Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Frühlingsritt im Schwarzwald
Sonntag
Um 6 Uhr morgens war schon frisches Heu im Roundpenn als wir ankamen und unsere Beiden verlangten nach Ihrer Portion Kraftfutter. Anschliessend gabs Frühstück im Bistro und um 8 Uhr waren beide geputzt und gesattelt zum Abritt bereit. Es waren noch 50 km bis wir wieder zu Hause waren, und Flash wusste schon nach 50 m, dass es jetzt heimwärts ging. Wir führten die ersten km und wie von einer Schnur gezogen machte er Tempo so lange es Richtung Osten ging. Sobald wir von der Richtung abwichen, war er merklich langsamer, als ob er Kund tun wollte, Junge die Richtung passt mir nicht. Am ersten Brunnen tranken sie gierig, das Wasser im Reitstall muss ihnen nicht so sonderlich geschmeckt haben. Wir stiegen auf und trabten Richtung Heimat durch den Blasiwald, wo doch noch etwas Schnee auf den Wegen lag. Hier besteht der Untergrund vorwiegend aus Sandkalkstein, die Wege sind wie fein gesandet mit einem Stich ins Rötliche. Herrliches Geläuf für lange Trab und Galopprepriesen und wir liessen die Pferde auch ihr eigenes Tempo bestimmen. Flott ging es voran und schon nach knapp 3 Stunden waren die ersten 25 km hinter uns. Ab hier in Grafenhausen kannten Flash und Pachlavan das Gelände. Sie entschieden ab jetzt wo durch zu reiten war, und ohne irgend welche Zweifel aufkommen zu lassen, trafen Sie gemeinsam an jeder Abzweigung die Entscheidung, welcher WEg zu nehmen war. Da mein GPS jeweils einverstanden war, gab es auch keine Probleme. Der Steina folgend, kamen wir an den Roggenbach Ruinen vorbei und bald aus dem Wald heraus, in die inzwischen sengende Sonne, die auf die trockenen Felder hinunter brannte. Wir kamen gut voran auf Wiesen und Flurwegen und verpassten mal wieder die Gelegenheit einzukehren, da der einzige Gasthof, der offen war, auf der falschen Flussseite lag. Sei es drum, wir ritten weiter das Mauchenbachtal hinunter bis nach Eggingen, wo wir nach 150 km und 5500 Hm die beiden Araber verluden und uns noch einen Abschiedsdrunk genehmigten, bevor wir die letzte Etappe zum Heimathof, per PKW unter die Räder nahmen.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Osterritt Schwäbische Alb 2011
Unser zweiter grösserer Ritt diesen Monat führte uns nach Upflamör zu Vöhringers Viecherei. Dort trafen wir Andreas aus Memmingen, der mit uns mitreiten wird. Bei einem gemütlichen Abendessen (hervorragende Küche) quatschten wir vorallem über den Paso Peruano, den der Andreas reitet. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg, durch lichte Buchenwälder bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Termperaturen ohne Mücken und anderes lästiges Viehzeugs. Es ist eigentlich viel zu warm für April, aber klasse Reitwetter. Da Pat bald auf einen Distanzritt nach Karte gehen wird, will sie Karten lesen üben und deshalb führt sie die Truppe die nächsten vier Tage an. Wir traben auf Feld- und Wiesenwegen Richtung Norden und kommen bald bei Pfronstetten vorbei. Näher liegt aber ein anderes kleines Dorf, wo wir hoffen, was gegen den Durst organiseren zu können. Pat macht nach kurzer Eingewöhnungsphase einen sehr guten Job an der Karte, obwohl ich es nicht lassen kann, sie immer mal wieder zu verunsichern. Wir kommen ins Dorf, aber es ist entweder ncihts da, oder was da ist, ist geschlossen. Eine nette Dorfbewohnerin, erkundigt sich nach unserem Weg und bietet uns letztendlich eine Runde Bier an. Glück muss man haben. Die Pferde getränkt und mit Industriegras gefüttert reiten wir frisch gestärkt weiter und kommen schon bald Richtung Hohenstein, wo unsere Uebernachtungsstation für heute wäre. Da wir viel zu früh sind, machen wir nochmals einen Schlenker zum nächsten Dorf, wo wir in einem Biergarten Wasser für die Pferde und ein weiteres kühles Weizen bestellen können. Es macht Spass hier zu reiten, denn man kommt auf den gekiesten Feldwegen in schattigen und übersichtlichen kleinen Flusstälern gut voran und es ist sehr angenehm temperiert. Der Paso hat einen unglaublichen Schritt und marschiert uns fast davon, vor allem bergauf muss Flash fast joggen, um mit zu halten. Der Tölt ist echt super und schaut echt sehr bequem aus, wenn der erst 6jährige auch noch nicht die gesamte Strecke durch tölten mag und immer mal wieder in Galopp fällt. Aber Hidalgo, so heisst der Braune, hat echt potential und ist sehr fein ausgebildet.
