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Thema: Baumlos reiten

  1. #1
    Benutzer Avatar von orava
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    Baumlos reiten

    Hallo,

    ich habe mir letztes Jahr einen baumlosen Sattel von Barefoot geholt (Modell Atlanta).
    Selten habe ich auf einem bequemeren Sattel gesessen, bei dem auch nach längerer Strecke der Hintern nicht schmerzt.
    Dem Pferd scheint der Sattel auch "zu liegen", denn er passt sich ja an den Rücken an. Da meine Stute im Offenstall steht und Rasse bedingt (Haflinger...) einen jahreszeitlich schwankenden Rücken/Bauch hat, ist dieser Sattel ideal (für uns).
    Einen Wanderritt haben wir damit allerdings noch nicht bestritten.

    Hat jemand bereits mehr Erfahrungen mit solchen Sätteln gemacht?

  2. #2
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    Ja, meine Frau!

    Sie hat die Western-Variante für ihre Norikerstute.
    Hauptkaufgrund war das Gewicht und die sehr gute Paßform.

    Sie ist im letzten Jahr etwa 2000km damit geritten und wir haben nur gute Erfahrungen damit. Selbst bei sehr viel Gepäck bleibt er stabil und verzieht sich nicht.

    Einziges leichtes Manko, er rutscht beim aufsteigen leicht zur Seite. Aber das kann auch an der fast nicht vorhandenen Sattellage des Pferdes liegen. Beim reiten gab es damit aber noch nie Probleme.

    LG gerald

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
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    Ja, wir haben auch schon unsere Erfahrungen gemacht. Unser Hengst hat sich nach zwei Wochen reiten mit dem Sattel mit einem Abwurf bedankt. Da wir wissen, das er zu den Pferden gehört, die einem zeigen ob ihnen was paßt oder nicht, haben wir die Baumlosgeschichte dann entgültig aufgegeben. Nach ein paar Gesprächen mit Fachleuten wurde mir auch bewußt warum er "Nein" zu dieser Art Sattel sagte (war auch ein Barefoot). Selbst mein Wallach, der "Schmerztoleranter" ist zeigte von Anfang an sein Unbehagen. Für mich sind deshalb Baumlose Sättel keinerlei Alternative.

    Gruß Ben

  4. #4
    Benutzer Avatar von orava
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    @Gerald: Das hört sich ja gut an! Welches Sattelpad habt ihr denn? Bei mir kam der Sattel anfangs auch ins Rutschen und ich war enttäuscht. Aber nachdem ich das zugehörige Pad Physio benutze rutscht da so gut wie nix mehr.

    @Wolfman: Was haben denn deine Expertengespräche verraten. Ich habe bisher eigentlich nur positive Meinungen gehört. Mir ist auch gerade nicht ganz klar, wie der Sattel Schmerzen induzieren soll. *neugierig bin*
    Früher hat meine Stute immer rum getänzelt, wenn ich ihr den Sattel auflegen wollte, was sie seit dem neuen Sattel nicht mehr macht. Ich werte das als ein zeichen dafür, dass ihr der Sattel passt.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
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    Da dieses komplette Gespräch den Rahmen sprengen würde, hier die Kurzversion: ein Sattel muß beim Auflegen auf das Pferd passen. Wenn er sich dem Pferd "anpassen" muß, paßt er von sich aus erst mal nicht. Wenn er sich aber ohne weiteres anpassen kann, dann hat er keine Stabilität. Wenn er keine Stabilität hat, wie soll er das Reitergewicht auf die ganze Fläche verteilen. Ein Beispiel: man lege einen Sattel vorne und hinten mit jeweils 5-10cm auf eine Ablage, (bei einem Baumsattel, so das die Baumfläche gerade ein paar cm aufliegt) und setze sich in den Sattel. Wenn der Sattel in der Mitte nachgibt, und man auf seinem Allerwertesten landet, wie soll der Sattel dann vernünftig das Reitergewicht und bestenfalls das Gewicht des Gepäcks ordentlich auf dem Pferderücken verteilen? Das Hauptproblem ist allerdings, das die eigentlichen Schäden erst später auftreten.
    So, das ist die Kurzversion.

