Dankeschön!
Ich kann den Link wirklich nur empfehlen. Wie gesagt, die Organisation war 1a, die beiden (Petra und Erich) sind super nett und gehen auf jeden ein. Mit Erich hat man jemanden an der Seite, der richtig viel Ahnung und Erfahrung hat und einem super Tipps beim Reiten, Umgang usw. geben kann. Es lohnt sich immer, ihm zuzuhören. Die Pferde sind super zu reiten, keine abgestumpften "Touri-Schaukeln". Klar hat er auch ein paar, die jeden mitnehmen, als Wanderreitbetrieb geht es denk ich nicht anders. Cachorro, den ich hatte, hat einen ganz eigenen Charakter, testet gern mal aus, ist aber super fein zu reiten, wenn man ihm einmal gezeigt hat, dass man der Steuermann ist und kein Gepäck . Ich kannte ihn schon von Tagesritten und hätte ihn nach dem Alpenritt am liebsten mitgenommen...

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Vierter Tag: Nach einem feinen Frühstück (bei dem ein Tiroler Nachrichtensender im Hintergrund sämtliche Bänderrisse der Region aufgezählt hatte...) gings wieder zu den Pferden. Michl und Gatti (die beiden Privatpferdchen) haben ihre Nacht auf der Koppel richtig genossen und sehen aus wie Matschmännchen. Bei Cachorro hielt sich die Schweinerei in Grenzen, Glück gehabt . Nach der Beschwerde von ein paar Mitreiterinnen, dass ich und die Besitzer meiner RBs immer wie Satelliten um Erich kreisten, so dass sie nie in den Genuss einer Reitstunde kämen, ließ uns Erich anfangs ein paar "Übungen" machen. Zweierreihen mit viel Abstand, Gasse bilden, einzeln von hinten nach vorne durchreiten und vorne wieder aufschließen. Eigentlich ganz einfach, außer das Pferd unter einem findet es gar nicht lustig, hinten zu gehen. Wir (Cachorro und ich haben da für ne halbe Stunde unser ganz persönliches Rodeo-Spielchen abgezogen, nicht wirklich gefährlich, aber auf Dauer verdammt unangenehm ). Das Ganze gipfelte irgendwann darin, dass wir nicht wie geplant im lockeren Arbeitstrab, sondern im gestreckten Galopp durch die Gasse schossen . Da hatte Erich ein Einsehen und ließ uns wieder vorne gehen... Wir waren beide komplett nassgeschwitzt, als hätten wir einen Distanzritt hinter uns... Cachorro beruhigte sich vorne schnell wieder und lief als Führpferd den Rest des Tages zufrieden und aufmerksam. Für den Rest des Rittes ließ Erich mich häufig führen oder schickte mich ausdrücklich nach vorne. Mir wars recht .
Der Weg war sehr schön, es ging eine ganze Weile auf einem malerischen schmalen Pfad entlang, dann durch Imst, eine Weile an einer recht stark befahrenen Straße entlang (weniger schön...), dann überquerten wir die Straße und bogen in ein Dörfchen ab (zwei Bauernhöfe und ein Brunnen). Dort wurde uns ein Schnaps spendiert, danach gings weiter bergab, wir führten die steilen Stücke, ließen die Pferde eine Weile auf einer herrlichen Kräuterwiese grasen und gelangten schließlich zu einer kleinen Brücke... um dann festzustellen, dass der Weg ab da gesperrt war. Also Kommando zurück, doch nicht über die Hochalmen sondern auf anderem Weg nach Wenns... Den Weg wieder zurück hinauf, durch das Dörfchen, über die Straße und auf der anderen Seite weiter bergauf. Auch dieser Weg war wunderschön, die Pferde hatten Spaß am Laufen, wir ließen sie zwischendurch immer mal wieder traben und galoppieren. Dann gings durch Wenns und weiter nach Neu-Amerika. Diese Ranch liegt malerisch einsam zwischen ein paar Bäumen am Hang. Ein Amerika-Rückkehrer hat sie gegründet, sie wird immer noch von derselben Familie geführt und ist einfach urig. Viele Tiere, neben den Pferden ein großer Wuschelhund, der Erich nicht von der Seite weicht, Katzen (von der sich eine ins Koma streicheln ließ - kein Witz, das Tier hatte reduzierte Reflexe ), Minishetties, Esel, eine einsame Kuh... Der Saloon, in dem wir vom Chef selbst zubereitete herrliche Schweinshaxn mit Knödeln und bayerisch Kraut bekommen, ist liebevoll mit allem ausgestattet, was sich im Laufe der Jahre so angesammelt hat. Wir übernachteten in einem Blockhaus, wo wir vor dem Schlafengehen noch einen selbstgemachten Schlehenlikör im gemütlichen Gemeinschaftsraum schlürften... Einer der schönsten Abende der Woche!

Soo, nochmal zur Arbeit, dann gibts die nächste Fortsetzung.
Grüßles, Lissy