Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 39

Thema: Ideenloser Fachhandel

  1. #11
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Ben!

    Ich habe die Anzen direkt mit den oberen Dreieckslenkern verbunden. Die beiden Seiten komunizieren NICHT miteinander. So stellen sich die Räder ziemlich gleich ein. Eine leichte Differenz sollte eigentlich keine wirklichen Probleme bereiten.
    Wir haben mal vor Jahren ein Autowrack so aufgeschnitten, daß wir die Anzen anschweißen konnten. Spurstangen abgeschnitten und Lenkung ebenfalls. Hat SUPER funktioniert.
    Übrigens, bei Trainingswägen für Schlittenhunde (wenn kein Schnee für den Schlitten liegt) verwenden sie so ein System auch schon. Und dieser Markt ist sicher noch wesentlich kleiner.

    Mein Geschirr funktionierte, einfach erklärt, so.
    Statt der Anzen hatte ich ein langes U-Förmiges Hohlrohr, in dem ein kräftige Metallseil lief. Am Pferd war nur ein Brustblatt mit Aufhalter. Die Anzenröhre lief lose durch Schlaufen am Brustblattende. Das Metallseil wurde davor am Brustblatt eingehakt. Ortscheit gab es keines. Den Schritt glich das in der Röhre hin und her rutschende Seil aus.
    Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, diese Konstruktion ORDENTLICH zu bauen, dann wäre ich sicherlich länger damit gefahren. Es war super leicht, sehr schnell anzulegen und sehr wartungsfreundlich. Hat wunderbar funktioniert!

    Eigenimport tue ich mir sicher nicht an, da baue und bastle ich lieber alles selber.

    Ich denke, daß ein Hauptproblem der von mir empfundenen Inovationsbremse die althergebrachten und verknöcherten Traditionen in der Reiterei sind.
    Man denke z.B. nur an die Stallhaltung. Fast jeder hat schon gewußt, daß eine Koppelhaltung für Pferde wesentlich besser geeignet ist und trotzdem standen die Pferde jahrelang in Boxen. Manchmal heute noch!
    So nach dem Motto: Das war schon immer so, da braucht man nicht nachzudenken.
    Oder diese militärisch anmutenden und alles nivelierenden Reit- und Ausbildungsstunden. Wie lange hat es gebraucht, bis man auch "normalen", ruhigen und individuell aufs Pferd abgestimmten Unterricht angeboten bekam.

    Ich denke diese Denkweise schlägt sich auch bei den Überlegungen zum Zubehör nieder.

    LG gerald

  2. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
    Registriert seit
    28.11.2008
    Beiträge
    383
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    0
    Erhielt 52 Danke für 3 Beiträge
    Hi,

    das die Seiten nicht kommunizieren halte ich für problematisch. Erstens in engen Kurven, da die Anzen Druck aufs Pferd ausüben werden und die Kutsche merklich abgebremst wird.
    Und wenn Du mal ein schmäleres Pferd als sonst, bzw. ein breiteres nimmst, müßtes Du Deine Anzen jeweils frisch einstellen, da sonst die Räder nicht parallel laufen.

    Bei Deiner Konstruktion mit den Anzen: hingen die Anzen vorne in der Luft bzw. hingen halt am Zugseil? Oder hab ich das falsch interpretiert?

    Das "Seilzugsystem" anstatt Ortscheit kenne ich. Zwei Umlenkrollen am Wagen wo ein Seil durchläuft. Aber die Anzen wurden normal am Selett befestigt. Das hatten wir an unserem kleinen Sulky auch. Im Distanzsport wird das relativ häufig verwendet.

    Da mit den verstaubten Ansichten gebe ich Dir recht. Leider gibt es immer noch genug Boxenhaltung und teilweise auch schlimmeres. Aber es wird besser (langsam).

