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Barhuf
Habe meinen Issy-Kul (knappte 5 Jahre) Karabagh seit Beginn an Barhuf gestellt. Er steht auf Beton, Sand und Weide und wenn wir ausreiten auf Mergel und spitzen Schotter. Als Handpferd hat er sich an das Laufen auf dem Schotter gewöhnt und inzwischen kann ich ihn auch dort reiten. Wir raspeln seine Hufe wöchentlich und sorgen dafür, dass Ausbrüche weggeraspelt werden. Seine Hufe sind inzwischen spitzenklasse, laut meinem Schmied und letztes Wochenende sind wir im Hochgebirge 130 km in 4 Tagen gegangen. Vorne mit Hufschuhen, wo es notwendig war, hinten Barhuf. Nach 4 Tagen war kaum Abrieb feststellbar und er ging nicht eine Sekunde klamm oder fühlig. Natürlich haben wir ihn so oft wie möglich, im Gras geritten, oder steinige Flächen gemieden. Laut Ramey sollte es möglich sein, mit Pferden auch in unserer Region auf Wanderritte zu gehen, ohne dass sie Hufschutz brauchen. Vielleicht stimmt es. Wir werden sehen. Weiter Berichte folgen.
Gruss
Alpentrekker
Bilder vorne und hinten nach den 130 km
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Servus Gerald,
mal vorweg, mir macht diese Diskussion ebenfalls Spass.
Ich möchte hier auch nicht missionieren. Wenn es gelingt, Lesern das Thema näher
zu bringen und sich selber damit auseinander zusetzen, wäre schon einiges gewonnen.
Aber jetzt noch mal zu deiner Behauptung, die Pumpfunktion würde durch den Strahl
ausgelöst. Ich zitiere hier einmal von der HP des Verbandes der Hufpfleger und Hufheilpraktiker:
Pumpfunktion für die Blutzirkulation. Dies ist eine lebensnotwendige, weil herzunterstützende Funktion, die am meisten gefährdet ist. Bei der Erweiterung des Hufkapseldurchmessers (Hufmechanismus) kann die Huflederhaut sich zur vollen Dicke entspannen. So kann Blut in die Venenkapillare einfließen und auch frisches arterielles Blut nachströmen. Beim Entlasten (Hochheben) des Hufes wird der Zwischenraum wieder eng, die Venen werden ausgedrückt und das Blut wird aufwärts bewegt. Auf dem Weg nach oben spielen noch die Gelenke (straffe Bindegewebshäute, Bänder) des Fußes und oberhalb des Wurzelgelenkes die Muskeln eine Rolle.
Die stetige Wiederholung des Be- und Entlastens (Bewegung) wirkt als Blutpumpe, die das Blut wieder hinauf in den Rumpf bringt.
Und ebenfalls zu deiner Behauptung, Hufgeschwüre/Abszesse würden zunehmen, ein weiterer Auszug:
Hufgeschwüre kommen sowohl bei beschlagenen als auch bei unbeschlagenen Hufen vor. Sie entstehen nur ganz selten durch Verletzungen von außen.
Beim unbeschlagenen Huf spielt sich folgendes im Innern ab:
Lederhaut- oder Hufknorpelregionen, die längere Zeit abgequetscht wurden, sterben ab. Nach einer Wiederdurchblutung dieser Bezirke werden die toten Gewebeteile durch Eiter vom lebenden Gewebe abgelöst und nach außen befördert, weil die toten Gewebeteile nicht über die mikroskopisch kleinen Blutgefäße der Huflederhaut abtransportiert werden können.
Diesen Vorgang treffen wir sehr oft bei der Umstellung beschlagener Hufe auf das Barfußlaufen!
Der von dir angeführte Beweis des Hufmechanismus beim beschlagenen Huf, nämlich die blankgescheuerten Enden am Hufeisen, sind ebenfalls schon widerlegt.
Der vielzitierte Beweis kehrt sich ins Gegenteil. Wenn der Tragrand des Hufes wirklich auf dem Schenkelende des Eisens hin- und herscheuern würde, so könnte sich niemals eine so spitzwinkelige Scheuerstelle bilden. Versuche haben dies bewiesen.
Wie eingangs geschrieben, jeder sollte sich mit der Thematik auseinandersetzen um zu verstehen was passiert. Nur so lässt es sich entscheiden, ob ich beschlage oder nicht.
LG
dusty