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Thema: Noch einmal Glück gehabt!

  1. #1
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    Noch einmal Glück gehabt!

    Vor ca. einer Stunde hat der TA den Hof verlassen, ich brachte den Dicken wieder in den Auslauf, seufzte aus tiefstem Herzen..... und bin ÜBERGLÜCKLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Anfang Mai machte ich einen Tagesritt zu einer Freundin, welcher mich durch mehrere Ortschaften in ziemlich verbautes Gebiet mit teilweise sehr hartem Geläuf führte. Seit vorigem Spätherbst trug mein Pferd nach gut 2jähriger Barfhufzeit mit Hufschuhen gar keine Hufschuhe mehr und sein Hufhorn war nun wirklich dazu bereit - dachte ich -.

    Als wir am Abend wieder daheim ankamen, fand ich beim Hufauskratzen einen Stein etwas innerhalb der weißen Linie, welcher sich mit der Spitze nach oben, derLänge nach, wie ein Stift, in den Huf gedrückt hatte. Ich mußte ihn mit dem Hufmesser vorsichtig herausarbeiten. Die Tiefe betrug fast 1 cm! Ansonsten nichteinmal Steinchen eingetreten, da die Sohle wirklich hart ist.
    Am nächsten Tag war noch alles o.K., mein Pferd lief bestgelaunt mit mir eine kleine Runde.
    Da er mit den anderen im Auslauf und auf der Weide war, fand ich ein Päuschen nicht so schlimm, um ihnerst nach einigen Tagen wieder zu reiten.
    Die ersten Schritte nach dem Aufsteigen waren vorne - wie auf Eiern - . Aber er ging sich schnell ein undd wir drehten eine kleine - vorsichtige - Hausrunde. Auf wecherem Boden schien alles o.k. zu sein, sowie auch der Vorwärtsdrang nichts zu wünschen übrig ließ.
    Am nächsten Morgen trat er beim morgendlichen Hinausführen vorne sehr gedämpft auf. Seine Vorderhufe waren aber nur unmerklich wärmer, als die der anderen Pferde.
    Ich beobachtete ihn immer wieder im Laufe des Tages und bemerkte, daß er sich nur sehr wenig bewegte. Am nächsten Tag - ich hatte ihm inzwischen alles Gras, sowie das kleine Händchen voll Kraftfutter gestrichen - fiel mir nun auch ein Wendeschmerz auf. Seine Nüstern waren gekräuselt und das Maul in Falten gelegt = ein typisches Schmerzzeichen bei ihm!.
    Ich maß seine Temperatur - Gottseidank kein Fieber - . Auch konnt ich nicht das Pulsieren der Beinarterien finden, noch stand er in der typischen Rehehaltung da. Die Vorderhufe waren aber doch ein wenig WÄRMER (!) Und eine Trachtenhufung, die hat er ja immer. Ich ging mit meinem Dicken zu einem Bach und stellte ihn dort ins kühle Wasser. Das tat ihm sichtlich gut, er ließ seinen Schlauch raus = bei ihm ein totales Wohlfühlzeichen. Aber die vorsichtige Fußung der Vorderbeine blieb auch die nächsten Tage bestehen.

    Was nun folgte waren Tage voller Angst und Selbstvorwürfe. Ich zermarterte mir das Hirn woher er diesen "leichten Reheanfall", davon war ich mittlerweilen überzeugt, haben könnte. Das junge Gras, also eine Futterrehe? Mein Dicker ist ein "Runder". Sein ganzes Leben gewesen. Braucht förmlich nur auf´s Futter zu schauen und schon nimmt er zu. Nach all den Jahren Pferdehaltung hat es nun doch eines meiner Pferde erwischt? Ich habe also nicht genug aufgepaßt!!

    Eine Belastungsrehe? Habe ich ihn doch zuviel zugemutet? Der viele harte Boden? "Mein Gott bist Du blöd", wie konntest Du nur glauben, daß ein Pferd ohne Hufschutz so ein Geläuf über einen ganzen Tag gehen kann?? Das kommt davon und leiden muß nun der arme Bub. Immer war er gesund, jetzt hast Du ihn endlich kaputtgeritten", dröhnte es in meinem Kopf, "hättest Du doch einfach besser aufgepaßt, du bist ein richtiger Pferdekiller.......!"

    Ich rief meinen TA an und dann gab es noch ein terminliches Mißverständnis zwischen uns... Zwischenzeitlich ging es meinem Pferd besser. Er wieherte mir sogar wieder hinterher mit seinem typischen "Ich will fortgehen Ruf", aber ich glaubte mittlerweilen schon Anzeichen von einem "Equinen metabolischen Syndrom" an ihm bemerkt zu haben.
    Er durfte auch natürlich nicht mehr auf die Weide, verstand die Welt und vor allem mich nicht mehr. Trug ganzötägig weichgepulsterte Hufschuhe, den Tragrand zurückgeraspelt, keine Goodies.... einfach NIX. Sogar das Heu war nun rationiert und der Speichel tropfte ihm bis zum Boden, wenn er einmal an der Hand seines mittlerweilen völlig hysterischen Frauchens einige hundert Meter zwischen herrlich saftig grünem Gras geführt wurde und nicht einmal gar nix davon kosten durfte. Abends gab es gewässerte Heukacke, welche er in tiefer Enttäuschung hin und her schupfte, um vielleicht darunter irgendetwas Schmackhafteres zu finden ... Worauf er übrigens Kotwasser bekam und Frauchen noch hysterischer wurde....
    Zu guterletzt hat mein TA mich nach eingehender Untersuchung des Patienten wieder auf den herrlichen Boden der Tatsachen gesetzt und befunden, daß der Dicke definitiv KEINE Rehe hat!!

    LG
    Greta

  2. #2
    Faster
    Gast
    Greta, sei versichert, Du bist nicht allein. So hypochondrisch bin ich auch mit meinem Zoo, gerade und besonders mit den Pferden um diese Jahreszeit!
    Mit solidarischem Gruß
    Faster
    Ps Danke für den Text

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