Nach gemütlichen 40 km kommen wir in Hohenstein auf der Käserei an und werden freundlich begrüsst. Die Pferde dürfen beim Haus, Rasenmäher spielen und nach dem Absatteln werden sie alle geduscht und dürfen dann auf die riesige Weide. Die drei vertragen sich sehr gut, wenn auch Flash und Pahlavan eher eine Gruppe bilden und den Paso weit gehend ignorieren. Die Käserin leiht uns ihr Auto und wir fahren zum Abendessen ins Dorf vor. Nach einem vorzügliches Mahl fahren wir zurück und geben den Pferden nochmals Kraftfutter und Wasser und bereiten unser Nachtlager im Heulager.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Osterritt Schwäbische Alb 2011 Samstag
Der heimische Gockel weckt uns pünktlich kurz vor Sechs Uhr und die Pferde warten schon auf uns und das Kraftfutter. Die Käserin melkt ihre Wasserbüffel und lässt das frisch geborene Kälbchen an ihrer Hand aus dem Eimer Milch trinken. Der Käser kommt dazu und fragt warum wir den E-Zaun nicht wieder eingeschaltet hätten. Nicht nötig, meinen wir und er ist überrascht, dass die Pferde so ruhig sind und keinerlei Zicken machen. Wir bekommen Frühstück im Haus mit Mozarellakäse aus der eigenen Produktion und geniessen selbstgemachte Konfiture. Beim Satteln überraschen uns die Gastgeber mit einem kleinen Ständchen auf ihren Alphörnern. Klasse, ist uns auch noch nicht passiert. Die Pferde hören angespannt zu. Wir reiten weiter zu den Uracher Wasserfällen und stellen ein weiteres Mal fest, dass es zu wenige Bäche oder Brunnen gibt auf der Alb. Wir durchreiten die typischen Täler der rauhen Alb und geniessen den Duft der blühenden Bäume und Blumen. Hier wo die Landschaftspflege von Schafen verrichtet wird, ist der Boden trocken und es sind mehrheitlich Wiesen- und Waldwege über die wir im Trab nach Norden benutzen. Glücklicherweise finden wir ein Naturfreundehaus in der Nähe der Uracher Wasserfälle, hier gibt’s Bier und Wasser aus der Hundeschüssel für die Pferde. 10 Schüsseln pro Pferd machen richtig Arbeit aber auch Spass.
Weitere Bilder vom Ritt unter Flickr.com
Wir geniessen die Aussicht und führen der Steilkante folgend nach Osten bis wir dann ins Tal hinunter steigen um auf dem Grünen Weg nach Seeburg zu traben, wo wir noch einen letzten Aufstieg schaffen müssen, um dann die heutige Station erreicht zu haben. Da die Pferde den Weg schon mal gemacht haben, erübrigt sich die Kartenarbeit von Pat, die Pferde kommen zielgenau an. Sie werden geduscht und kriegen erst mal eine riesen Portion Heu und später Kraftfutter bevor wir sie für die Nach auf die Weide stellen. Wir treffen die gleichen Reiter wieder, die auch schon im vorigen Jahr hier waren und geniessen ein sehr schönes Abendessen im Kreise von Eltern, die auf Ihre Kinder warten, die reitender Weise hier eintreffen sollten, aber sich leider verritten hatten. So wurde dies für die 9-11 jährigen ein langer 11 Stunden Tag, von dem sie aber noch jahrelang erzählen werden. Im Heuschober kehrten wir das letzte Stroh und Heu zusammen, um unser Nachlager zu bereiten. Da die Chefin selber auf Wanderritt ist, hat der Hausherr alle Hände voll zu tun, und wir wollten nicht den letzten Rundballen öffnen, den er dann von Hand hätte verfüttern müssen.
