Wir haben ja schon vor einigen Wochen eine 3-tägige Kutschentour geplant. Gedacht war, einen Tag (mit einer 2en Kutsche) von zu Hause zu einem Bekannten, dann dort mit ihm (ebenfalls Kutscher) eine Tagesrunde und am 3en Tag wieder nach Hause.
Gestern rief mich der liebe Mann an und teilte mir mit, daß er eine Hochzeit fahren möchte und keine Zeit für uns hat, was heist, wir müssten am 2en Tag alleine diese Runde drehen. Das ist aber nur sehr schwer möglich, da es in seiner Gegend nur so wimmelt von Schranken. Außerdem haben sie für Pfingstmontag sehr schlechter Wetter (Gewitter) angesagt.
Jetzt fahren wir nur 2 Tage, einen rauf und einen runter. Das sind ohnehin 80 km und sollte reichen.
Anfänglich wäre sogar noch eine 3e Kutsche mit hinauf gefahren, aber die haben "wetterbedingt" schon früher abgesagt.
Von 4 Kutschern sind also bereits 50% ausgefallen.
Langsam stinkt mir das, immer erst groß reden und dann nix machen. Da vergeht einem das organisieren ordentlich. Wenn ich wegen jedem Scheiß oder Wetterbericht meine Touren abgesagt hätte, wären wir noch nicht viel unterwegs gewesen! Werde in Zukunft wieder vermehrt nur noch alleine fahren!
Nimms nicht so schwer. Meiner Erfahrung nach bekommt man die meisten Leute bei spontanen Sachen noch ehr zusammen als wenn alles von langer Hand geplant ist. Ist nur schade das man manche Sachen so lange im voraus planen muß (4 Kutschen usw. sind nicht so auf die Schnelle unterzubringen.....). Trotzdem verwundert es mich doch immer mehr, das im Zeitalter von sprechenden, überall vernetzten und Email schickenden Terminplanern kein Termin auf längere Zeit geplant werden kann. Aber Kutschfahrten allein (natürlich mit Partner) haben ja auch ihren Reiz .
Was mich nur ärgert ist, daß ich ständig angequatscht werde: Daaaaa möcht ich mitmachen. Und wenn es dann soweit ist, dann kommen die Ausreden, Sollen die doch gleich sagen, es ist zu schwer, aufwändig, ungemütlich, anstrengend, kalt, warm,... Aber nein, erst groß reden und dann NIX.
Nimms nicht zu schwer, Gerald. Das ist irgendwie normal....... Wenn wir im Verein (VFD Heinsberg) etwas organisieren, ist außer dem Vorstand meist kaum jemand dabei, obwohl vorher alle nach Veranstaltungen gefragt haben. Aber wenn man mal etwas privat in kleinem Rahmen plant und es dringt doch irgendwie nach außen, dann ist das Geschrei groß daß wir keine Vereinsveranstaltung draus gemacht haben .
nicht so viel Ärgern drüber, ganz ehrlich: diese Erfahrungen haben wir alle gemacht.
Als ich damals, mit dem Wanderreiten anfing, wollten auch alle mit. Der Erste (völlig unerfahrene) Ritt war dann auch gut besucht: Wir waren 9 Reiter!
Ok, es gab ziemliche Probleme dann, aber ist ja nicht das Thema…
Später, zu weiteren Ritten, sagten die Leute auch immer gleich „Au ja, ICH bin dabei!“
Es sind dann teils sogar mehrere Ritte ausgefallen, weil eben KEINER der Leute dann tatsächlich mit ist. Die restl. mussten ständig umorganisiert werden, weil die Teilnehmerzahl natürlich jedes Mal enorm geschrumpft ist (was aber immer noch besser war wie andersrum, von Seiten der Quartiere… J)
Ich habe mich ebenfalls sehr geärgert.
Heute bin ich drüber weg.
Ich reite nur noch mit gaaaaanz wenigen ausgewählten Leuten, wo ich WEISS, dass ich mich drauf verlassen kann, dass die auch reiten und nicht nur reden (und sollten die tatsächlich mal kurzfristig ausfallen, dann aus einem Grund, der mir auch hätte passieren können, wie z.B. Bein-/ Armbruch des Reiters, oder (keine eingeredete!) Krankheit des Pferdes.
Anfragen bekomme ich immer noch genügend, aber ich sage den Leuten ab, weil ich mir das nicht antun möchte.
Zusagen gibts für potentielle „Begleitanwärter“ nur für 1 oder 2 Tage, um mal zu sehen, ob die es wirklich drauf haben. Wenn ja, DANN gerne mehr, aber in den 1 oder 2 Tagen zeigt sich in 95% der Fälle schon das nein zu den Personen, weil’s a) entweder eine Absage gibt (weil Wetter ja soooo schlecht (??), Pferd plötzlich lahmt (was sonst keiner sieht), den Tag später aber nicht mehr, man PLÖTZLICH auf Omas 80ger muß ect…. Wasauchimmer) oder b) die Personen zwar dabei sind, aber man merkt: DAS ist nix auf Dauer, und schon gar nicht für eine Woche.
Da ich einen zwar kleinen, aber feinen Kreis habe, die tatsächlich REITER und nicht nur Schwätzer sind, kann ich damit gut leben.
Gut, der Kreis bei den Kutschenfahrern ist dann freilich noch kleiner, weil’s einfach etwas weniger Fahrer als Reiter gibt.
Aber wie Ben schon schreibt: Genieße die Fahrt dann mit Deiner Frau und: Denke daran, welchen Ärger ihr alles NICHT habt, weil keine (unzuverlässigen?) Leute mit dabei sind!!!
Blöd ist nur, daß ICH die Zimmerreservierung gemacht habe und nun selbst als unzuverlässig dastehe! Das mag ich gar nicht.
Für längere Touren nehme ich schon lange niemanden mehr mit, DAS tue ich mir nicht an. Aber für 3 Tage hätte ich nicht gedacht, daß die Leute zu dumm sind, sich die Sache ordentlich zu überlegen.
Nun ja, für die Zukunft weis ich es nun besser.....
Zur Fahrt selbst, da wird es wahrscheinlich haarig. Dauerregen und tw. Gewitter. Zweiteres wäre auf einer Kutsche fast noch unangenehmer, als reitend. Beim reiten kann ich wenigstens neben dem Pferd gehen. Weis zwar nicht ob das viel Unterschied macht, aber das Bauchgefühl ist besser, als wenn man auf einem Haufen Metall sitzt.
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