so, es ist soweit. Mein 4 jähriges Paint-Stütchen benötigt so langsam einen Hufschutz. Die Haltung:
Nachts in der Box (4x4m), tagsüber in einem Offenstall mit ca. 40 Pferden.
Im Winter leider kein Koppelgang, im Sommer ca. 20 Hektar Weide.
Der Offenstall ist gepflastert, was leider sehr an die Substanz der Hufe geht. Das Hufmaterial ist trotzdem durchweg gut.
Aufgrund einer leichten "zickigkeit" der Stute (verletzungsgefahr!) und meiner inneren Einstellung fällt Beschlag erstmal aus.
Erster Nachteil: hinten kaum Trachten vorhanden. Das schränkt die Auswahl an Hufschuhen erstmals ein. Ohne Trachten haben sich die Renegades als brauchbar erwiesen. Aber da kommt schon der zweite Nachteil: die Größe. Die Maße sind hinten 110 x 95 mm. Da sind die Renegades größentechnisch leider nicht dabei.
Vorne sieht es besser aus: Größe 110 x 105mm und "normale" Trachten. Da kommen die Easyboots ins Spiel.
Wir haben ja schon viele Erfahrung mit Hufschuhen gemacht und waren auch ab und an davor die Hufschuhe samt Pferd in die Tonne zu klopfen, da vermeintlich passende Hufschuhe aber ein Bewegungslegasteniker doch nicht zusammenpassen, haben aber trotzdem immer das Passende gefunden.
Heute werde ich im Stall ein paar Bilder machen und dann mal die Hufschuhfachberaterfraktion anschreiben. Bin mal gespannt wie es weiter geht und werde Euch auf dem Laufenden halten.
Ich kann dir meine ersten Erfahrungen mit den Easyboots Epic mitteilen.
Vorteile:
Recht einfach anzuziehen.
Sehr gut und individuell anzupassen, auch auf nicht so formvollendeten Hufen.
Viele Verschleißteile (Schrauben, Drahtseil und Klemmhülsen) sind auch billig im Baumarkt zu kaufen.
Es gibt ganz tolle Einlagen, welche nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch die Hufdurchblutung erhöhen (Untersuchungen von R. Bowkers), in dem sie die Hufsohle stimulieren.
Scheuerstellen fast unmöglich, da der Formschluß nur über die Hornkapsel erfolgt.
Nachteile:
Die Verarbeitung läßt sehr zu Wünschen übrig (Made in China), die Schrauben sind schon beim auspacken recht abgedreht gewesen und lockern sich ständig im Gebrauch.
Auf feuchtem Boden rutschen die Dinger so extrem, daß wir heute sogar unsere Runde abgebrochen haben.
Die Gamaschen (Gaiter) reißen bei der geringsten Beanspruchung sofort ein. Außerdem drückt es Dreck und sogar Steine in den Spalt zwischen Schuhwand und Gamaschenleiste.Werde die Dinger mal herunter nehmen und es so versuchen.
Gaiter trocknet ewig nicht.
Resüme:
Ich würde beim nächsten Mal die (billigere) Ausführung ohne Gaiter kaufen, denn wenn sie gut passen, dann hält der Schuh auch so und wenn nicht, hilft der Gaiter auch nichts. Die oft gelesene Meinung, daß er das Eindringen von Schmutz verhindert, kann ich überhaupt nicht bestätigen.
Deine Erfahrungen kann ich größtenteils bestätigen. Die Vorteile sind die, die Du geschildert hast, allerdings benutzte ich die Teile früher nur ohne Einlagen, da die Traberhufe "passend" waren.
Die Nachteile ebenfalls, allerdings hatte ich außer den Epic auch die Bare. Die hatten etwas (die Betonung liegt auf "etwas") mehr Gripp. Die Gaiter hatten aus meiner Sicht beim Epic die Daseinsberechtigung, das sie einfach den Hufschuh am Fuß hielten, obwohl er vom Huf gerutscht war. Das ersparte größere Sucherei.
Die Renegades waren was den Gripp anbelangt um Klassen besser, allerdings funktionieren die nur bei Pferden, die ihre Hufe nicht verdrehen. Sonst sitzt der Schuh nachher diagonal auf dem Huf.
Ich habe vorher Bilder der Hufe gemacht. Erst die Hinteren, dann die vorderen Hufe
Bei den hinteren Hufen sehe ich ernsthafte Probleme was passendes zu finden. Ich werde jetzt mal die diveresen Hufschuhgurus anmailen und mal abwarten was für Vorschläge kommen.
Anderer Vorschlag: füttere Leinsamen dazu. Ist gut für den ganzen Verdauungstrakt, für Fell, Gelenke und verleiht last but not least den Hufen wirklich gutes Horn und schnelles Wachstum. Und schmecken tut´s den Pferden auch.
Ich mische ihnen über den Winter, also für ca. 3 Monate pro Pferd täglich etwa 1 Hand voll (wegen der Blausäure) gekochten Leinsamen(gatsch) unter das Futter. Wirkt wirklich gut und verlässlich! und kostet kein Haus.