Der Ostersonntag begrüsste uns dann nicht ganz so strahlend wie die Tage davor, dafür war es in der Früh nicht ganz so frisch. Wir brachten die Pferde von der Weide und stellten Sie in zwei Boxen, um sie zu füttern und zu tränken. Während wir frühstückten, legten sie sich alle drei der Reihe nach hin um zu schlafen. Mit entsprechender Verspätung sattelten wir dann auf und ritten Richtung Münsingen, wo wir aufgeklärt wurden, dass man die Pferde zwar durch den Truppenübungsplatz führen, aber nicht reiten darf. Wussten wir leider nicht. Der Ranger war sehr nett und hinterliess uns auch noch Prospekte über das Biosphärenreservat. Wir querten ein weiteres Tal mit einem kleinen Rinnsal und erreichten ein kleines Dorf, wo wir ein geöffnetes gut bürgerliches Gasthaus fanden.
Mit Bier, Eisbecher und Kaffee gestärkt ritten wir mehrheitlich im Wald Richtung Dächingen, während über uns der Donner grollte. Zwei Stunden später kühlte es endlich ab, ohne dass wir selber nass geworden wären und dank Pats fachkundiger Führung erreichten wir pünktlich um 1700 uhr die Holzmännische Wanderreitstation. Robert wartete schon auf uns und die Pferde wurden getränkt und versorgt, während ein Pfau daneben sein Rad schlug. Später sollte er die Pferde mit seinem Geschrei so erschrecken, dass diese in Panik auf die Weide hinaus donnerten. Wir genossen unsere Getränke in gemütlicher Runde, die immer wieder durch neue Leute ergänzt wurde. Zum Abendessen vom Grill gesellten sich andere Wanderreiter aus Bad Urach dazu und es wurde ein überaus netter Abend. Im bereitgestellten Zelt fanden wir dann spät nachts auch unsere Nachtruhe wieder.
Heute am letzten Tag, war wieder super Wetter angesagt. Nicht ein Wölkchen verunstaltete den Himmel und die Pferde merkten sofort dass es wieder Richtung Süden, also heimwärts ging. Um so zügiger marschierten sie und nach zwei Stunden hatten wir die Hälfte der heutigen Strecke schon hinter uns. Wir durchquerten die Lauter und wir sahen weitere schöne Täler und mögliche Touren durchs Wolfsbach- und Lautertal vor unserem geistigen Auge. Auch stellte ich fest, dass ich mein Telefon bei Robert vergessen hatte und rief ihn an. 30 Minuten später hielt er mit seinem Auto neben uns und wir waren wieder vollzählig. Die Pferde genossen den gelbblühenden Löwenzahn und entsprechend sahen sie anschliessend auch aus. Ueber riesige Felder und weitläufige Wälder kamen wir Zwifalten immer näher, noch ein Hügel und im nächsten Tal sahen wir dann die Türme der Klosterkirche. Wir führten die Pferde hinunter ins Tal und durch den Ort hindurch, stiegen am nördlichen Ende wieder auf und nahmen die letzten 7 km bis Upflamör wieder unter die Hufe.
Ein herrlicher 4-täger mit 150 km bei strahlend schönem Wetter ging auf Vöhringers Viecherei bei einem kühlen Spezi zu Ende. Mit Andreas und seinem Hidalgo werden wir sicherlich wieder unterwegs sein.
Gruss Alpentrekker