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Thema: Viiieeeeel Arbeit!

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
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    Viiieeeeel Arbeit!

    Was tut man nicht alles, um neue Lagerkapazitäten zu erschließen....

    Wir haben ja vor 2 Jahren unseren Hof gekauft... Der war auch soweit leergeräumt.... Bis auf den Heustock. Dort lagerten UNMENGEN an altem Stroh... SEHR altem Stroh, etwa 25 - 30 Jahre alt, halt seit keine Landwirtschaft dort mehr betrieben wurde.

    So haben wir uns letztes Jahr zur Funkenzeit (am Funkensamstag) schon drangemacht, das Zeug auf den Ladewagen und einen Kipper von 2 Traktoren zu Schaufeln, damit wir es auf den Funkenplatz bringen konnten. Allerdings schafften wir etwa 2 Drittel, dann meinten die "Funkenbuben", daß nu genug sei und sie nichts mehr brauchen würden...
    Wir also immer noch mit Unmengen von Stroh, das zu nichts zu gebrauchen ist, außer zum anzünden.....

    Nun haben wir damals alles auf die andere Seite des Heustocks geschaufelt und gegabelt. Die ganze Aktion war Mega-Ecklig, teils war es auch gammliges Stroh (mit vermodertem Katzen-Pipi und anderem, teils alten Tierkadavern, die von Mardern da hochgeschleppt wurden und natürlich alles voller altem, muffigen Staub...
    Nun hatten wir wenigstens auf eienr seite Platz. Die reicht aber leider nicht fürs Heu des ganzen Jahres, und so müssen wir immer im Dezember, wenns soweit leer ist, nochmal kaufen gehen, was natürlich den NAchteil bringt, nicht mehr groß wählen zu können bei der Heuqualität... und dennoch den gleichen Preis bezahlen zu müssen.

    Nun, neues Jahr, neuer Funken, und am Samstag gings wieder los! Wir haben gegabelt und Geschaufelt wie die Blöden... Und haben tatsächlich das ganze alte Zeugs (außer das auf den 2 Zwischenböden, aber das ist nicht tragisch) losbekommen! Wir haben sogar 2 Funken angefahren, damit wir alles untergekriegt haben.
    Hinterher sahen wir aus wie die Staubmonster, und so haben wir uns alle auch gefühlt!
    Zu 8 waren wir tätig, und insgesammt waren es über 20 (gestampfte!) Wagen voll mit dem alten Zeugs!

    Anders wären wir es nie losgeworden (Biogasanlagen: Nee, dnekste, Stroh hat keinen Energiewert dafür, da keine Gasung ect., Verschenken: will ja keiner, bzw. an Pferdehalter, die nicht sooo viel Geld haben für Stroh: Nee, geht gar nicht, das könnte ich mit meinem Gewissen den armen Pferden gegenüber nie nicht vereinbaren, das Zeug war extrem schlecht, muffig, gammlig und staubig! Das waren so die Ideen zur Entsorgung dazu... *seufz*).

    Einen riesigen Dank an unsere Helfer und natürlich auch den Funkenbuben!

    Wir hatten Samstag bzw. Sonntagabend wunderschöne Feuer in der Umgebung!

    Und dieses Jahr können wir eeeeendlich unser ganzes Heu im Sommer machen und kaufen!

    Grüßles!
    Carpe Diem!

  2. #2
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    Hi Orie,
    fleißig fleißig! Kann mir gut vorstellen, wie Ihr Euch gefühlt habt. Erinnert mich an die Heubodenarbeit in einer von uns und Freunden gemieteten alten Mühle. Damals war´s aber nur frisches Heu, jedoch der Heuboden ohne Fenster und alter Heustaub am Boden zuhauf. Es war wie dichter Nebel am Heuboden. Augen, Nase Mund waren prallgefüllte Staubdepots die Haare, alle offenen Hautstellen, die Kleidung ... Ogottogott, alles schwarz.
    Kannst Du etwas über den Brauch udn die Funktenbuben berichten? Weißt Du worauf das zurückgeht?
    LG
    Greta

  3. #3
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    Oh toll, daß Ihr den alten Müll so gut loswerden konntet und nun genug Platz habt! War bestimmt eine ganz furchbare Arbeit, aber es hat sich ja gelohnt....... Und wofür gibt es Duschen......