Wenn die Kleine auf Pflaster steht, ist die Rutschgefahr ja nicht soo hoch. Da könnte sie hinten mit den Gloves von Easyboots höchstwahrscheinlich das Auslangen finden. Erst einmal zur Überbrückung und als 1. Hilfe.
Die Gloves sind, soweit mir bekannt auch die günstigsten. Der flache Huf sollte bei diesem Modell auch kein Problem sein.
Meine Stute hatte vorne - nach einem Unfall - so einen flachen Huf. Der Schuh paßte.
Liebe Grüße
Greta
Was mir noch dazu einfällt, einfach über eine Periode Klebehufschutz drauf. So bleibt die Mechanik erhalten und die Hufe können einmal einige Wochen nachwachsen. Ist auch sicher billiger, als wenn du dir für nur ein paar mal Hufschuhe kaufst.
Recht gute Erfahrungen habe ich auch mit Keralit gemacht. Ich merke die Härtung, wenn ich nachrasple. Wichtig ist nur, daß es auf einen halbwegs trockenen Huf aufgetragen wird.
Ansonsten wirst du wohl auf Schuhe ausweichen müssen, die über Gamaschen nzw Glocken halten, wie die TurfKing z.B.
von wegen gezüchtet, das Pferd hab ich erst seit 6 Monaten. Der Hufschmied meint das diese Stellung wohl so bleiben wird. Die ist bei Quarter´s und Paint´s nix ungewöhnliches und von der Stellung her würde es mit dem Becken usw. passen. Wollte es leider auch nicht glauben, aber der Schmied ist einer der besten, den wir bis jetzt hatten. Er hat die Fehlstellung unseres Quarters (die sehr grawierend war) sehr gut in den Griff bekommen.
Das mit Leinsamen werd ich mal probieren, vielleicht hilfts. Keralit haben wir noch rumstehen, das werd ich auch mal draufschmieren.
Ansonsten habe ich den Hufschuhdoktor und den Hufschuh-Coach per Mail mit Bildern versorgt. Den Hufschuhdoktor ruf ich heut Mittag mal an, dann schau mer mal wie´s weiter geht.
ich hab mal eine Frage, hat schon einer von Euch Erfahrungen mit dem Equine Fusion Jogging Shoe gemacht? Den hat mir gestern meine Hufpflegerin empfohlen, neben dem Glove, und ich muss ehrlich sagen, von dem Jogging Shoe hab ich noch nie was gehört.
Der Ultra ist für mich gestorben. das weiche und labbrige Material trocknet praktisch nicht mehr und es reißt sehr leicht. Kaum kommt das Pferd an einem Ast an, bleibt dieser in diesem Netzgewebe hängen und manchmal reißt es gleich. Die weichen Riemen sind nur unter gefummel einzufädeln und die vordere Schnalle/Klemme ist nach kurzer Zeit so schwach (Feder?), daß man den Riemen mit der Hand herausziehen kann. Durch das weiche Material dreht der Schuh leicht und der Huf rutscht auch gerne im Schuh nach hinten.
Der Performance ist da deutlich besser. Das Material und die Riemen sind viel steifer, es trocknet etwas besser und der vordere Verschluß hält gut. Leider brechen die Ringe gerne, welche aber auch unterwegs leicht mit Schlüsselringen in der entsprechenden Größe ersetzt werden können.
Beide Schuhe haben aber 2 große Nachteile. Erstens ist das Profil absolut ungeeignet für Schlamm und zweitens wird die Zehe durch die Schuhkonstruktion deutlich verlängert, was bei flach gehenden Pferden zu Stolpern führt. Das einschleifen einer Zehenrichtung ist aufgrund der Materialstärke/Dicke kaum möglich.
Mein Pferd führt seine Beine nicht all zu flach, daher funkts, das Pferd meiner Frau stolpert damit. Für Ritte in trockenem Gelände sind die P gut, bei Felsenklettereien sind sie sogar sehr gut, weil sie enorme Reibung auf den Steinen aufbauen.
Hab jetzt über ein anderes Forum noch einige Berichte gefunden. Die "alten" roten sollen ziemlich schlecht sein, die "neuen" blauen, also die Performance deutlich besser.
Ich werde dann wohl eher mal die Glove probieren, bzw. auch mal Renegade.
Felsenklettern wollte ich jetzt eigentlich weniger. Bei mir geht es eher um groben Schotter und Asphalt.
Muss mal schaun, wen ich da am besten mal kommen lasse. Meine Hufpflegerin kommt zwar an die Schuhe generell ran, hat aber kein Sortiment zum probieren. Und da ja bekanntlich nicht alle Hufschuhe auf alle Hufe passen, würde ich das schon gerne.
Kennt hier zufällig jemanden, der auf Hufschuhe spezialisiert ist und im Raum 72xxx rumspringt?
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