    Gruß Ben

  6. #6
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    Mit der Erklärung hat Ben absolut recht! Passen muß jeder Sattel!

    ABER wenn ein Sattel in Ruhelage nicht paßt, dann paßt er eben nicht, egal ob Baum oder Baumlos!
    Wenn ein PASSENDER Baumloser dann belastet wird (Reitergewicht), dann wird er sicherlich nicht so sehr das Gewicht verteilen, wie ein guter Baumsattel. Aber auch das ist m.E. KEIN Problem, denn sonst müßte das sattellose Reiten die schädlichste Sache der Welt sein, ist es aber nicht.

    Ich denke, daß das Problem der Gewichtsverteilung, wenn überhaupt, nur bei sehr schweren Reitern schlagend wird.

    Tatsächlich gibt es Pferde, welch sich mit einem Baumlosen nicht wohl fühlen, aber ebenso welche, die sich durch Starre eingeengt und daher unwohl fühlen. Da sollte man eben herumprobieren und Philosophien außer Acht lassen.

    Das Pferd meiner Frau fühlt sich jedenfalls sehr wohl, trotzdem es eine "Prinzessin auf der Erbse" ist.


    Hallo Orava!
    Für normale Ausritte verwenden wir auch das dazugehörige Pad. Für "Gepäcktouren" experimentiere ich gerade mit selbstgebastelten Pads, denn das Original ist zu kurz für Satteltaschen.

    LG gerald

  7. #7
    Benutzer Avatar von orava
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    hmmm...
    also wenn ich mir das Schweißbild nach einem Ritt ansehe, kann ich deutlich erkennen, dass das Rückgrat frei war (so wie es sein sollte). Außerdem ist es sehr gleichmäßig, was dafür spricht, dass die Druckverteilung wohl gleichmäßig war.
    Die Sättel von Barefoot sind immerhin von einer Pferde-Physiotherapeutin entwickelt worden und sind ensprechend auch auf die Druckverteilung hin geprüft worden...

    Ich wüsste doch noch gerne mehr darüber was gegen das baumlose reiten spricht (außer Sättel von schlechter Qualität).

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Wolfman
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    Warte noch 5-10 Jahre ab. Dann sind die Sättel lange genug auf dem Markt und dann wird es auch wissenschaftlich belegbare Aussagen geben. Im Moment sind das meiste nur Momentaufnahmen. Die (möglichen) Spätfolgen kommen erst in ein paar Jahren raus.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Orie
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    Hallo Orava,

    Ich habe ebenfalls einen baumlosen Sattel, den Freeform von Nomad (mittlerweile gibt’s da die Nachfolgemodelle).
    Und bin auch schon in anderen baumlosen Sätteln geritten (Startrekk und Barefoot).
    Von daher habe ich etwas Vergleichsmöglichkeiten.

    Generell erstmal: Der baumlose Sattel (Freeform) war/ist soweit richtig gut.
    Er ist allerdings anders aufgebaut als z.B. der Barefoot. Der Barefoot ist mMn sehr instabil, was eben auch der Gewichtsverlagerung, welche ja eine der Hauptaufgaben eines Sattels ist, nicht eben entgegen kommt. Der FF ist anders konzipiert, wodurch er auch eine bessere (keine Ideale!) Gewichtsverteilung erreicht.
    Der Startrekk hat wiederum auch einen anderen Aufbau, der eigentlich derzeit der stabilste bei den Baumlosen ist. Diesen Aufbau halte ich für den Besten der Baumlosen. (Allerdings immer noch nicht für lange Vollgepäck-WRs, siehe Erklärungen unten)
    Preislich lassen sich hier deutlich Unterschiede erkennen, aber diese sind tatsächlich auch begründet! (~400€ Barefoot und ~1200€ Startrekk sind Welten, welche man, insbesondere das Pferd, aber merkt!!!)

