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Thema: 2012 05 Vogesen

  1. #1
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    2012 05 Vogesen

    Wir fahren Richtung Mühlhouse in die Südlichen Vogesen. Es ist Freitag, nach Mittag und wir sind gut unterwegs. Um 13.30 stellen wir den Zug bei einer Heulagerhalle ab und satteln auf. Die ersten 1,5 km gehen wir wie gewohnt zu Fuss und steigen dann noch auf der Teerstrasse auf, um
    die vor uns liegenden 30 km anzugehen. Das Wetter ist gut und Pachlavan, der der Pat in den letzten Monaten, soviel Kummer gemacht hat, läuft sauber und flott neben Issy-Kul. Bei der ersten Steigung legt Kul-Boy einen Zacken zu und so stacheln sich die beiden gegenseitig zu einem flotten Schritttempo an, als wir den Berg hoch ziehen. Wir reiten nach Süden zum Wolfshof des Barons in Michelbach. Schmale Waldpfade wechseln ab mit breiten Forstwegen, die zum Teil heftig geschottert sind und immer wieder können wir die beiden laufen lassen und wir kommen gut voran. Die Wanderreitkarte.de (Garmin) ist nicht wirklich ganz so gut wie das Origianal, dafür aber kostenfrei. Die eingezeichneten Wege sind verlässlich und gut, nur fehlen über die Hälfte aller vorhandenen Wege auf der Karte. So kommt ein wenig Frust auf, auf den letzten Metern vor der Station, weil wir zwar Wege kreuzen, die Abkürzungen zum Hof sein könnten, aber da sie auf der Karte nicht eingezeichnet sind, lehrte uns die Erfahrung, uns nicht darauf einzulassen. Issy-Kul läuft barhuf und problemlos auf allen Wegen, auch auf dem harten Schotter. Die letzten km führen wir wieder und erreichen endlich den Hof des Barons.

    Dort können wir die beiden abduschen, und mit Heu versorgen. Später helfen wir ihm die Weide einzuzäunen, auf denen beide Karabaghen untergebracht werden sollen. Das Gras steht hüfthoch und die beiden werden sicherlich satt sein morgen früh. Wir bringen unser Zeugs auf s rustikal eingerichtete Gästezimmer und werden vom Baron eingeladen, im Restaurant drüben einen Aperitif zu nehmen. Inzwischen sind Verwandte von ihm eingetroffen, und wir sitzen alle zusammen gemütlich am runden Tisch und trinken Apfelsaft, aus der eigenen Produktion.

    Später gibt es Wildschwein mit Reis und, Limonentorte mit Eis, Kaffee und den obligaten Schnaps und dann fallen wir müde und satt in unsere Betten.

    In der Früh kriegen die beiden Ihre Portion Mineral- und Leistungsfutter und wir gehen Frühstücken. Dem Baron ist die kurze Nacht ins Gesicht geschrieben, immerhin musste er wegen uns um 7.00 Uhr aufstehen. Aber er ist gut gelaunt und wir verabschieden uns mit den Worten, wir kommen gerne wieder.

    Heute wird ein langer Tag, denn es liegen etwa 40 km und 2000 Hm vor uns, und dies auf dem nicht immer ganz einfachen Geläuf der Vogesen hinauf zum Grand Ballon und dem Hoheneck zur Auberge Steinlebach, wo wir vor Jahren schon mal genächtigt hatten.

    Wir reiten nach Norden in die Vogesen hinein und queren Stier-Weiden und kommen endlich wieder nach Thann hinunter. Issy-Kul benimmt sich vorbildlich, wie wir uns durch die Altstadt hindurch quetschen. Ueber Kopfsteinpflaster an hupenden Autos vorbei mit Radfahrern, die dir um die Ohren flitzen, kommen wir endlich zum Centrum, wo wir uns Getränke besorgen und dann den Aufstieg zum Ballon in Angriff nehmen. Wir klettern den Waldweg hinauf und es ist heiss und schwül, währen wir uns vom Schweif unserer Pferde den Weg hinauf ziehen lassen. Kul-Boy macht das schon ganz gut, den Weg alleine vorne weglaufend verfolgen und er weicht auch nicht ab, wenn mal besonders schönes Gras am Wegrand steht. Nur die Buchenbüsche, haben s ihm angetan und immer mal wieder muss ich ihn ermahnen, das Naschen zu lassen.

    Der Weg den ich gewählt hatte, ist eigentlich wegen Waldarbeiten gesperrt, aber heute arbeitet ja keiner, also gehen wir trotzdem weiter und kommen bald in einen Mikado-Wald hinein. 40, 50 oder so Bäume liegen quer über dem Weg und wir können das Übersteigen der Bäume ausführlich üben. Weiter oben hört das Tree-Jumping dann endlich auf und wir kommen auf die Krete, der wir jetzt nur noch über weitere 15 km folgen müssen, um nach Le Markstein und unserem Ziel zu kommen. Wir machen Rast und lassen die Pferde etwas von dem Magergras fressen, dass hier oben wächst und bald zignalisieren uns die beiden, wir wollen weiter.

