbinden. Die Verbindungen wurden genäht mit einem Leinen- Kärtchenzwirn 18/3-fach, den ich gewachst habe. Die Löcher mit einer Ahle vorgebohrt und einer Ledernähnadel genäht. Die Verbindungen habe ich mit zusätzlichen Hohlnieten verstärkt, da ich nicht wußte wie stark die Nähte halten. Leider ist dadurch ein leichter Glitzerffekt enstanden. Bei meiner nächsten Kreation probiere ich es mal ohne Nieten.
ohne Gebiß
mit eingeschnalltem Gebiß
Die Trense hat mich jetzt ca. 4 Stunden Arbeit sowie 25.- Euro gekostet. Und wenn der Zoße mal bei Nacht gewildern geht, leuchtet es auch noch schön grün.