    Reitunterricht ist schwer zu bewerten. Wer klassische Dressur lernen will, ist in so einem Unterricht sehr gut aufgehoben. Rein die Qualität zählt. Wer hinterher ein zufriedenes Pferd erfolgreich vorstellen kann, und nicht 10 Jahre Gruppenreitstunde hinter sich gebracht hat, der hatte Erfolg und den richtigen Unterricht. Für´s Westernreiten gilt das gleiche. Und es gilt vorher beim zukucken abzuwägen ob der Reitlehrer für einen der Richtige ist. Aber wie Du schon sagtest, es ist deutlich besser geworden (obwohl die Grundlehren die gleichen wie früher sind).

    Und was das Zubehör betrifft, das neue muß erst besser sein als das Alte. Und dann wird es auch eine Chance auf dem Markt bekommen.

    In diesem Sinne wünsche ich ein gutes neues Jahr und viele Wanderritte.

    Gruß Ben (der sich jetzt ins Reich des Vergessens begibt)

  3. #13
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Prosit und viel Glück, Ben!

    Also bei unserem Autoversuch lagen die Anzen völlig drucklos, da sehr beweglich, am Pferd. gebremst hat da gar nichts!
    Eine Anpassung an verschiedene Pferde hatten wir natürlich nicht. War ja nur als Überprüfung der Idee gedacht. Und wie schon geschrieben, es hat sehr gut funktioniert. Wir sind damals mehrmals einige Km gefahren.
    Geendet hat das eigentlich nur, weil wir das Wrack schon vorher zum abholen bei der Gemeinde gemeldet hatten und die dann kamen.

    Bei der anderen Sache mit dem Geschirr werden die Anzen von einer Schlaufe am Brustblattende getragen. Also wie "normal" am Selet, nur eben am Brustblatt. Eigentlich nicht einmal getragen, sondern nur geführt, denn ich hatte Aufhaltefedern an den U- Anzen (wie bei Deichseln). Dadurch brauchte ich eben kein Selet, nur Brustblatt und den Aufhalter dazu.

    Kannst mich ja mal besuchen, ich habe die ganze Konstruktion noch da liegen. Sie ist zwar zerrissen, aber ich habe mal damit spekuliert, mir das ordentlich nähen zu lassen.
    An der Kutsche müsste man nur die Röhrenanzen wieder montieren, das wäre kein Problem.


    Mit meinem Beispiel Reitunterricht wollte ich eigentlich nicht über den Unterricht selbst tratschen. Es war nur eben als Beispiel gedacht, WIE steif und verknöchert die Reitszene ist und wie schwer es dieser Szene fällt mal über Änderungen nachzudenken. Und sei es eben nur auf dem Sektor Zubehör.
    Denn ich bin überzeugt, daß es da unendliche Inovationsmöglichkeiten gäbe. Man sehe sich nur ALLE anderen Sportarten an, da geht ja auch was weiter. Selbst in Randsportarten, wo der Marktgewinn sicherlich wesentlich kleiner ist, als er beim Reitsport wäre.
    Ich denke da z.B.an die gänzlich neuen Nasenklammern der Synchronschwimmerinnen


    Prosit und LG gerald

  4. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
    Registriert seit
    28.11.2008
    Beiträge
    383
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    0
    Erhielt 52 Danke für 3 Beiträge
    War gestern bei meinem Satteldealer. Und siehe da, was sehe ich in der Ecke hängen? Ein paar Wooly-Chaps. Kann als doch nicht so schwer sein. Hab ihn natürlich gleich drauf angesprochen. Er meinte das die Teile schon ewig hierhängen würden und kein Mensch die will. Deshalb wird er nur noch auf Bestellung die Teile besorgen, da sie auch nicht ganz billig sind.

    Gruß Ben

  5. #15
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Ben!

    DEN Händler hätte ich gerne hier!!!!!
    Mich würde freuen, wenn solch "exotisches" Zubehör auch einmal auf Messen zu sehen wären. Bei uns zu mindest sehen die Stände alle gleich aus, da ist es egal, vor welchem Stand man steht. Eben ein ideenloses Einerlei !!!