    Wir haben selbst nur ganz wenig Lagerplatz, lediglich eine "Pferdebox". Aber wir bekommen Heu und Stroh von guter Qualität das ganze Jahr nach Bedarf von unserem Nachbarn, deshalb ist das kein Problem. Sollte der Nachbar jemals die Landwirtschaft an den Nagel hängen, er macht das nämlich nur im Nebenerwerb, müßten wir bei ihm einen Schuppen pachten oder selbst einen bauen. Wir werden sehen......

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
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    Oh ja, es war wirklich keine schöne Arbeit. Am Samstag Abend kam die gesamte Kleiderschaft noch in die WaMa und wir unter die heiße Dusche. anders wärs nicht zu ertragen gewesen!
    Ich schätze mal, daß das bei unseren Helfern ebenfalls 1:1 so abgelaufen ist...

    Die Tradition des Funkenstelles hier in Oberschwaben und, ich glaube auch, auf der Alb (weiß nicht, ob das anderswo auch Brauch ist?) geht wohl schon sehr lange zurück.
    Es ist das traditionelle "Winteraustreiben" (und die bösen Wintergeister dazu) immer am Sonntag nach Aschermittwoch.

    Dazu wird schon Wochen vorher gesammelt, und zwar von den "Funkenbuben", meistens die Mitglieder der ortsansässigen Landjugend.
    Fast jede Gemeinde hier hat einen Funken.
    Gesammelt wird: (Obstbaum-)Schnittholz, die alten Weihnachtsbäume, teils altes Holz aus Scheunen ect. und natürlich altes Heu und Stroh der Landwirte, die ihre Schuppen leeren.
    aus Holz wir eine sehr große Unterkonstuktion gebaut (meist mind. 5x5 Meter, oft auch mehr), auf welche dann das ganze Holz oben drauf geschichtet wird. Das Heu und Stroh kommt unten zum anfeuern rein.
    Als Symbol für die bösen Wintergeister wird in die mitte eine hohe Stange gesetzt, an der Oben eine "Hexe" hängt (mit Stroh ggefüllte alte Klamotten und eine Maske; ich habe noch nie unter die Maske geschaut, also nehem ich die Symbolhafitgkeit der Figur mal an.... ).

    Das ganze wird zum EInbruch der Dunkelheit dann angezündet und niedergebrannt. Es gibt Glühwein, Schnäpse, Kinderpunsch und die von den Funeknmädchen traditionell gebackenen Funkenringe, die im eigentlichen einem süßen Hefezopfbrot entsprechen, aber halt in Ringform geflochten wurden. Teils gibts auch Apfelküchle oder gezogenen Küchle (in Fett herausgebacken), was unheimlich lecker ist

    Es ist besonders für Kinder ein Riesenspektakel, und das Funkenfeuer brennt häufig bis tief in die Nacht bzw. glostet auch am anderen Morgen noch.

    Heutzutage wird das Funkenfeuer auch oft schon am Samstag angezündet, wahrscheinlich deshalb, weil man da besser feiern kann, den Sonntag kann man ja ausschlafen.

    Auch noch ein MUSS: Sogenannte "Funkenwachen": Die MUSS es geben, weil in den Tagen, bevor der Funken denn angezündet wird, immer wieder "gemeine" Leute unterwegs sind, die einem den Funken schon vor dem Termin anzünden. Gehört natürlich auch zur Tradiotion, da hocken die Funkenbuben dann etwa 2 oder 3 Tage vorher schon um den Funken und bewachen diesen.

    Ob das Proceder am WE Erfolg hatte? Nun, wir haben ja seither Tauwetter, die Schneglöckchen schauen heraus und heute scheint die Sonne.........

    Grüßles!
    Carpe Diem!

  5. #5
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    Schöner Brauch, und praktisch sowie wirksam ist er auch noch
    sonnige Grüße
    Greta

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