    Die Meinung von Gerald, dass ohne Sattel reiten unschädlich fürs Pferd sei, kann ich nicht teilen. Es kommt auch hier immer auf die Dauer des Rittes, des Gewicht und vor allem auch noch das Können des Reiters drauf an. Sättel wurden mitunter deshalb erfunden, damit eben eine bessere Gewichtsverteilung auf dem Pferderücken stattfinden kann, nicht zum besseren Halt des Reiters, wozu er in der heutigen Form aber oft dienlich ist (z.B. wurden die Steigbügel erst Jahrhunderte nach den Sätteln erfunden, sie dienten/dienen zur Stabilisierung des Reiters, aber ob sie das immer erreichten…?)
    Ohne die Steigbügel wäre sonst keine Argumentation pro Sattel vorhanden, wenn da nicht die Gewichtsverteilung wäre…

    Es kommt freilich dann auch noch auf die Nutzung drauf an. Mit einem Barefoot würde ich keine längeren WRs unternehmen, INSBESONDERE nicht mit Vollbepackung. Auch auf den Produktinformationen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Sättel nicht geeignet sind für Gewichte über 90kg, und allem nicht über längere Zeiträume, welches man aber mit Sattel, Mensch und Vollgepäck um ein leichtes überschreitet.
    Die Gewichtsverteilung kommt gerade mit Vollgepäck x baumlosem Sattel vollends aus dem Gleichgewicht, was sehr leicht nachgeprüft werden kann (Carolapad oder: den Sattel einfach mal an unterschiedlichen Stellen knicken….!)
    Da keine Verteilung stattfinden kann, bekommt das Pferd idR zuviel an Druck auf der empfindlichen Lendenpartie ab.
    Weiters noch: an den baumlosen Sätteln sind hinten kaum Plätze zum Aufliegen des Gepäcks (was ja eine Gewichtsübernahme des Sattels sein soll!) vorhanden (Wenn aber doch: keine Stabilität im Sattel, knickt ab, wieder ganzes Gewicht auf der Lendenpartie!). So wird das Gepäck dann meist einfach hinter dem Sattel auf die Decke/ das Pad/ die Schabracke ect. gelegt… Welche aber KEINE Wirbelsäulenfreiheit besitzt (außer, man bastelt sich selbst eine oder bestellt bei Medicheval/ Barthel ect. eine entsprechend Lange, Teure!). Ergebnis: Das Gepäck liegt DIREKT auf der Wirbelsäule… Schönen Gruß ans Pferd.
    Liegt es aber umsichtigerweise auf einem entsprechenden Pad (s.o.) mit Wirbelsäulenfreiheit (schon mal besser!), wird es aber nicht durch die Auflagefläche eines Baumsattels verteilt und drückt immer noch auf die Lendenpartie….

    Nimm mal ein Brett und lege es auf 2 Stuhllehnen. Dann lege ein Gewicht drauf. Das Brett biegt sich nicht, sondern verteilt das Gewicht auf das Komplette Brett.
    Mach mal das gleiche mit einem (dicken) Schaumstoff… Es biegt sich durch in der Mitte…
    Inwiefern ein Pferd das für WIE lange Zeit kompensieren kann, hängt GANZ entscheidend von seinem Trainingszustand, der RÜCKENMUSKULATUR und des tatsächlichen Gewichts im Sattel ab…..
    Bitte nicht beschönigen, sonst belügt man sich nur selbst und das Pferd leidet….

    Zu meinen Erfahrungen mit dem Baumlosen, den ich auch schon auf WRs hatte:
    Der FF eignete sich insofern, dass er relativ stabil ist (im Vergleich zum Barefoot).
    Er ist SEHR bequem zu sitzen. Aber: meine längsten Ritte mit ihm gingen nur über 3 oder 4 Tage, nicht länger. Und: ohne Gepäck (Begründung: siehe Oben).
    Ich bin selbst zwar kein Schwergewicht, aber ich bin recht groß und schaffe eben auch dadurch ziemlich was auf die Waage im Vergleich zu einer 1,55m großen Elfe, die mit Sattel und Gepäck dann vielleicht gerade mal auf 80kg kommt…
    Auch das muß man sich dann eingestehen.

