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Welcher Hufschuhtz
Ich plane für 2014 einen Wanderritt in den Alpen.
Hier ergibt sich jetzt folgendes Problem: Hufschutz
Das Pony läuft seit Jahren mit Hufschuhen mit mehr oder weniger Problemen. Z. Zt. trägt Jack 4x Renegade und bis auf den relativ hochen Verschleiß der Sohle (das Profil vom im Okt 2012 gekauften Schuhen ist fast ganz runter) bin ich zufrieden.
Ein Versuch das Pony für einen Wanderritt mit Kunststoff zu beschlagen schlug fehl: nach 3 Wochen lief Jack auf dem Eisenkern, nach 5 Wochen fiel der Rest des Duplo ab, da er papierdünn geschliffen war. Blöd, war ich doch vom Laufverhalten und der Bequemlichkeit für den Reiter so überzeugt vom Duplo.
Meine Hufpflegerin riet mir vom Duplo für die Alpen ab, auch mit Aufzügen und Stollen sei Duplo nix für Jack (dreht leicht), ich solle Eisen mit 4 Vidia pro Eisen nehmen.
Alternativ fällt mit jetzt nur noch ein den Duplo zu kleben, aber ob das bei unserem Problem (hoher Verschleiß) die Lösung ist ??
Vorschläge ??
Grüße aus dem Westerwald
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Hallo Henrike,
ein Sattel der dem Pferd schmerzen verursacht, Gepäck das nicht hält und Beschläge die nicht funktionieren, können einen Wanderritt zum Höllenritt werden lassen und oft wird dann vorzeitig abgebrochen, worauf man (Frau) sich so gefreut hat.
Entscheidend für die Wahl des richtigen Beschlags ist die Frage, wie lange wirst Du unterwegs sein, wieviel Kilometer wirst Du reiten und wie ist der Untergrund beschaffen auf dem du vorwiegend unterwegs sein wirst. Wenn du nicht länger als drei Wochen in den Alpen unterwegs bist und die Duplos drei Wochen halten, haben sie ihren Zweck doch voll erfüllt. Ich selbst habe einen Tinker und dieser wird ganz konventionell mit Hufeisen beschlagen. Dazu kommen vier Widiastiffte in jedes Eisen. Zwei in der Zehe und zwei in die Schenkelenden. Zusätzlich bekommen die vorderen Hufe eine Luwexplatte mit Silikoneinlage zum Schutz der Lederhaut vor spitzem Fels und Gestein.
Wichtig ist natürlich deine Entscheidung so zu treffen, dass du die Zeit die du unterwegs bist sorglos geniesen kannst, dass das Pferd gut läuft und deine Reise nicht bedingt durch falsches Equipment zum Ärgerniss wird.
Ich selbst würde Duplo für eine Alpentour nur dann verwenden, wenn die Hufe meines Pferdes von Natur aus gut beschaffen sind und vor allem kräftige Wände haben. Beim Duplo müssen die gesammten Kräfte vom Nagel, sprich von der Hufwand aufgenommen werden. Schwache Wände sind damit zum Teil überfordert und brechen aus. Beim Eisenbeschlag werden die Kräfte durch Kappen, die dort passend angebracht werden können, wo sie hingehören, aufgefangen und die Nägel entlastet. Dies trifft insbesondere zu, wenn das Pferd beim laufen starke Drehbewegungen hat.
Gruß Norbert
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sorry, doppelt gepostet...
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Norbert, danke für deine Antwort. Wir werden ca 12 Tage in den Alpen unterwegs sein, das Geläuf dort kennst du ja, von Schotter über Steine, Asphalt und Geröll ist alles dabei.
Eben weil das Pony so gute Hufe hat (ausreichend dicke Wand) scheu ich einen Beschlag und bin noch am Überlegen, da es Douplos auch mit Aufzügen gibt. Aber 3 Wochen Haltbarkein ist einfach zu kurz denke ich. Ich muß die Beschläge ja schon Monate vorher anbringen, damit das Pony sich einlaufen kann. Ahh, ist das schwierig. Alpentrekker schwört ja auf Duplo im Gebirge....
