spasseshalber und um das andere Thema zu ergänzen: was habt ihr schon an Unzumutbarem erlebt, und wie habt ihr das Dilemma gelöst?
Pferd:
- Boxen waren vorher mit Rindern belegt, und es wurde nur je 1 halber Ballen Stroh über den knietiefen Mist gestreut. Mehr Stroh war nicht zu finden, keine Weide möglich (Stallwechsel am nächsten Tag - wir wollten länger in der Gegend bleiben - nach Pferdewäsche vor dem Frühstück)
- Stall eines örtlichen Schlachthäuschens: um auf's Läger zu kommen, sollten die Pferde einen 50cm breiten, 40cm tiefen Mistkanal überqueren; ein Sprung auf blankem Beton war zu erwarten (weitergezogen, Weide im Nachbarort gefunden)
- Hotel hat versprochen, beim Nachbarn Boxen zu reservieren. Der wusste jedoch nichts davon; bei unserer Ankunft hatte er wegen Dauerregen seine Fohlen eingestallt, und wir hatten für fünf Pferde (inkl. 1 Hengst) 2 kleine Turnierboxen und einen Anbindehaken zur Verfügung (je 2 und 2 Pferde in eine 2.5x2.5m-Box, Hengst angebunden)
- Anbinde, die wir zu Böxlein umfunktionieren konnten; auf den ersten Blick herrlich duftendes Heu, das sich jedoch als zu 50% aus zerhackten Rosenranken bestehend entpuppte und von den Pferden nach einigen schmerzhaften Bissen verweigert wurde. Ringsum nur Macchia, also null Gras (Heu Halm für Halm von Hand verlesen, wir schafften jeder ca. 1 kg fressbares Heu pro Stunde)
- Boxenstall, aber weit und breit, nichts, was irgendwie nach Heu aussah (nachts um 22.00h den Stallbesitzer im 2km entfernten Dorf herausgeklingelt, der mit dem Traktor einen staubenden heuähnlichen Rundballen vom vorigen Jahr von irgend einer Wiese holte. He was not amused...)
- Wunderbar duftendes Heu - eine Stunde vorher vom Feld geerntet (Augen zu und durch... zum Glück ist nichts passiert, wohl weil das Heu noch nicht zu gären angefangen hat)
- grüner Hafer am Halm, ebenfalls als frisches "Heu" direkt vom Feld (do)
- alter Schafstall, die grössere Stute hätte in die Knie gehen müssen, um durch die Türe zu passen (Weide, die wir in der Dämmerung zuerst von Drähten und Blechen befreien mussten; natürlich Stacheldraht, einige Stellen nur mit einfachem Draht ohne Strom. Am Morgen konnten wir grade noch den Hengst verscheuchen, der daran war, über ein Steinmäuerchen zu unseren Stuten hinüber zu klettern)
Unterkunft:
- im letzten genannten Stall wollte ich nach dem Duschen - tropfnass - das Handtuch vom Heizkörper nehmen, und bekam einen saftigen Stromschlag... (Kommentar ist nicht salonfähig...)
- ein frisch renoviertes Chalet entpuppte sich als alte Steinhütte, die neu gekalkt war - und die Dachbalken waren mit Kreolin gestrichen worden. Trotz offener Türe und Fenster war der beissende Gestank schon nach wenigen Minuten kaum auszuhalten (Umzug in einen alten Baustellenwagen - schmuddlig, voller Spinnen und Asseln...)
- die versprochenen Einzelställe entpuppten sich als einzelne baufällige Weidehütten, an einem Hang verstreut, wo das Regenwasser in Strömen herunterlief. Unterkunft für uns in einem Wohnwagen... aber in dem einzigen WW, der zu entdecken war, waren drei grosse, langhaarige Hirtenhunde eingesperrt und kläfften uns an... (weitergezogen, Weide und Strohlager ca. 10km weiter gefunden)
Ställe, wo wir auf dem nackten Boden kaum Einstreu bekamen, oder der staubige Dreck, der vielerorts als Heu oder Emd (Grummet) bezeichnet wird, sowie die gebrauchten Bettlaken erwähne ich gar nicht erst, so wenig wie die genuss-freien Frühstücke, die Matratzen aus der Zwischenkriegszeit, oder die ekelerregenden sanitären Anlagen. Und wohlgemerkt, die erwähnten Beispiele, das waren alles Wanderreitstationen aus irgendwelchen Verzeichnissen in der Schweiz, Frankreich und Deutschland!
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