    Wir kommen jetzt aus dem Wald raus und reiten über weite Wiesenflächen auf 1000 m Höhe immer nach Norden auf der Crete dem Grand Ballon entgegen. Dieser blitzt mit seiner Radar-Kappe zu uns rüber und es scheint, als wolle er nicht näher kommen. Steil führt ein Weg hinunter über eine Weide, und endlich mal wieder eine Ferme, wo wir unseren Durst löschen können. Die Wege nach Thann waren zum Teil sehr häufig geschottert, so dass ich mich entschieden habe, Kul-Boy doch die vorderen Gloves auf zu ziehen. Er soll ja auch Spass haben beim Laufen. Nach der Ferme kommen wir zur Strasse und der Ballon liegt rechts von uns. Gewitter zieht auf und wir entscheiden, nicht hinauf zu reiten, um nicht unnötig nass zu werden. Wir folgen der Strasse und Traben die letzten 8 km entlang der Strasse nach Le Markstein.
    Noch 30 Minuten verheisst das Schild, bis zur Auberge Steinlebach und wir führen die Pferde über die Kuhweiden die Skipiste hinunter. Unten kommt uns ein Mädchen entgegen, (wir durften sicherlich wesentlich weniger verführerisch) und während wir noch damit beschäftigt sind, den Kuhzaun zu öffnen, dreht sie wieder um und geht an uns vorbei zur Auberge zurück. Uns läuft ein heller grossrahmiger Appaloosa entgegen und das Mädchen hält ihn fest, während wir das zweite Tor mühsam öffnen.

    Wir gelangen zur Auberge von uns Sebastian herzlich willkommen heisst und uns erklärt, dass wir unsere Pferde doch einfach zum Appi stellen sollen, der sei ein ganz friedlicher und die Weide sei gross genug. Wir satteln also ab und bringen später die Pferde auf die Weide zum Appi, der auch postwendend abdüst, als unsere die Ohren anlegen. Währen wir noch an der Radler-Mass sitzen, (echt das gibt’s auch in den Vogesen) stehen plötzlich alle drei Pferde vor uns. Sie müssen durch den Zaun ausgebüxt sein. Soviel zu müden Pferden. Wir sammeln sie wieder ein und bringen sie nun auf zwei getrennten Weiden unter. Dabei stellt sich heraus, dass der Api gar nicht zum Hof gehört sondern einer anderen Wanderreiterin, aus Belfort, die mit Ihrem Pferd ebenfalls unterwegs ist. Später essen wir gemeinsam und lassen den Tag mit Wanderreit-Stories gemütlich ausklingen.

    Ich kontrolliere die Hufe von Kul-Boy und bin fasziniert davon, dass der Abrieb hinten kaum sichtbar ist, und ich nichts nach zu feilen brauche. Wir satteln auf, während die Pferde groundtyed neben den Schweinen und Geissen stehen. Die Wanderreiterin, Ihr Mann, Sebastian und seine Frau, (die Köchin der Auberge) nehmen Abschied von uns und wir führen die Pferde in den hinter der Weide liegenden Wald hinein. Hier sind die Wege schmaler und weniger heftig, und führt von einer Krete zur Nächsten mit herrlichen Aussichten nach Osten und Westen. Immer wieder steigen wir ab und lassen uns die Berge hoch ziehen, und bald haben wir den Petit Ballon erreicht, wo wir uns eine weitere Pause gönnen. Der letzte Abstieg hinunter nach Gübwihler hat es dann nochmals in sich. Die Wanderwege sind schmale Pfade, die zum Teil steil abfallend hinunter führen. Es ist faszinierend zu sehen mit welcher Leichtigkeit, die Pferde diese Hindernisse bewältigen und sich einfach auf die Hinterhand setzen und die 4 m Böschung hinunter rutschen. Wir reiten dem Tal entlang und stehen plötzlich vor einem Schild, Privee
    (Privatwald) und entscheiden uns dann doch den eingezeichneten Weg fort zu setzen. Leider endet er an einem 2 m hohen Zaun, der eine Rebplantage umschliesst, so dass wir dem Zaun entlang zurück gehen müssen, bis wir wieder einen Weg in unsere Richtung finden.

    Die letzten km führen wir die beiden, die kaum zu bremsen sind, die Strasse hinauf zu unserem Hänger. Laut GPS haben wir 104 km und 2400 hm zurückgelegt.

    Bilder vom Vogesenritt

    Gruss Alpentrekker

  2. #2
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    Servus und danke für den Bericht.

    Ich habe die Vogesen auch als wunderbare Region in Erinnerung. Viel Natur und wenige aber freundliche Menschen.

    LG gerald

  3. #3
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    Hi Alpentrekker!

    Wieder einmal ein schöner Reitbericht.. Danke Dir.

    Greta
    P.S.: Wäre der Appi meiner gewesen, hätte ich mit dem Wirt, welcher ohne zu fragen fremde Pferde einfach dazustellt, ein Wörtchen geredet.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von silberkatze
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    Hallo Alpentrekker,

    ein guter Bericht und schöne Bilder. Eine Frage: seid Ihr auf den normalen Wanderpfaden geritten? Ich wusste garnicht, dass das erlaubt ist.

    LG silberkatze

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alpentrekker
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    Vogesen

    Vive la France et vive la differance. In Frankreich ist alles erlaubt, soweit ich weiss. Wir reiten auf allen Wegen, die zur Verfügung stehen, auch auf den Wanderwegen. Dies war unsere 3. Tour dort und wir hatten noch nie Probleme in der Hinsicht.
    Gruss
    Alpentrekker

  6. #6
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    Hallo Alpentrekker,

    da ist nicht nicht nur die Landschaft schön und das Essen lecker, sondern auch das Reiten problemlos möglich. Hm, da kommt man glatt auf dumme Gedanken ...........

    LG silberkatze

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