VG
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Servus Henrike!
Also wenn schon nageln, dann würde ich gleich Eisen verwenden.
Als Alternative sehe ich derzeit den HippoBlue Klebebeschlag. Habe ihn gerade vor 3 Wochen einem Freund angebracht, also eigentlich seinem Pferd. Es geht normalerweise barhuf, hat sich aber zu viel abgelaufen, weil er sehr viel macht. Die Dinger sehen nach den 3 Wochen noch sehr gut aus, obwohl er fast nur Schotterwege reitet und täglich mehrere Stunden unterwegs ist. 2 Garnituren (für je 2 Hufe) kosten allerdings 100 Euro.
Vorteil wäre, daß man auch unterwegs sehr schnell und einfach kleben kann. Der Kleber pickt in Sekunden, auch an feuchten Hufen.
Du könntest 1 Garnitur vorab testen und wenns passt, dann vor dem Ritt eine neue kleben, oder die Test Hippos sind sogar noch brauchbar. Unterwegs könntest du dir welche mitnehmen und event neu kleben. Nehmen ja kaum Platz weg und sind sehr leicht.
Zu beziehen bei Happy Horse im Net.
LG gerald
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Hallo HenrikeBL
Du redest von leichtem Drehen. War nur der Beschlag durch oder alle 4. Ich würde den Duplo 9 Wochen vor Abritt drauftun, damit er sich einlaufen kann, (wenn du meinst das das notwendig ist - ich mach das nicht) und dann eine Woche vor Abritt erneuern.
Dann hast du eingelaufene BEschläge und er sollte deine 3 Wochen problemlos halten, vorallem wenn die Wände gut sind. Ich bevorzuge den Duplo aus zwie Gründen, einmal weil er den Ballen und Strahl mit aktiviert (die Hufe sind immer warm) und dann ist
der Duplo im Fels wie ein Turnschuh, auf dem das Pferd steht. Glatte Felsplatten sind kein Problem und da die offene Fläche sehr klein ist, habe ich in noch nie Probleme mit Blutergüssen im Sohlenbereich gehabt. Nachteil, der Duplo hält weil er breiter ist, nicht so gut auf nassen Grashängen wie Eisen, (aber lieber rutsch ich mal auf einem Grashang als im Fels) und er weitet das Huf, dadurch dass sich der Kunststoff verformt. Im Herbst/Winter/Frühjahr, wenn die Pferde wieder barhuf gehen, wird das wieder korrigiert.
Gruss Alpentrekker
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@Alpentrekker: Vor 1,5 Jahren war das so mit dem Duplo: ein vorderer war nach 1 Woche abgedreht, wurde dann erneuert und hielt insges 5 Wochen. Die hinteren Beschläge blieben am Huf, waren aber nach 3 Wochen bis auf den Metallkern abgelaufen nd fielen kurze Zeit später ab, da das Metall papierdünn gelaufen war. Stutzig machte mich halt die strikte Ablehnung meiner Hufpflegerin, den "neuen" Duplo mit Aufzügen und Stollen oder Vidianägeln zu nehmen. Sie meinte Duplo sei für mein Pferd einfach nicht geeignet.
Hast du die Duplos auch schon mal geklebt ??
@Gerald: ich habe mich in den letzten Monaten sehr mit Klebebeschlägen beschäftigt, viel gelesen (im Distanzforum u.a.). Hier bin ich mir sehr unsicher, ob ich solche Beschläge dauerhaft ans Halten bekomme und ob das Risiko eines Verlustes im Gebirge stark minimiert werden kann. Immerhin sind hier doch extreme Belastungen zu erwarten, mehr als im heimischen Gelände.