    Bitte überlege dir gut, WAS, WIEVIEL und WIE Du reiten willst… Und ob das tatsächlich auch reicht… auch in den nächsten Jahren.
    Viele Leute glauben, in einem Baumlosen Sattel einfach eeeeendlich eine günstige Alternative zu einem passenden Baumsattel zu haben…. Aber sie rechnen meist nicht damit, dass sie a) sehr viel von Sattelpassformen verstehen sollten (Das Pad unterm Sattel bzw. die polsterbaren Bars des Startrekk müssen WIRKLICH passen und richtig gepolstert sein… da gehört schon etwas Sattlerverstand dazu, von wegen “ganz leicht selbst zu korrigieren“….!) und b) was und wie viel sie wirklich reiten bzw. unterschätzen auch teils ihr Gewicht fürs Pferd….

    Ich kann davor wirklich nur warnen….
    Ansonsten finde ich Baumlose Sattel sehr gut für
    - Jeweils kurze Reitsequenzen (am Tag 1-2 Stunden)
    - Übergangslösungen
    - Stark verändernde Sattellagen (z.B. Figurlich oder Jahreszeitbedingt)
    - Zum Angewöhnen an Sättel bei jungen Pferden (leichtes Gewicht, sehr gut änderbare Passform)
    - Bei trächtigen Pferden
    Aber immer mit dem Wissen, WER passt mir in JEDEM Individualfall den Sattel (die Unterlage) richtig an! Kann ich das selber? WIRKLICH?

    Zu guter Letzt: ein baumloser Sattel, und „passt“ er noch so gut, ersetzt NIEMALS einen ideal passenden Baumsattel!
    Wobei ich auch bei Baumsatteln die Meinung vertrete, dass es keinen 100% passenden Baumsattel gibt, weil dieser nun mal starr ist… (und auch die Flexbäume überzeugen mich nicht, ist aber ein anderes Thema!) Und das Pferd heute anders aussieht als morgen, nach 8 Stunden Reiten etwa 30kg weniger hat als vorher, heute mal mehr Heu, morgen mal mehr Stroh frisst oder wasauchimmer!)
    Aber: es gibt IDEALpassende Baumsättel, und von denen rede ich!

    Das wurde jetzt ein Roman, aber ich denke, dass es nicht ganz unwichtig für eine Entscheidung ist!

    Grüßles, Heike
    Carpe Diem!

  10. #10
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    Hi zusammen!
    Eine Bekannte interessierte sich voriges Jahr auch für einen "Baumlosen" und informierte sich hier und dort. Die Conclusio war: Pferde mit "rundem Rücken" wie Haflinger, Noriker, Kaltblüter, kräftige Quarters .. haben vorderhand mit diesen Sätteln kein Problem. Für den Reiter sind sie sehr angenehm. Bei Pferden mit eher "trockenerem" Rücken sieht die Sache aufgrund der Verformbarkeit des Sattels schon anders aus. Bei häufigem Gebrauch liegt der Sattel aber angenblich nach einigen Jahren generell nicht mehr optimal. Diese Information ist sozusagen nun aus 2. Hand. Ich denke, entscheidend ist immer das Pferd. Bespmders gefährdet sind die duldsamen braven. Bis diese Tiere etwas anzeigen, haben sie schon ein echtes Problem. Als Reiter schuldet man seimem Pferd ungeteilte Aufmerksamkeit und Sorgfalt in jeder Hinsicht. Schließlich sind sie gar nicht für ein Gewicht auf Ihrem Rücken konzipiert!!! Sie tragen uns herum, weil sie unendlich gutmütig sind und uns vertrauen, auch dann, wenn es an und über ihre Grenzen geht! Das sollten wir nie vergessen!
    Liebe Grüße
    Greta

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