Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
2013 Jura Schnee-Ritt
Wir treffen uns um 10.30 in der Nähe von Saigneleger im Kanton Jura in der Schweiz. Der Ort liegt auf einem Hochplateau auf 1000 m Höhe ü.M. und ist das Heimatgebiet der Schweizer Freiberger. Der Name übrigens kommt geschichtlich verbürgt von einem Freibrief, der von der Obrigkeit 1384 an die Bewohner der Region ausgestellt wurde, der sie von Steuern und Zehntenabgaben befreite.
Wir das sind Christian mit seinem Spanier, Mara und Christine mit ihren Criollos und ich mit Cool, meinem Budjony-Karabagh. Wir haben 50-80 cm Pulverschnee und die Wege sind kaum gespurt. Wir traben und reiten eine Strecke von etwa 17 km bevor wir dann in einer Gaststätte zum Mittagessen einkehren. Die Pferde sind in einem Stall bei Silage untergebracht und wir geniessen die Wärme des Restaurants, nach der Bise und den -6 Grad draussen.
Hidalgo der Criollo ist unermüdlich am Pfaden, während der zweite Criollo (er ist noch relativ Jung) und der Spanier sowie Cool sich hinten einreihen um, von der Arbeit des Spitzenpferdes zu profitieren. Durch verschneite Tannenwälder und Weideflächen reiten wir durch unberührten Schnee und geniessen die Ruhe der Winterlandschaft. Wir sind mutterseelen alleine unterwegs, einzig ein Gruppe Huskies kläffen in der Ferne. Füchse und Rehe kreuzen unsere Pfade und ab und zu kreuzen wir einen Schneeschuhpfad oder eine Langlaufloipe. Wir folgen einem Schneeschuh Trail in eine Senke hinein.
Der Schnee türmt sich hier mehr als Bauchhoch und die Pferde haben echt zu kämpfen durch den tiefen Schnee zu stapfen. Wir gönnen ihnen eine Verschnaufpause und kletttern den Hang nach Muriaux hinunter. Gegen 17.00 Uhr sind wir dann bei unseren Gastgebern, die Pferde in schönen Boxen untergebracht, mit Wasser und Heu sehr gut versorgt. Das Abendessen ist sehr reichlich und lecker und wird mit Birnentorte mit Jersey-Kuh-Creme gekrönt.
Am nächsten Morgen, ziehen wir los, um weiteres Terrain der French-Montagne zu erkunden und während der Schnee noch immer vom Himmel wirbelt und alles in ein weisses Tuch einhüllt. Wieder liegen 10 cm mehr Schnee und die Pferde geniessen den Trab durch den tiefen Pulver. Cool macht einige Freudenbuckler und diesmal gehts Richtung Süden und dann Westen, quer durch die verschneiten Wälder und hinauf auf den nächsten Hügelzug. Auf dem Weg hinauf, hört der Weg plötzlich auf und wir müssen ein Geleis überqueren bevor wir den nächsten Weg erreichen. In dem Augenblick als wir auf die Geleise hinaus tretten, hören wir ein Pfeifen und sehen in 100 m Entfernung einen Güterzug der Bahn auf uns zurollen.
Wir treten einige Meter zurück und lassen den Zug vorbei, bevor wir dann doch über die Gleise den Wald hinauf klettern.
Oben finden wir einen gespurten Weg und wir kommen gut voran. Aber wir verpassen einen Abzweiger und kommen in die nächste Ortschaft aus ein paar einzelnen Bauernhäusern. Wir entscheiden nicht um zu kehren und die neue Situation als Herausforderung anzunehmen. Wir müssen dazu jedoch auf die Anhöhe hinauf, auf der 3 grosse Windmühlen stehen und auf der anderen Seite im Tiefschnee wieder hinunter. Wir sind schon lange nicht mehr auf den ausgewiesenen Reitwegen sondern folgen einem Wanderweg, der quer zum Hügel ins Tal hinunterführt. Einige Stacheldraht Zäune versperren uns den Weg. Sie lassen sich jedoch leicht öffnen und wieder verschliessen und so gelangen wir doch ins nächste Tal, das von Dolinen durchsetzt ist. Wir folgen dem Tal und reiten auf den nächsten Hügel hinauf, um wiederum quer zum Hügel auf einem Wanderweg ab zu steigen. Wir führen die Pferde durch den Knie tiefen Schnee bis zum längs des Tales verlaufenden Weg und folgen diesem bis wir ein Restaurant erreichen. Wiederum dürfen wir die Pferde in Stallungen unerstellen und mit Heu versorgen. Wie genehmigen uns eine Suppe und trinken etwas. Anschliessend reiten wir zurück zu unserem Quartier und versorgen die Pferde. Heute gibt es hausgemachte Lasagne (ohne Pferdefleisch) und anschliessend Jersey-Milch Eiscreme mit Waldfrüchten.
Heute nach einem ausgiebigem Frühstück brechen wir 9.30 auf und reiten erst nach Westen. Oben auf der Höhe verläuft ein Weg das ganze Tal entlang und wir galoppieren während 10 Minuten durch den stiebenden Pulverschnee. Wieder macht Cool einige Freudensprünge und nur die Bovin-Stopps hindern uns daran, immer im gleichen Tempo weiter zu reiten. Durch lichte Wälder und auf gebahnten Wegen reiten wir nach Montfaucon, wo wir uns mit Barbara und Phoebe treffen, die hier mit Schneeschuhen und Hunden unterwegs sind. Wir essen zu Mittag und reiten um gut voran zu kommen auf der geräumten Strasse nach Sainlegiere, kurz vor dem Ort biegen wir wieder in einen Reitweg ab, der uns auf Umwegen nach Muriaux bringt. Dort steht bei einem Haus eine lebensecht wirkende Kuh aus plastik, die von allen vier Pferden zuerst argwöhnisch beäugt und dann kritisch beschnuppert wird. Wir erreichen unsere Fahrzeuge und verladen die Pferde. Drei herrliche Tage in traumhafter Umgebung gehen zu Ende.
Anhang 191Anhang 192Anhang 193