    LG gerald

  6. #16
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
    Registriert seit
    05.05.2009
    Ort
    Siehe Karte
    Beiträge
    384
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    4
    Erhielt 146 Danke für 36 Beiträge
    Gerald, einerseits hast Du natürlich völlig recht mit der Einfallslosigkeit.
    Gerade auch beim Thema Packtaschen argert es mich immer wieder, egal ob auf Messen oder im sogenannten Fachhandel, was da so an den "Mann" bzw. die "Frau" gebracht werden will!

    Die Ortliebs sind für mich das Nonplusultra schlechthin. Aber das Geramsche, was man oft sonst so findet spottet jeder Beschreibung. Wer dieser Hersteller hat jemals selbst sein Pferd mit so einem Sch*** geritten und das ausprobiert? Wirklich traurig.
    Und dann gibts schon SEHR gute Produkte auf dem Markt, die durchdacht sind ect.... Und selbst da ist man dann zu blöde, um abzuschauen... *seufz*
    Manchmal müßten die Hersteller noch nichtmal innovativ sein, ein bisschen denken und kopieren hätte schon manchem (gerade Neueinsteiger!) Ärger erspart. Gerade auch im Hinblick auf das arme Pferd, das hinterher die Reibe- und Druckstellen auszubaden hat .
    Spreche da aus eigener Erfahrung bzw. der des Pferdes... (Im Memorian: Sputnik).

    Andererseits gibts bei vielen Dingen aber auch schon richtig gute Dinge, wieso also das Rad neu erfinden?
    Und: wie Ben auch schon sagt: Für hinterher 100 Käufer ist es produktiv ein oft viel zu hoher Aufwand, etwas Neues Auf den Markt zu bringen, solange die Nutzergruppen so klein sind.
    Die Nutzergruppen hier liegen nunmal schwerpunktmäßig beim Ottonormal- Englsich- und Westernreiter.

    Und: Ganz ehrlich? Ich bin froh, daß das noch so ist.... Stell Dir vor, die würden plötzlich zu 80% Wanderreiten... wir hätten keine Ruhe mehr, keiner, der noch Stationen anbietet (weil sich irgendwo IMMER einer komplett daneben benimmt) ect.

    Lieber bastle ich selber... und habe noch die Ruhe vor der zwar schon stark ansteigenden Wanderreitbevölkerung, die aber mangels am vielfältigen Angebot hoffentlich nie die Ausmaße des Massensportes annehmen wird.... Und dadurch auch immer den Menschen vorbehalten bleibt, die sich auch Gedanken um sich und Pferdle machen und verbessern/ ändern/ basteln ect. und nicht einfach kaufen, weil es da ist (und es einen vom Selbernachdenken befreit).

    Grüßels!
    Carpe Diem!

  7. #17
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Orie!

    Auch ich mache mir die meisten Teile selber, aber alles geht eben nicht.

    Und ebenso richtig ist es, daß man das Rad nicht immer neu erfinden muß, aber man kann es z.B. aus einem neuen Material machen.

    Last but not least ist auch klar, daß für ganz wenige Abnehmer kaum viel Geld in Inovationen gesteckt wird, obwohl ich bezweifle, das es so wenige wären. Aber warum man hier bei uns nicht schon Erfundene und auf anderen Märkten längst verfügbare Teile anbietet, ist mir trotzdem schleierhaft.

    Schau dir einmal eine Pferdemesse in Amerika an, dann weist du was ich meine. Alleine von der amerikanischen Hufschmiedmesse hat mein Schmied etwa 20 völlig verschiedene Arten von Beschlag/Hufschutz mitgebracht bzw. zumindest fotografiert. Bei uns gibt es Eisen, Plastik, Hufschuh und AUS!

    LG gerald

  8. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
    Registriert seit
    05.05.2009
    Ort
    Siehe Karte
    Beiträge
    384
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    4
    Erhielt 146 Danke für 36 Beiträge
    Zitat: "Schau dir einmal eine Pferdemesse in Amerika an, dann weist du was ich meine. Alleine von der amerikanischen Hufschmiedmesse hat mein Schmied etwa 20 völlig verschiedene Arten von Beschlag/Hufschutz mitgebracht bzw. zumindest fotografiert. Bei uns gibt es Eisen, Plastik, Hufschuh und AUS!"