Danke für den Gedankenaustausch :-)
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Hallo HenrikeBL
waren das orange oder grüne Beschläge. Wir verwenden die grünen, die sind etwas härter und nehmen Nägel mit Videaköpfen aber nur die vorderen Drei. Ich habe noch nie geklebt. Wäre aber überrascht, wenn das wirklich halten würde. Wenn der Beschlag wirklich nach 5 Wochen durch ist, würd ich es trotzdem für die 12 Tage einsetzen. Es ist kein Problem, die gleiche Grösse noch mals als Reserve dabei zu haben. Ist leichter als Metall und kann von jedem Schmied neu aufgenagelt werden. Auch von Dir wenn du etwas Uebung hast.
Gruss Alpentrekker
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Servus!
Ich denke, daß die Belastung nicht so sehr mit der Höhe zu tun hat, der Boden jedenfalls ist ziemlich der gleiche grobe Kalkschotter, wie hier. Ich war ja auch schon öfter im Hochgebirge, aber eine bodenbedingte Mehrbelastung konnte ich nie feststellen. Aber selbst wenn sie abfallen sollten, einfach wieder ankleben. Das dauert keine 5 Minuten und wie ich schon schrieb, der Cyanoacrylatkleber (z.B. Loctite) klebt auch im nassen und der Huf muß nicht absolut sauber sein, leichtes abschmirgeln reicht völlig. Jedenfalls leichter als annageln.
Ich würde es einfach mal vorab probieren, du hast ja keine Löcher oder sonst irgendwelche Beeintächtigungen am Huf wenns nicht klappt.
Wenn du aber solche Sorgen hat, daß du dir den Hufschutz sogar abreißen könntest, dann denke daran, daß bei genagelten Beschlägen gerne auch Hufwand mitgeht und dann stehst wirklich da.
LG gerald
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Zu den Duplos:
Die grünen sind wirklich Kilometerfresser (normalerweise halten die Duplos ca.1,5 mal so lange wie ein Eisen) wenn vorne mal nach 400 oder 500km die Metallverstärkung durchschaut macht das gar nichts.Auch Kappen zum Verdrehschutz gibt es hier.Allerdings sind die grünen NICHT als Winterbeschlag zu empfehlen, da sind die orangenen mit der Lippe besser. Warum Hufschmiede oft keine Kunststoffbeschläge empfehlen liegt häufig daran, dass nur SIE reine Eisenbeschläge nageln dürfen, die Kunststoffbeschläge dürfen seit einer Verfassungsklage auch Huftechniker drauf machen. Ich muss Alpentrekker zustimmen, die sind wie ein Turnschuh. Die Beschlagsperiode kann mit den flexiblen Duplos kürzer sein als bei Eisen wenn viel auf stark unebenen Gelände mit Schotter o.ä. Geritten wird. Das hat den einfachen Grund das durch den flexiblen Kunststoff-Beschlag die Hufe einfach viel besser durchblutet werden als bei eisenbeschlagenen- und was gut durchblutet wird wächst auch schneller.
Ich persönlich halte Eisen mit Stiften mit Abstand die schlechtesten und gesundheitsschädlichsten Beschläge,was m.E. auf die Gelenke geht, vor allem beim Drehen der Hufe auf sehr griffigem Boden.
Was den Abrieb angeht, nach meiner Erfahrung ist ein Eisen schon längst gebrochen wenn der Duplo noch fleißig den Huf schützt. keine ahnung aus welchem Jahr deine Duplos waren ab 2006 wurde der Kunststoff verbessert.Auch müssen die Hufe kürzer sein als wie bei Eisen die aufgebrannt werden. Mit der Abreißzange bitte nicht runter machen, da können die Kunststoffbeschläge verbiegen und nicht mehr verwendet werden.
Auch wenn ich grundsätzlich von Hufschuhen und Barhuf überzeugt bin, bei deinem geplanten Gelände würde ich auch die Duplos aufnageln.
My 2cent
Gruß v Petrec