    Gerald, DAS ist freilich SEHR interessant!
    Eine Amerikanische Messe werde ich mir zwar ziemlich sicher nie ansehen können, wäre aber in diesem Fall tatsächlich was Wert!
    Ich kenne tatsächlich ebenfalls nur Eisen, Plastiks und Hufschuhe. Was gäbe es denn da noch? (Ist ein wenig ein Hauptthema von mir .... ) Hättest Du da evtl. Zugriff auch auf Bilder?

    LG, Heike
    Carpe Diem!

  9. #19
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2009
    Beiträge
    1.410
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    1
    Erhielt 333 Danke für 71 Beiträge
    Servus Orie!

    Z.B. eine Paste aus der Tube, ähnlich Acrylharz, daß direkt auf die Hufkante aufgetragen wird und dort in gut einer Minute hart wird. Dann kann dieses Material mit einer Huffeile bearbeitet werden.
    Eigenerfahrung: Sehr gut zu verarbeiten, hält auf sauber vorbereitetem Hufhorn sehr gut, hält etwa 2-4 Wochen (dann abgelaufen), ist aber auf Asphalt oder Beton recht rutschig. Es soll aber ein Granulat zum zumischen geben, damit es nicht mehr so rutscht. Das habe ich aber nicht gehabt.

    Oder eine Metall-Kunststoff-Konstruktion in Form eines Hufeisens mit einem etwa 2-3cm hohen Rand außen. In der Zehenmitte ist ein Gelenk, sodaß man das Teil aufklappen kann, um den Huf legt und zuklappt und verriegelt.
    Erfahrungen eines Bekannten: gute Alternative zu Hufschuhen, aber sehr teuer und der Huf muß eine optimale Form haben. Über die haltbarkeit dieses Teils habe ich nicht gehört.

    Fotos habe ich damals (mein Hufschmied war vor 2 Jahren auf dieser Messe) keine gemacht.

    LG gerald

  10. #20
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
    Registriert seit
    05.05.2009
    Ort
    Siehe Karte
    Beiträge
    384
    Gallery Count
    0
    Comment Count
    0
    Danke
    4
    Erhielt 146 Danke für 36 Beiträge
    "Z.B. eine Paste aus der Tube, ähnlich Acrylharz, daß direkt auf die Hufkante aufgetragen wird und dort in gut einer Minute hart wird. Dann kann dieses Material mit einer Huffeile bearbeitet werden.
    Eigenerfahrung: Sehr gut zu verarbeiten, hält auf sauber vorbereitetem Hufhorn sehr gut, hält etwa 2-4 Wochen (dann abgelaufen), ist aber auf Asphalt oder Beton recht rutschig. Es soll aber ein Granulat zum zumischen geben, damit es nicht mehr so rutscht. Das habe ich aber nicht gehabt."

    WOW!!!
    DAS ist ja mal wirklich einen Neuerung, die mich wirklich SEHR interessieren würde!
    Hört sich prima an, und kann ja super temporär verwendet werden!
    Ich gehe jetzt aber mal davon aus, daß es irgendwo schon Nachteile gibt, weil sich das bisher nicht durchsetzt? Es gibt ja schon viele Leute, die Neuem aufgeschlossen sind, so daß man sich eigentlich nciht dran aufhängen darf, daß die Leute engstirnig sind ect.

    Hast Du da auch Zugang zu Links ect. ?
    Hierbei stimme ich Dir mal zu: SOWAS hats auf Messen in D (und wohl auch in A) noch nciht gegeben...
    Für welche Zwecke hast Du das Zeug benutzt (also was hast Du reiterlich so gemacht?)
    Hast Du auch Nachteile erkennen können?
    Weißt Du noch, wie das Preislich lag?
    Ist der Hufschmid/ Fachmann erforderlich oder ist es mit etwas handwerklichem Geschick komplett selbst durchführbar?

    Grüßles!
    Carpe Diem!

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
Pferdeverzeichnis